Beschreibung

Der technische Angestellte Hans Kordel (geboren am 6.8.1914 in Trier-Kürzenz), wohnhaft Trier-Kürenz, Domänenstraße 62, war aktiver Katholik und besuchte regelmäßig sonntags die Messe, auch um die Hirtenbriefe zu hören. Anfang 1942 beschwerte er sich bei seinen Kollegen, dass das Trierer Priesterseminar beschlagnahmt und zum Lazarett umfunktioniert worden war. Der Staat hätte das Gebäude gestohlen. Auch erzählte Kordel immer wieder politische Witze und äußerte sich pessimistisch über den Kriegsverlauf. Außerdem kritisierte er die schlechte medizinische Behandlung der deutschen Verwundeten. Er deutete an, ausländische Sender zu hören, um sich auf dem Laufenden zu halten. Nachdem ein Kollege ihn denunziert hatte, wurde am 8.4.1942 Haftbefehl gegen Kordel erlassen. Da die Anzeige jedoch erst mehrere Wochen nach den Äußerungen erfolgt war, wurde ein Racheakt des Kollegen angenommen, der mit Kordel zerstritten war. Das Verfahren wurde eingestellt. Dieser Fall ist beispielhaft für zahlreiche Fälle die es nicht bis vor Gericht schafften und schon in der Ermittlungsphase niedergeschlagen wurden. Inwiefern Kordel tatsächlich seine Aussagen traf, muss offen bleiben.

Quellen

LHAK 584,1 Nr.192

Sicherheit: belegt