Beschreibung

Am 7.5.1935 verhaftete die Gestapo den Dreher Heinrich Schmitt (geb. am 6.10.1895 in Waldbüttelbrunn im Kreis Würzburg), ohne Wohnsitz. Schmitt war schon lange aktives und hohes Mitglied der KPD und fungierte vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten als die rechte Hand des Auslandskomitee-Leiters und ehemaligen kommunistischen Reichtagsabgeordneten Wilhelm Koenen (1886-1963). Dieser befand sich zur Zeit der Verhaftung Schmitts in Paris. Schmitt, der immer noch mit Koenen in Verbindung stand, bearbeitete für seinen alten Chef Gewerkschaftsanfragen in den westlichen Gebieten. Mit Schmitt verhaftet wurden der kaufmännischen Angestellten Ernst Bertram (geb. am 24.3.1909 in Ohlings), wohnhaft in einer illegalen Wohnung in Bielefeld und der Tischler Paul Papke (geb. am 18.9.1896 zu Steffelde im Kreis Soldin). 1937 wurde Heinrich Schmitt vom Volksgerichtshof zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach 1945 war er bayrischer Staatsminister für Sonderaufgaben im ersten Kabinett Wilhelm Hoegner.

Quellen

BA Berlin, R 58-3038, Bl. 216-309, Lageberichte Rheinischer Gestapostellen. Band II:Januar - Juni 1935, bearb. von Faust, Anselm (u.a.), Düsseldorf 2014, S.528f.

Literatur

Hermann Weber u. Andreas Herbst, Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin 2004, S.680f. Martin Schumacher (Hrsg.), M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945. Eine biographische Dokumentation mit einem Forschungsbericht zur Verfolgung deutschen und ausländischer Parlamentarier im nationalsozialistischen Herrschaftsbereich, Düsseldorf, 3. Aufl., 1994, Nr.1368."

Sicherheit: belegt