Beschreibung

Der Bandagist Heinrich Vogel (geboren am 28.2.1884 in Krefeld) machte mehrfach durch systemkritische bzw. beleidigende Bemerkungen auf sich aufmerksam. Das ehemalige SPD-Mitglied bezeichnete die Nationalsozialisten als „hirnverbrannt" und als „Idioten", zudem gehörten sie „ins Irrenhaus". Weiterhin habe er nach dem Reichtagsbrand das NS-Regime beschuldigt, das Feuer selbst gelegt zu haben. Für diese Aussagen wurde er von seinem Angestellten, dem NSDAP-Mitglied August Breuer, denunziert. Ende Mai oder Anfang Juni 1933 sagte er öffentlich bei einer Sprechstunde im Wohlfahrtsamt: „Das glaubt doch kein Mensch, dass die neue Regierung in sechs bis acht Wochen noch am Ruder ist. Ich für meine Person bin überzeugt, dass sie [dann] nicht mehr besteht." Laut Zeuge Simon Mahr nannte Vogel seinen Angestellten Breuer zudem einen „Lump im Braunhemd". Die Ermittlungen wurden Ende des Jahres eingestellt.

Quellen

LAV NRW R, Gerichte Rep 112, Nr.18751

Sicherheit: belegt