Beschreibung

Der katholische Pfarrer Hermann Brunks (19.10.1880-1.8.1939) äußerte auf einem katholischen Elternabend im Gasthof Mockenhaupt in Mudersbach am 17.3.1935 sein Misstrauen gegenüber den neuen NS-Organisationen und kritisierte den Zeitgeist. Er soll folgendes gesagt haben: "Ich fühle mich tief beleidigt, dass man das Jungvolk im Zuge der Kriegerehrung vorn an die Spitze gesetzt hat, wo hingegen man die Jungschar [christliche Jugendorganisation] noch nicht einmal für nötig befunden hatte, einzuladen. Aber das sage ich allen, wir lassen uns nicht unterkriegen. Es ist Pflicht der katholischen Eltern, ihre Kinder in die Jungschar zu schicken, dort sind die Kinder am besten aufgehoben. Haltet sie fern von allem Neuen, womit man heut an die Jungen und Mädchen herantritt. Es ist der Ungeist der Zeit, wo alles Hohe und Göttliche in den Staub gezogen wird." Über den Ausgang der Sache ist nichts bekannt. Im selben Jahr wurde auch ein Strafverfahren gegen den Geistlichen eingeleitet wegen Beleidigung eines NS-Bürgermeisters. Auch in diesem Fall ist über den weiteren Verlauf des Verfahrens nichts bekannt.

Quellen

LHAK 441, Nr. 28239, p. 21 LHAK 717, Nr. 121, p. 459

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl und Christoph Kösters, 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 1432.

Sicherheit: belegt