Beschreibung

Der in Gräfrath geborene Hermann Friedrich Gräbe (1900-1986) arbeitete von 1938 bis 1940 für die Solinger Firma Josef Jung am Bau des Westwalls. Im Sommer 1941 wurde er von der Organisation Todt angewiesen, für die Reichsbahnverwaltung in der Ukraine und in Wolhynien Eisenbahnstrecken zu bauen und zu erneuern. Er nutzte seine Stellung, um möglichst viele Juden bei seiner Firma zu beschäftigen und damit zu retten. Bei der Vernichtungsaktion gegen die Juden von Rowne ließ er sich vom stellvertretenden Gebietskommissar einen Schutzbrief ausstellen und setzte die Freilassung von 150 Juden durch. 25 jüdische Arbeiter versorgte er mit "arischen" Pässen und brachte sie nach und nach mit seinem eigenen Wagen in eine Firmenniederlassung in Poltawa, die er selbst erfunden hatte. Nach dem Zusammenbruch der Ostfront flüchtete er mit seiner jüdischen Bürobelegschaft zunächst nach Warschau, dann ins Rheinland. Im September 1944 lief er mit ihr zu den Amerikanern über. 1965 wurde Gräbe als einer der ersten Deutschen als "Gerechter unter den Völkern" geehrt.

Literatur

Fraenkel, Daniel/ Borut, Jakob (Hg.), Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 125-126. http:"www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/G/Seiten/FritzGraebe.aspx

Sicherheit: belegt