Beschreibung

Die Propagandistin Hilde Achenbach (geboren am 7.7.1902 in Siegen), wohnhaft in Bad Godesberg, war von Januar bis Ostern 1942 im Trierer Kaufhaus "Porta" als Werberin für Idar-Obersteiner Edelstein tätig. Anfang April 1942 sprach sie eine ihr unbekannte Rot-Kreuz-Hilfsschwester an, die in der Nähe des Lazaretts Rudolphinum spazieren ging. Achenbach erzählte der Krankenschwester, dass sie im Polenfeldzug ihren Bräutigam verloren hätte. Auch sei im Polenfeldzug ein deutscher Heerführer von Hitler abgesetzt worden, weil er vor einem Stellungskrieg gewarnt hatte. Achenbach sagte weiter, das dieser Krieg noch zwei Jahre dauern würde, dann würde Stalin dem Führer ein Ultimatum stellen. Da Hitler dies ablehnen werde, würden dann die feindlichen Truppen in Deutschland einfallen und die Frauen schänden. Sie würde sich dann eine Kugel in den Kopf schießen. Deutschland sei nicht in der Lage zu siegen. Achenbach fragte die Schwester, wie denn die Verwundeten versorgt würden. Auf die Anwort der Krankenschwester, dass diese gutes Essen bekämen, entgegnete Achenbach, dass man die Lebensmittel besser der Bevölkerung geben sollte, die Soldaten würden auch mit einer geringeren Verpflegung zufrieden sein. Da die Krankenschwester "über den Inhalt der Unterhaltung erschüttert [war], weil die Frau versuchte, mir die Hoffnung auf den Sieg [...] zu nehmen", zeigte sie Hilde Achenbach an. Diese wurde "schärfstens verwarnt".

Quellen

LHAK 584,1 Nr.291

Sicherheit: belegt