Beschreibung

Der KPD-Funktionär Jakob Fink, wohnhaft in Zweifall, damals Kreis Monschau, verteilte im November 1933 vor der Volksabstimmung über den Austritt aus dem Völkerbund illegale Flugblätter in seinem Ort. Bevor er von der Gestapo gefasst werden konnte, floh er über die Grenze nach Belgien auf den Reinartzhof. Der Hof war Zufluchtsort und Zentrale der grenznahen KPD-Arbeit. Von hier wurden immer wieder Transporte von Flugblättern nach Deutschland organisiert. Die deutsche Polizei machte die belgischen Kollegen darauf aufmerksam, woraufhin diese den Hof einer Razzia unterzogen. Dabei wurden hauptsächlich Wandergesellen aufgegriffen, jedoch keine KPD-Funktionäre. Am 25.5.1935 fand die zweite Razzia statt und diesmal griff die belgische Polizei Jakob Fink auf und lieferte ihn den deutschen Behörden aus. Gegen Fink war ein Hochverratsverfahren am OLG Hamm anhängig. Der Gestapo-Lagebericht für den Regierungsbezirk Aachen teilte zudem mit, dass, falls kein Haftbefehl gegen Fink erteilt werde, dieser in das Lager Esterwegen überführt werden würde.

Quellen

LAV NRW R, Reg. Aachen Präs. Büro, Nr. 1034, p. 82-84

Sicherheit: belegt