Beschreibung

Der bereits vorbestrafte Zeitschriftenwerber Johann Dibo (geboren am 30.8.1889) war seit 1932 Mitglied der KPD, später Mitglied der Reichskriegsopferversorgung und des Kyffhäuserbunds. Auf einem Besuch in Kinderbeuren vom 1. bis 8.7.1942 erzählte er, dass er von einem Fenster seiner Wohnung in Trier beobachtete hätte, wie auf dem angrenzenden Kasernenhof drei Soldaten erschossen worden wären, weil "sie nicht mehr hätten mitmachen wollen". Soldaten hätten ihm gegenüber ihre Kriegsmüdigkeit geäußert. Unter diesen Umständen sei der Krieg so gut wie verloren, beteuerte Dibo. Außerdem wäre bereits im Jahr zuvor ein Soldat dort erschossen worden. Zeugen denunzierten Dibo und bezeichneten ihn gegenüber der Polizei als "richtigen Kommunist". Im Prozess erklärte Dibo, dass er sich an diese Äußerungen nicht erinnern könne, gab aber zu, dass er die Beobachtungen nicht gemacht hätte. Das Sondergericht Trier verurteilte ihn am 14.1.1943 zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und vier Monaten.

Quellen

LHAK 584,1, Nr. 2321

Sicherheit: belegt