Beschreibung

Der ehemalige Bergmann Johann Mathieu (6.12.1888-2.1.1961) hielt Kontakt zu seinen Genossen und engagierte sich weiterhin für die illegale KPD. Vor dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich betätigte er sich als Kreistagsabgeordneter in Ottweiler und als Mitglied der RGO. Gleichzeitig leitete er eine Untergruppe des Einheitsverbandes der Bergarbeiter Deutschlands. Da er im Abstimmungskampf zu den Aktivisten der Einheitsfront gehört hatte, flüchtete er im Januar 1935 nach Forbach, kehrte jedoch kurze Zeit später nach Neunkirchen zurück. In der Dechener Grube betätigte er sich seitdem als Vertreter, um Kontakte zu NS-Gegnern zu knüpfen oder zumindest aufzufrischen. Der bekannte Widerstandskämpfer Otto Niebergall benannte Mathieu 1964 als Verantwortlichen für die illegalen Parteiorganisationen in Neunkirchen, sowie auf den Gruben Dechen, Heinitz und Reden. Mathieu verzichtete jedoch weitestgehend auf Massenagitation, wie das Malen von Parolen oder dem nächtlichen Plakatieren, was maßgeblichen Anteil daran gehabt haben dürfte, dass er seine Tätigkeit in der Illegalität bis 1945 fortführen konnte. Stattdessen hielt er intensiven Kontakt zur Forbacher KP-Abschnittsleitung und nahm darüber hinaus selbst an etlichen geheimen Konferenzen in Frankreich teil. Trotz seiner Aktivitäten im grenznahen Ausland - darunter die Mitbegründung der sogenannten "Saarvolksfront" in Metz - blieb er in Neunkirchen, um die Parteigeschäfte von hier aus zu lenken.

Quellen

LA Saar LEA 10239

Literatur

Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 171-175.

Sicherheit: belegt