Beschreibung

Der Hünshovener Pfarrer Joseph Dreschers (1873-1938) sagte im Schulunterricht laut Zeugenaussagen, "dass zwar die Kommunisten als Gottesleugner nicht mehr zu fürchten wären. Aber heute wären noch Männer des öffentlichen Lebens, die keinen ausserweltlichen persönlichen Gott anerkennen. Diese Leute wären als Heiden zu bezeichnen. In diesem Zusammenhang habe ich (d.h. Dreschers) Prof. Dr. Rosenberg, Prof. Dr. Bergmann und Reichsjugendführer Baldur von Schirach genannt." Des Weiteren führt Dreschers vor der Gestapostelle Aachen aus, dass er die Jugendlichen nicht vor dem Eintritt in die HJ gewarnt hätte und auch nicht gesagt hätte, dass sie auf Schirach nicht hören müssten. Auch verneinte er eine Beschäftigung mit dem NS im Religionsunterricht. Zudem soll Dreschers den Hitlergruß verweigert haben und auch über Adolf Hitler schlecht geredet haben, so Zeugenaussagen aus der Schule. Für die Beleidungen gegen Rosenberg, Bergmann und von Schirach wurde Dreschers ernstlich verwarnt. Für die Grußverweigerung und die Führerbeleidigung kam er vor das Sondergericht Köln. Nachdem Dreschers vorzeitig vom Generalvikariat in den Ruhestand versetzt worden war, kam es zur Einstellung des Verfahrens.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16845, S. 27

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 269.

Sicherheit: belegt