Beschreibung

Joseph Ludwig Buchkremer (4.10.1899-24.8.1986) war der Sohn des Aachener Dombaumeisters Joseph Buchkremer (27.10.1864-11.1.1949) und Bruder des Gründers der Aachener Domwache, Stephan Buchkremer (24.2.1901-16.6.2000). Er war tief vom christlichen Glauben geprägt und stand dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber. Im Sommer 1933 verbot er als Kaplan der Pfarre St. Adalbert in Aachen etwa 20 Mädchen der katholischen Jungfrauenkongregation, bei der Sonnenwendfeier den Hitler-Gruß zu erwidern und das Horst-Wessel-Lied zu singen. Aufgrund seiner öffentlich bekundeten Gegnerschaft zum Nationalsozialismus und wiederholt regimekritischer Äußerungen wurde er bereits 1935 als Stadtjugendseelsorger mit einem Unterrichtsverbot belegt. 1937 sorgte er für die Verbreitung der Enzyklika "Mit brennender Sorge" in der Pfarre St. Adalbert. Seine regimekritische Tätigkeit führte am 20.2.1940 zur Verhaftung Buchkremers und der Deportation in das Konzentrationslager Dachau, wo er am 4.5.1945 entlassen wurde. Von 1961 bis 1979 war Joseph Buchkremer Weihbischof des Bistums Aachen.

Quellen

LHAK 403, 16855, p. 209

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 264.

Sicherheit: belegt