Beschreibung

Karl Wilhelmy aus Urmitz/Rhein (geboren am 2.3.1874 in Gackenbach) war von Beruf Schneidermeister. Er schrieb in einem Brief an seinen Bruder Wilhelm, der in Karlsruhe lebte, dass das Volk nach schweren Fliegerangriffen über Köln "Das verdanken wir unserem Führer" gerufen hätte. Die Briefe datieren vom 20.7.1941 und vom 14.9.1941. Außerdem schrieb er: "Ich habe soeben deinen Brief verbrannt, damit nichts gefunden wird, da wir ja nicht als Eifrige ... (Nationalsozialisten bekannt sind und ich schon verschiedene Auftritte mit 2 hatte." Unter anderem hatte er eine Unterschriftenaktion gegen die Abhängung der Kreuze in der Schule von Urmitz/Rhein organisiert und war auch gegen Beschuldigungen, die seinen Sohn betrafen, vorgegangen. Sein Sohn war Theologiestudent in Limburg und Opfer des Kirchenkampfes. Für ihn ging Wilhelmy durch alle Instanzen und schrieb neben der Gestapostelle Frankfurt auch den Reichsführer SS Heinrich Himmler an. Himmler schrieb er am 27.5.1940 wörtlich: "Wenn ich nun ihrerseits keiner Antwort gewürdigt werden sollte, so glaube ich überhaupt nicht mehr an eine gerechte Behandlung des Staatsbürgers und zeichne mit deutschem Gru߅". Die Ermittlungen gegen Wilhelmy wurden eingestellt, weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass er hinter den Aussagen in seinem Brief stand und diese strafrechtlich somit schwer fassbar waren.

Quellen

LHAK 584,1 Nr. 147

Sicherheit: belegt