Beschreibung

Der in Bonn geborene Karlrobert Kreiten (1916-1943) war der Sohn des niederländischen Komponisten und Konzertpianisten Theo Kreiten (1887-1960) und der Mezzo-Sopranistin Emmy Kreiten, geb. Liebergesell (1894-1985). 1917 nahm der Vater eine Stelle als Dozent am Buths-Neitzel-Konservatorium an und die Familie zog nach Düsseldorf. Im Alter von zehn Jahren debütierte Karlrobert Kreiten in der Tonhalle in Düsseldorf mit Werken von Mozart und Schubert. Zwischen 1929 und 1934 studierte er an der Hochschule für Musik in Köln. Ende 1937 zog er nach Berlin. 1943 äußerte sich Kreiten im Bekanntenkreis abfällig über den Nationalsozialismus und hielt den Krieg für verloren. Durch Denunziation erfuhr die Gestapo davon und verhaftete ihn am 3. Mai 1943 in Heidelberg. Nach vier Monaten Haft kam es am 3. September 1943 zur Verhandlung vor dem Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler (1893-1945). Kreiten wurde wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und bereits vier Tage später, am 7. September 1943, hingerichtet.

Literatur

Lambart, Friedrich (Hg.), Tod eines Pianisten. Karlrobert Kreiten und der Fall Werner Höfer, Berlin 1988. - Schubert, Helga, Judasfrauen, Frankfurt 1990, S. 88-90.

Sicherheit: belegt