Beschreibung

Der katholische Pfarrer Kaspar Perling (geboren am 12.10.1894) aus Tellig äußerte sich am 10.2.1935 während der Sonntagsmesse kritisch gegenüber der NS-Religionspolitik. So soll Perling gesagt haben, der Kulturkampf werde heute in Deutschland schärfer geführt, als in den [18]80er Jahren. In einem halben Jahre sei kein Geistlicher mehr im Amte. Schon im vorangegangenen Jahr war gegen Pfarrer Perling wegen staatsfeindlicher Predigtäußerungen ein Strafverfahren durch die Oberstaatsanwaltschaft Koblenz eingeleitet worden, das allerdings im selben Jahr wieder eingestellt wurde. Am 21.8.1935 wurde gegen ihn Unterrichtsverbot erlassen, und am 18.10.1935 wurde er wegen staatsabträglicher Äußerungen durch das Sondergericht Köln zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten verurteilt. Erneut wegen staatsabträglicher Predigtäußerungen im Januar 1941 wurde er am 18.3.1941 mit der Ausweisung aus dem Rheinland sowie mit absolutem Seelsorgeverbot im Exil bestraft.

Quellen

LHAK 717, Nr. 121, p. 447

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 1486.

Sicherheit: belegt