Beschreibung

Der katholische Pfarrer Kaspar Perling (geboren am 12.10.1894) erklärte im Februar 1935 Kindern in Tellig während der Christenlehre das fünfte Gebot, wobei er herausstellte, dass im Ersten Weltkrieg sowohl feindliche als auch deutsche Soldaten gemordet hätten, indem sie wehrlose Gegner "niederknallten". Des Weiteren soll er behauptetet haben, evangelische deutsche Soldaten hätten bei ihrem Einmarsch in Belgien grundlos katholische Geistliche niedergeschossen. Ebenfalls soll er die Meinung vertreten haben, "wenn Personen ohne vorheriges Urteil niedergeknallt würden", sei dies ebenfalls Mord, und "dies sei auch in Deutschland vorgekommen." Pfarrer Perling musste seit 1934 mehrere Gestapoverhöre über sich ergehen lassen. Am 21.8.1935 wurde gegen ihn Unterrichtsverbot erlassen und am 18.10.1935 wurde er wegen staatsabträglicher Äußerungen durch das Sondergericht Köln zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten verurteilt. Erneut wegen staatsabträglicher Predigtäußerungen im Januar 1941 wurde er am 18.3.1941 mit der Ausweisung aus dem Rheinland sowie mit absolutem Seelsorgeverbot im Exil bestraft.

Quellen

LHAK 717, Nr. 121, p. 447

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 1486.

Sicherheit: belegt