Beschreibung

Der Gärtner Philipp Georg Weitzel (geboren am 17.9.1894 in Niederingelheim) war laut Polizeibericht während der Separatistenherrschaft im Rheinland als Separatist aktiv. Er stand bei den Behörden schon seit längerem zudem in Verdacht, für die KPD tätig zu sein, was er jedoch bestritt. Jedenfalls traf er sich laut Gestapountersuchung häufiger mit ehemaligen Kommunisten. Anfang September befanden sich Zeugen im Wald bei Saarbrücken, um Pilze zu suchen. Dieser Wald war bekannt für geheime Treffen der Kommunisten. Dort fand sich auch Weitzel ein. Er fragte die Pilzsucher nach einem Mann namens Peter Konter, der als Kommunist bekannt war und mit Weitzel später aufgrund der Zeugenaussagen zusammen festgenommen wurde. Er begann mit den Zeugen ein politisches Gespräch und kritisierte die Politik der NSDAP-Führung. Diese würde ihre Versprechen nicht halten. Desweiteren behauptete er, dass die Verhältnisse in Russland besser seien als in Deutschland, Führer und Rädelsführer an die Wand gestellt gehörten und die anderen nach Merzig geschafft. Der Umschwung, der in Spanien komme, würde auch bald Deutschland erreichen. Weitzel wurde am 17.9.1936 verhaftet und wegen Heimtücke angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Saarlouis ermittelte gegen Weitzel und informierte die Generalstaatsanwaltschaft Köln sowie den Reichsminister der Jusitz über die Sachlage, da dieser auch eine Anklage wegen versuchtem Hochverrat erwartete.

Quellen

LA Saar GenStAnw SLS 218, Bl. 68-69

Sicherheit: belegt