Beschreibung

Am 11.4.1933 wurde ein Kraftfahrer der Reichspost in Köln festgenommen, weil er im Einvernehmen mit dem kommunistischen Landtagsabgeordneten Hanns Wecker drei Kisten mit illegalen Druckschriften beiseite geschafft hatte. Die Druckschriften wurden beschlagnahmt. Der Kraftfahrer trug einen falschen Personalausweis bei sich. - Der im Saarland geborene Wecker trat 1924 der KPD in Köln bei. Im November 1929 wurde er in Köln zum Stadtverordneten gewählt. Im März 1931 als Lehrer entlassen, wirkte er seitdem hauptamtlich für die KPD. Im April 1932 wurde er im Wahlkreis Koblenz-Trier in den Preußischen Landtag gewählt und noch Anfang März 1933 war er Spitzenkandidat der Kölner KPD für die Kommunalwahlen. Wecker flüchtete in das Saargebiet, wurde nach der Rückgliederung 1935 verhaftet, nach der Untersuchungshaft in Berlin aber im Januar 1936 aus "Mangel an Beweisen" freigelassen. Später zog er in die Heimat seiner Frau nach Norddeutschland, wurde bei Kriegsausbruch 1939 erneut inhaftiert und kam in das KZ Sachsenhausen, aus dem er Ende Mai 1940 entlassen wurde. Nach 1945 wurde Wecker wieder Lehrer in Köln, 1948 wurde er pensioniert. Er zog nach Eitorf/Sieg, wo er sich 1955 der SPD anschloss. Nach der Annahme des Godesberger Programms 1959 verließ er die SPD und gründete den Deutschen Arbeiter-Verlag, in dem bis 1965 unter anderem die "Neuen Sozialistischen Hefte" erschienen. Er veröffentliche 1969 das Buch "40 Jahre Stalinismus 1929-1969", in dem er scharfe Kritik an der KPdSU übte. 1970 verzog er nach Norddeutschland. Hanns Wecker starb am 14.8.1980 in Bremen.

Quellen

LHAK 467, Nr. 514

Literatur

http:"stiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=5386

Sicherheit: belegt