Beschreibung

Fritz Lindemann (1894-1944) war Berufsoffizier und 1938 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Er wurde bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs reaktiviert. Nach Fronteinsätzen in Polen, Frankreich und der Sowjektunion wurde Lindemann die Leitung des Stabs der Artillerie beim Oberkommando des Heeres in Berlin übertragen. Hier knüpfte er erste Kontakte mit den Verschwörern des 20. Juli. Er nahm aktiv an der Verschwörung teil und war für den Posten des Pressesprechers der neuen Regierung vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats versteckte sich Lindemann zuerst in Dresden, dann in Berlin. Durch Verrat erfuhr die Gestapo sein Versteck. Bei der Verhaftung wurde Lindemann angeschossen und starb drei Wochen später an den Verletzungen. Seine Ehefrau Lina (1898-1982) lebte zur Zeit des Attentats auf Schloss Namedy, wo sie ihrer dorthin verheirateten Schwester den Haushalt führte, da diese einen Unfall gehabt hatte. Am 28. Juli, als noch nach ihrem Mann gefahndet wurde, verhaftete die Gestapo Lina Lindemann und nahm sie in "Sippenhaft". Zuerst war sie im Gefängnis in Koblenz untergebracht, dann in Vallendar und Altenkirchen. Im Januar 1945 kam sie über die Konzentrationslager Ravensbrück und Stutthof nach Buchenwald, im April 1945 wurde sie nach Dachau und schließlich nach Südtirol gebracht. Hier erlebte sie Ende April 1945 ihre Befreiung.

Literatur

Schäfer, Klaus, Andernach im Zweiten Weltkrieg. Berichte des politischen Sondernachrichtendienstes, Erfurt 2010, S. 102. - http:"mahnmal-koblenz.de/index.php/dauerausstellung/personenverzeichnis/213--lina-lindemann-geb-von-friedeburg-.html.

Sicherheit: belegt