Beschreibung

Als im März 1945 die amerikanischen Truppen das linke Rheinufer besetzten und auch bei Remagen über den Rhein setzten, rückte die Front näher an Sieglar heran. Der katholische Pfarrer Ludwig Wirtz (1889-1965) und einige besonnene Bürger trafen sich jeden Morgen bei der Kirche und berieten, wie sie die fanatischen Vertreter der Ortsgruppe der NSDAP ausschalten und den Ort den Amerikanern ohne viel Zerstörung übergeben könnten. Der Aufforderung, Sieglar bis zum 28. März zu verlassen, leisteten nur wenige Sieglarer Folge. Am Morgen des 12. April fuhr Pfarrer Wirtz mit dem Rad nach Eschmar und bewegte den dortigen Kommandanten einer Artillerieeinheit, auf den Beschuss des Ortes zu verzichten und sich zurückzuziehen. Anschließend begab er sich in Begleitung des englischsprechenden Sieglarers Peter Klein über Spich nach Troisdorf, wo sich bereits amerikanische Einheiten befanden. Er überzeugte einen Offizier, dass Sieglar kampflos übergeben werden würde. Mit einem Jeep fühlten die Amerikaner am Nachmittag vor, fuhren in den Ort, wo weiße Fahnen hingen. Am nächsten Tag erfolgte der endgültige Einmarsch.

Literatur

Schulte, Albert, 40 Tage Krieg an der Sieg, in: Troisdorfer Hefte 8 (1978), S. 15-52, hier S. 32, 48-49.

Sicherheit: belegt