Beschreibung

Der katholische Pfarrer Michael Kirchhoff (1893-1967) äußerte sich in einer Predigt am 11.7.1935 kritisch gegenüber den politischen Zuständen in Deutschland. Laut den Akten sagte er dabei: "Wenn Hindenburg das wüßte, wie es jetzt bzw. heute in Deutschland zuginge und wie das Heidentum jubeln würde, würde er sich im Grabe herumdrehen." Er wurde zu zwei Verhören von der Gestapo vorgeladen. Das Verfahren wurde jedoch von der Oberstaatsanwaltschaft Kobelnz am 6.3.1936 eingestellt. Als er 1939 erneut in den Fokus der Verfolgungsbehörden geriet, wurde ihm (ab 1939) der staatliche Besoldungszuschuss gestrichen; das dafür verantwortliche Vergehen ist nicht bekannt. 1943 war zudem ein Verfahren wegen Vergehen gegen das Sammlungsgesetz von der Trierer Oberstaatsanwaltschaft eingestellt worden.

Quellen

LHAK 441, Nr. 28239, Bd. 2, p. 9

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 1463.

Sicherheit: belegt