Beschreibung

Paul Emil Karsch (geboren 1901 in Börnchen, Kreis Dresden) befand sich im September 1934 in der Kantine der Firma Haastert & Co in Mettmann. Dort sprach er laut Bericht der Zeugen mit drei SS-Leuten im leicht angetrunkenen Zustand. Er sagte, dass es ihm nicht gefiele im neuen Dritten Reich, da er früher mehr Geld verdient habe. Außerdem hätte er mit Nein gestimmt bei der letzten Abstimmung. Er wurde daraufhin von den SS-Leuten niedergeschlagen. Ähnliche Äußerungen tat er auch gegen einen weiteren Gast, dem er auch sagte, dass man in Deutschland nicht mehr die Meinung sagen dürfte und er zu diesem Deutschland nicht gehören wolle. Nach Aussage des Betriebszellenobmanns der DAF kritisierte Karsch das NS-Regime häufiger. So drohte er mit dem Wegzug ins Ausland, um dort auf die Missstände in Deutschland aufmerksam zu machen. Die SS und die SA seien zudem Gesindel. Nach seinem Aufenthalt in Mettmann reiste er in den Hunsrück nach Klarenmühle bei Rorodt, wo er nach Arbeit fragte. Er wurde dort aufgespürt und kam in Schutzhaft.

Quellen

LHAK 457, Nr. 36

Sicherheit: belegt