Beschreibung

Der Elektromonteur Peter J. A. Jungmann (geboren am 2.1.1900) äußerte sich kritisch über den Nationalsozialismus. Seit 1923 war er Mitglied der KPD. Geboren und aufgewachsen in Lothringen, zog er 1919 nach Deutschland. Im Jahr 1933 war er bereits wegen politischer Vergehen einige Wochen in Schutzhaft gewesen; die näheren Umstände sind unbekannt. Im November und Dezember 1941 reiste er zurück nach Lothringen, um einige Schulkameraden zu besuchen. Mit ihnen kam er ins Gespräch über die lokale Denunziationsbereitschaft. Dazu äußerte er sich folgendermaßen: "Da geht es in Deutschland noch schlimmer zu; die Anständigen werden eingesperrt und die anderen machen sich in der Partei gross. [...] Die Deutschen verlieren den Krieg, der Bolschewismus gewinnt und dann werden die Parteileute und auch diejenigen in Lothringen verloren sein. Als der Führer die Macht im Reiche übernommen hatte, sind viele hingerichtet worden und jetzt geht es so weiter." Wie es zu seiner Verhaftung kam, lässt sich heute nicht nachvollziehen. Das Sondergericht Saarbrücken verurteilte Jungmann jedenfalls wegen "öffentlicher Hetzrede gegen führende Personen in Staat und Partei" am 26.9.1942 zu sechs Monaten Haft. Inhaftiert war er jedoch bis zum 19.3.1944; weshalb es zu einer Verlängerung der Haftstrafe kam oder ob es anschließende Schutzhaft war, geht aus den Akten nicht hervor.

Quellen

LA Saar, LEA 12180

Sicherheit: belegt