Beschreibung

In den Kirchen des Bistums Trier wurde am 4.8.1935 ein Hirtenbrief mit dem Titel "Bischöfliches Hirtenwort über Friedrich von Spee" verlesen sowie eine Beilage des kirchlichen Anzeigers mit dem Titel "Auseinandersetzungen über Fragen betreffend das Reichskonkordat" verteilt. Außerdem wurde auf eine in handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der HJ endende Firmreise des Bischofs nach Bad Kreuznach am 26.5.1935 Bezug genommen. Zudem wurde zum Gebet für inhaftierte Priester (namentlich Diözesanpräses Müller und zwei weitere Geistliche) aufgerufen, und nach jeder Messe sollte ein Gebet gesprochen werden, in dem Gott um die Freiheit und den Schutz der Kirche und der Religion besonders im deutschen Vaterland angefleht wird. Am 11.8.1935 wurden die Texte teilweise ein zweites Mal verlesen, an manchen Orten auch erstmalig. Aufgrund der Masse an "Vergehen" wurden zunächst keine Ermittlungen eingeleitet und keine Personalien aufgenommen. Gegen einzelne Geistliche ging die Gestapo hingegen vor. In Mudersbach bei Altenkirchen hatte Pfarrer Brungs aus Remagen am 4.8.1935 bei Verlesung von Hirtenbrief und Anzeigertext die Bemerkung fallen gelassen, dass Kirchenbesucher anwesend wären, die nur spionieren wollten und sonst nicht kämen. Dies gab der Gestapo Anlass zu Ermittlungen.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16849, 353

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 1432.

Sicherheit: belegt