Beschreibung

Der Schlossermeister und Winzer Rudolf Gattwinkel (geboren am 4.10.1878) äußerte sich kritisch gegenüber der nationalsozialistischen Regierung und insbesondere den neuen Bauvorhaben in seinem Heimatort. Laut dem Stapo-Bericht vom 6.8.1935 - das genaue Datum der Äußerung ist nicht bekannt - sagte er: "Die jetzige Regierung sind genau solche Lumpen wie früher. Was soll das Kreishaus? Da drüben läuft einer dem anderen in den Füßen herum, das kostet all unser Geld. Ich gebe keinen Pfennig mehr und wenn sie meinen Namen meterdick an das Rathaus schreiben." Die gestellte Strafanzeige ließ der Richter fallen, als Gattwinkels Hausarzt diesem einen Herzfehler attestierte. Als Gattwinkel nach Hause entlassen worden war, versammelte sich laut den Akten vor dessem Haus sowie dem Amtsgebäude des Richters eine Menschenmenge, die forderte, den Freigesprochenen zu verurteilen. Vermutlich war dieser Protest von der Partei inszeniert. Gattwinkel wurde wieder festgenommen und in das Männergefängnis in Wittlich eingeliefert. Der dortige Amtsarzt attestierte ihm Haftfähigkeit.

Quellen

LHAK 441, Nr. 28239, Bd. 2, p. 17

Sicherheit: belegt