Beschreibung

Simon Stickelmann aus Büsbach (seit 1935 Stolberg) war Mitglied der KPD und warb während der Zeit vom 12.7. bis zum 23.9.1933 im Saargebiet für den Separatismus. Laut Aussage der Gestapo hatte er sich zudem für die Spionage für Frankreich interessiert und im Saargebiet antideutsche Stimmung gemacht. So soll er unter anderem Zeitungsartikel in der Saarbündler-Zeitung geschrieben haben. Dort berichtete er über Übergriffe von Nationalsozialisten gegen Juden im Reich und über andere Untaten der NS-Verfolgungsbehörden. Er traf sich auch mit den Separatisten und Sozialisten Kurt Pfliegner (Sozialistisches Komitee Metz) und lebte in Metz in der dortigen Militärkaserne. Planung und Hoffnung der Separatistengruppe aus Metz war die Abtrennung des Rheinlands sowie der Sturz der Regierung in Berlin. In Metz lernte Stickelmann auch die Kreuznacher Separatisten Braun und Viemann kennen. Beide waren laut Ermittlungsbericht an das Oberpräsidium in Koblenz im französischen Spionagedienst tätig. Stickelmann verriet ihnen unter anderem Neues über Aufbau, Struktur sowie Bewaffnung und Ausbildung der SS und der SA-Trupps. Simon Stickelmann wurde schließlich von den NS-Verfolgungsbehörden nach Büsbach gelockt und dort festgenommen.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16863, p. 567-569

Sicherheit: belegt