Beschreibung

Der evangelisch getaufte Artur W. (geboren 1914), Sohn eines Juden und einer evangelischen Mutter, wurde nach 1933 wurde aus dem Sportverein ausgeschlossen, weil er als Jude angesehen wurde. Schließlich verlor er seine Stellung. Als er 1935 die Aufforderung zur Musterung erhielt, schrieb er empört einen Brief an den Polizeipräsidenten. Darin verwies er auf den Widerspruch, dass er zwar ständig als Jude diskriminiert und ausgeschlossen werde, aber jetzt auf einmal als Deutscher gelte. Er erklärte seine Verweigerung, dem Befehl Folge zu leisten und erschien auch nicht zum Musterungstermin. Am folgenden Tag wurde er zwangsweise vorgeführt. Bei der Vernehmung gab er an, er habe nicht gewusst, bereits mit dem Erhalt des Musterungsbefehls unter das Militärgesetz zu fallen. Er erhielt sechs Wochen Schutzhaft. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Wehrmacht eingezogen, aber 1943 aus rassepolitischen Gründen wieder entlassen. Im September 1944 sollte er zur Deportation bzw. Arbeitseinsatz abgeholt werden, doch er tauchte bis Kriegsende bei Verwandten und Freunden unter. Bis zum Kriegsende lebte er illegal bei ihnen.

Literatur

Lekebusch, Sigrid, Not und Verfolgung der Christen jüdischer Herkunft im Rheinland 1933-1945. Darstellung und Dokumentation, Köln 1995, S. 144-146.

Sicherheit: belegt