Beschreibung
Der katholische Kaplan Dr. jur. Werner Eschweiler (geb. am 07.09.1900 in Wassenberg) war seit 1934 an der Dionysiuskirche in Krefeld tätig und war mit vielen Geistlichen der Region vernetzt. Er wurde am 26.01.1938 verhaftet, da ihm zahlreiche Vergehen gegen das Heimtückegesetz vorgeworfen wurden. So soll er im Sommer 1934 den "Kursebrief" und den Bericht "Ein Ermordeter spricht" erhalten und in Krefeld verbreitet haben. Hinzu kamen Vorwürfe, dass er Mitte 1936 ein Exemplar der Protestschrift "Ich kann nicht schweigen" weitergegeben und die päpstliche Enzyklika "Mit brennender Sorge" vervielfältigt haben soll. In allen vier Schriftstücken werden die Verhältnisse und Missstände im nationalsozialistischen Deutschland in unterschiedlichen Facetten kritisiert. Im Verhör gab Werner Eschweiler den Besitz mit Ausnahme des Artikels "Ein Ermordeter spricht" zu, bestritt jedoch absichtlich staatsfeindliche Schriften verbreitet zu haben. Ihm sei der staatsfeindliche Charakter bei der Enzyklika erst im Nachhinein aufgefallen. Er saß zunächst bis zum 23.05.1938 in Untersuchungshaft, es fehlen jedoch nähre Angaben zu seiner Inhaftierung, da er laut Akte insgesamt elf Monate in Haft war. Schließlich wurde er am 07.03.1940 vom Sondergericht Düsseldorf zu einer elfmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt, die jedoch als bereits verbüßt angesehen wurde.
Quellen/Literatur
LAV NRW R, Gerichte Rep. 114, Nr. 1220