Beschreibung

Pfarrer Wilhelm Busch sprach sich zur Jahreswende 1933/34 gegen den sogenannten Jugendvertrag aus, der die Eingliederung der evangelischen Jugend in die HJ vorsah. Am Heiligabend 1933 sandte er dem Reichsbischof und dem Koblenzer Konsistorium im Auftrag der Essener Jugend ein Telegramm, in dem er die entsprechende Anordnung des Reichsbischofs entschieden ablehnte. Er bezeichnete sie als ungültig und als Wortbruch. Daraufhin wurde Pfarrer Busch vom zweiten Weihnachtstag an beurlaubt. Seine Pfarre setzte sich nun energisch dafür ein, dass er im Amt bleiben sollte. Er habe sich als tapferer Frontkrieger im Weltkrieg erwiesen und sich gegen den gottlosen Kommunismus eingesetzt. Am 2. Januar 1933 wurde die Beurlaubung unter Erteilung eines diszplinarischen Verweises aufgehoben. Eine Delegation des Essener Presbyteriums, darunter Dr. Gustav Heinemann, hatte sich dafür stark gemacht.

Literatur

Rauthe, Simone, "Scharfe Gegner". Die Disziplinierung kirchlicher Mitarbeitender durch das Evangelische Konsistorium der Rheinprovinz und seine Finanzabteilung von 1933 bis 1945, Bonn 2003, S. 138-141.

Sicherheit: belegt