Beschreibung

Der Wasserbauarbeiter Wilhelm Himbert (geboren am 16.7.1898) war Anhänger der Status-quo-Bewegung und Kommunist. Als solcher übte er auch nach dem Anschluss des Saarlandes Kritik und hielt Schmähreden im Kreise seiner Kollegen und in der Öffentlichkeit gegen das NS-Regime. So rief er unter anderem am 28.12.1935 "Rot Front - Heil Hitler" und sagte bei einer Sammlung für das Winterhilfswerk zu den Sammlern: "Die NSDAP sind lauter Lumpen und Spitzbuben, im WHW sind ebenfalls lauter Lumpen und Spitzbuben, Wilhelm II. lebt noch, für das 3. Reich gebe ich nichts aus." Als er von einem Sammler gefragt wurde, was er denn gemacht hätte, wenn seine politischen Freunde an die Macht gekommen wären, antwortete er, "sie hätten den Deutsche-Front-Leuten, vor allem aber ihren Führern allesamt die Hälse abgeschnitten." Himbert fiel wiederholt mit solchen Aussagen auf, auch in anderem Rahmen, etwa in einer Gastwirtschaft am Ort. Zeugen denunzierten ihn deshalb wiederholt bei der Gestapo. Er wurde schließlich festgenommen und wegen Heimtücke vor das Sondergericht Saarbrücken gestellt und dort am 27.5.1936 zu fünf Monaten Haft verurteilt, die er jedoch aufgrund der langen Untersuchungshaft im Strafgefängnis Saarbrücken-Lerchesflur bereits verbüßt hatte.

Quellen

LA Saar StAnw 134

Sicherheit: belegt