Beschreibung

Kaplan Wilhelm "Willi" Ospel, geboren am 28.01.1915, war am 17. Februar 1940 zur Priester geweiht worden, danach für drei Monate nach Euskirchen-Flamersheim gekommen und anschließend nach Büderich versetzt worden, wo er für Niederdonk verantwortlich war. Ospel nahm am 19. März 1944 die Einsegnung des Luftschutzbunkers Ecke Hoxdelle/Düsseldorfer Straße vor. In einem Brief des Ortsgruppenleiters an den Bürgermeister vom 21.03.1944 war die Rede von einer Empörung „mit Recht andere[r] deutsche[r] Volksgenossen, die nicht der kath[olischen] Konfession angehören“. In einem Brief der Kreisleitung an die Gestapo vom 28.03.1944 hieß es, die Fälle „häufen“ sich, es sei eine „planmäßige […] Aktion“. Gestapo und Sicherheitsdienst werfen Ospel im übrigen vor, im Schutzraum von St. Mauritius Religi-onsunterricht zu geben und Lichtbildvorträge zu veranstalten. Zudem zwänge er diejenigen, die nicht katholisch sind, zu schweigen, während sie den Rosenkranz beteten. Ospels Vernehmung fand am 18. April statt. Dabei betonte er, ohne Anweisung von kirchlicher Seite gehandelt zu haben. Schließlich sollte Ospel 1.000 RM als Sicherungsgeld bei der Kreissparkasse Neuss hinterlegen; das Geld wurde für drei Jahre gesperrt. Im Falle, dass er sich nicht gemäß den Vorschriften verhalte, solle das Geld der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt oder dem Winterhilfswerk zukommen. Er wurde außerdem staatspolizeilich verwarnt.

Quellen

LAV NRW, Abt. Rheinland, RW 58 Nr. 65863.

Literatur

Foerster, Vera, Büdericher Kapläne in der Gewalt der Gestapo in: Meerbuscher Geschichtshefte. Beiträge zur Geschichte und Volkskunde der Stadt Meerbusch und ihrer ehemals selbstständigen Gemeinden 5 (1988), 37-39.