Beschreibung

Der Arbeiter Wilhelm Steeg (31.5.1885-16.2.1944) äußerte sich während des Betriebsbesuches eines ehemaligen Kollegen auf Fronturlaub kritisch über den weiteren Verlauf des Krieges. Er zweifelte an den deutschen Heeresberichten; vielmehr läge die tägliche Todesrate der "wie Hasen laufenden Deutschen" wohl bei 10.000 Soldaten. Gegenüber dem beurlaubten Soldaten äußerte er: "Bleibt doch hier, werft die Brocken hin und kommt doch nach Hause, dann hört der ganze Schwindel von selber auf." Nachdem das Gespräch vom zuständigen Betriebsobmann mitgehört und denunziert worden war, nahm die Gestapo Steeg am 20.9.1943 fest, woraufhin er zunächst bis zum 14.12.1943 in Untersuchungshaft gehalten wurde. Zwei Tage später verturteilte ihn der Volksgerichtshof bei seinem Prozess in Bonn wegen "öffentlicher Wehrkraftzersetzung" zum Tode. Seine Hinrichtung erfolgte nach der Ablehnung seines Gnadengesuches am 16.2.1944 in der Todeszelle des Gefängnisses Köln-Klingelpütz.  

Literatur

Sbosny, Inge/Schabrod, Karl, Widerstand in Solingen. Aus dem Leben antifaschistischer Kämpfer, Solingen 1975, S. 116.  Schulte, Armin, Wilhelm Steeg, in: Biographische Skizzen von Solinger Opfern des Nationalsozialismus, abgerufen: http:"www2.solingen.de/C12573970063EF58/html/65D8AEC8D7742ABBC12573A3003F580E?openDocument (Stand: 11.2.2015)

Sicherheit: belegt