Epoche 1288 bis 1521 - Die Rheinlande im Spätmittelalter Den Beginn der spätmittelalterlichen rheinischen Geschichte markiert eine der größten und blutigsten Schlachten des Mittelalters: das Treffen bei Worringen am 5.6.1288. Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg und seine Verbündeten, die Grafen von Geldern und Luxemburg, unterlagen dem jungen Herzog Johann I. von Brabant (1252/1253-1294) und dessen Alliierten, den Grafen von Berg, Jülich und Mark sowie der Stadt Köln.
Biographie Karl von Egmond Das Gebiet um das ehemalige Herzogtum Geldern im niederländisch-deutschen Grenzraum am Niederrhein gehört zu den in der Geschichte vielfach umkämpften Territorien. Gerade in der Frühen Neuzeit war es im Wettstreit der Großmächte Habsburg und Frankreich häufig Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Während der Regierungszeit Karl von Egmonds, der sein Herzogtum zunächst verlor, dann zurückeroberte, mit eisernem Willen verteidigte und es dann schließlich doch ganz aufgeben musste, verdichteten sich die komplexen Machtansprüche der großen Dynastien hier im Herzen Mitteleuropas an strategisch entscheidender Stelle.
Orte und Räume Herzogtum Berg Die Grafschaft Berg (ab 1380 Herzogtum) zählte im Hoch- und Spätmittelalter zu den bedeutendsten rheinischen Territorien. Sie gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und erstreckte sich rechts des Rheins. 1789 wurde sie im Norden vom Herzogtum Kleve, dem Reichsstift Essen und der Reichsabtei Werden begrenzt. Im Osten lagen die Grafschaft Mark, die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt, die Herrschaft Homburg und das Herzogtum Westfalen, das zum Kurfürstentum Köln gehörte. Im Süden grenzte Berg an die Sayner Grafschaften und im Westen an den Rhein beziehungsweise das weitgehend linksrheinisch liegende Kurfürstentum Köln und die Stadt Köln.
Orte und Räume Reichsherrschaft Wickrath Anfang des 12. Jahrhunderts wird erstmals die Burg Wickrath erwähnt, die aber schon vorher bestand, da 1075 beim Tod des Kölner Erzbischofs Anno II. ein Graf Gerlach, Besitzer der gleichnamigen Burg, anwesend war. Er gehörte wahrscheinlich zur Familie von Are-Hochstaden, die spätestens ab 1118 im Besitz von Wickrath bezeugt ist. Als der Hochstadener Besitzkomplex im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts aufgeteilt wurde, gelangte Wickrath an Otto von Hochstaden-Wickrath, der in Wickrath eine neue Linie begründete. Neben Wickrath gehörten Wickrathberg, Beckrath, Herrath, Wickrathhahn und Teile von Buchholz, Hockstein, Mennrath und Wetschewell (heute Ortsteile von Mönchengladbach) und Schwanenberg als Exklave (heute Stadt Erkelenz) zur Herrschaft. Außerdem hatten die Herren von Wickrath bis zum 13. Jahrhundert die Vogtei über das Prämonstratenserkloster Hamborn (heute Stadt Duisburg) inne.