Mauricio Kagel

Komponist (1931-2008)

Nina Sträter (Düsseldorf)

Mauricio Kagel während der Pressekonferenz des Holland Festivals, Porträtfoto, 29.5.1985. (CC BY-SA 3.0 NL / Nationaal Archief)

Mau­ricio Ka­gel gilt als ei­ner der ein­fluss­reichs­ten Kom­po­nis­ten der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts, der au­ßer­dem als Päd­ago­ge, Au­tor, Re­gis­seur und Di­ri­gent in Er­schei­nung trat und für des­sen Werk die oft en­ge Ver­bin­dung von Mu­sik, Spra­che, Thea­ter so­wie ein aus­ge­präg­ter Sinn für Hu­mor und Iro­nie cha­rak­te­ris­tisch sind. Als ein grund­le­gen­des Ge­stal­tungs­prin­zip darf das ste­ti­ge Hin­ter­fra­gen und In­fra­ge­stel­len von Re­geln und eta­blier­ten Struk­tu­ren bis hin zu dem Be­griff von Mu­sik selbst gel­ten. Un­ter sei­nen über 200 Wer­ken fin­den sich ne­ben Kla­vier-, Or­ches­ter-, Vo­kal-, Kam­mer- und Film­mu­sik Kom­po­si­tio­nen, die der Gat­tung „In­stru­men­ta­les Thea­ter“ zu­zu­ord­nen sind, fer­ner Li­bret­ti, Hör­spie­le und Fil­me.

Ge­bo­ren wur­de Mau­ricio Ka­gel am 24.12.1931 in Bue­nos Ai­res als Sohn ei­ner jü­di­schen Fa­mi­lie mit deut­schen und rus­sisch-ukrai­ni­schen Wur­zeln. Sein Va­ter war Buch­dru­cker und gab sei­ne Lie­be zur Li­te­ra­tur früh an den Sohn wei­ter. Über sei­ne Fa­mi­li­en­ge­schich­te ließ Ka­gel die Öf­fent­lich­keit Zeit sei­nes Le­bens weit­ge­hend im Dunk­len, so dass noch nicht ein­mal die Na­men sei­ner El­tern in der Li­te­ra­tur über­lie­fert sind; le­dig­lich an­hand von Do­ku­men­ten der Ein­rei­se­be­hör­den lässt sich re­kon­stru­ie­ren, dass die­se Ja­kob und Ana Roit­man hie­ßen. In der Fa­mi­lie wur­de Rus­sisch und Spa­nisch ge­spro­chen, spä­ter lern­te Ka­gel auch Eng­lisch, Fran­zö­sisch und Deutsch. In den 1940er und 1950er Jah­ren war Bue­nos Ai­res ein re­gel­rech­ter Schmelz­tie­gel der Kul­tu­ren mit Mil­lio­nen von Ein­wan­de­rern aus Spa­ni­en, Ita­li­en, Russ­land und Po­len, die ih­re Li­te­ra­tur und Mu­sik mit­ge­bracht hat­ten. Die dort an­säs­si­ge Künst­ler­sze­ne präg­te den jun­gen Ka­gel nach­hal­tig. Nach­dem er für das Stu­di­um am Kon­ser­va­to­ri­um nicht zu­ge­las­sen wor­den war, lern­te er be­zie­hungs­wei­se ver­tief­te er bei pri­va­ten Leh­rern sei­ne Kennt­nis­se in Kla­vier, Cel­lo, Kla­ri­net­te, Or­gel, Ge­sang, Chor­lei­tung und Di­ri­gie­ren und stu­dier­te an der Uni­ver­si­tät in Bue­nos Ai­res und an der Frei­en Hoch­schu­le für hö­he­re Stu­di­en Li­te­ra­tur und Phi­lo­so­phie. Prak­ti­sche Er­fah­run­gen mit dem Kul­tur­be­trieb mach­te er in Bue­nos Ai­res durch sei­ne Tä­tig­kei­ten als Pia­nist, Chor­lei­ter, Di­ri­gent am Thea­tro Colón, Mit­ar­bei­ter der Ci­ne­ma­the­que Ar­gen­ti­ne und mu­si­ka­li­scher Be­ra­ter und Lei­ter der Ab­tei­lung für kul­tu­rel­le Ar­beit an der Uni­ver­si­tät. Klas­si­schen Kom­po­si­ti­ons­un­ter­richt nahm er nicht, so­dass es be­rech­tigt ist zu sa­gen, dass Ka­gel als Kom­po­nist Au­to­di­dakt war. Ers­te Wer­ke ent­stan­den im Jahr 1950.

1957 hei­ra­te­te Ka­gel die bil­den­de Künst­le­rin Ur­su­la Burg­hardt (1928-2008), die in Bue­nos Ai­res und Pa­ris Gra­fik, Ma­le­rei und Bild­haue­rei stu­diert hat­te. Im glei­chen Jahr kam er mit ei­nem Sti­pen­di­um des Deut­schen Aka­de­mi­schen Aus­tausch­diens­tes ge­mein­sam mit sei­ner Frau nach Deutsch­land. In Köln, wo er sich nie­der­ließ, exis­tier­te in den 1950er Jah­ren ähn­lich wie Bue­nos Ai­res ei­ne viel­sei­ti­ge Künst­ler­sze­ne. Be­son­ders das „Stu­dio für elek­tro­ni­sche Mu­si­k“ des WDR brach­te wich­ti­ge Kom­po­nis­ten der Avant­gar­de dort­hin, zu de­nen Karl­heinz Stock­hau­sen, Her­bert Ei­mert (1897-1972) und Györ­gy Li­ge­ti (1923-2006) ge­hör­ten. Mit Sen­de­for­ma­ten wie „Das mu­si­ka­li­sche Nacht­pro­gram­m“ und der Kon­zert­rei­he „Mu­sik der Zeit“ för­der­te der WDR zu­dem die Ver­brei­tung der Neu­en Mu­sik. Auch Ka­gels Frau war in der Kunst­sze­ne im Rhein­land ak­tiv, hat­te ei­ge­ne Aus­stel­lun­gen, war an Büh­nen- und Film­pro­jek­ten be­tei­ligt, schuf Skulp­tu­ren, Zeich­nun­gen, Col­la­gen und Bil­der­bü­cher, doch im Ge­gen­satz zu ih­rem Mann wur­de Ur­su­la Burg­hardts Schaf­fen über­wie­gend im klei­nen Kreis von Kunst­spe­zia­lis­ten re­zi­piert.

Zu die­ser Zeit war in Deutsch­land die kom­po­si­to­ri­sche Tech­nik des Se­ria­lis­mus sehr en vogue, die von Kom­po­nis­ten wie bei­spiels­wei­se Karl­heinz Stock­hau­sen, Lu­i­gi No­no (1924-1990) oder Pier­re Bou­lez (1925-2016) an­ge­wen­det wur­de. Aus­ge­hend von der se­ri­el­len Tech­nik wur­de mu­si­ka­li­sches Ma­te­ri­al streng or­ga­ni­siert und wur­den die Wer­ke an­hand von ma­the­ma­tisch kon­stru­ier­ten Rei­hen zu Pa­pier ge­bracht. Die­ses Prin­zip griff Ka­gel auf, über­trug es je­doch nicht nur auf die No­ten, son­dern auch auf an­de­re Prin­zi­pi­en des Kom­po­nie­rens wie Spra­che, die Aus­wahl von Re­qui­si­ten oder Büh­nen­ab­läu­fen, und er­wei­ter­te so be­ste­hen­de kom­po­si­to­ri­sche An­sät­ze. Da­bei war er aber stets be­reit, theo­re­tisch fest­ge­leg­te Struk­tu­ren zu­guns­ten der Büh­nen­wir­kung ei­nes Stü­ckes über Bord zu wer­fen, bis­wei­len so­gar noch im Rah­men von Pro­ben­ar­bei­ten kurz vor ei­ner Auf­füh­rung.

In den 1960er Jah­ren wur­de das tra­di­tio­nel­le Thea­ter ein zen­tra­ler Be­stand­teil von Ka­gels Wer­ken, die dann un­ter dem Schlag­wort „In­stru­men­ta­les Thea­ter“ zu­sam­men­ge­fasst wur­den, wo­für Ka­gel in ers­ter Li­nie in der Öf­fent­lich­keit be­kannt ist. Die­se Werk­gat­tung ist nicht zu ver­wech­seln mit dem tra­di­tio­nel­len „Mu­sik­thea­ter“, wor­un­ter auch die Oper fällt, die ei­ne ge­sun­ge­ne und vom Or­ches­ter be­glei­te­te Hand­lung auf der Büh­ne dar­bie­tet. In Ka­gels „In­stru­men­ta­lem Thea­ter“ wer­den auf kom­po­si­to­ri­scher Ebe­ne Ele­men­te ein­be­zo­gen wie die Mi­mik, Ges­tik und Spra­che der Aus­füh­ren­den, aber auch die Be­leuch­tung, das Üben der Künst­ler, die Pro­ben­ar­beit, der Büh­nen­raum und die Re­qui­si­ten. Hand­lungs­ele­men­te des klas­si­schen Thea­ters und des ge­sam­ten Thea­ter­be­triebs wer­den durch Zi­ta­te und Über­trei­bun­gen mit Witz und Ko­mik ver­frem­det und par­odiert. Ka­gels in Bue­nos Ai­res ge­mach­ten be­ruf­li­chen Er­fah­run­gen mit dem all­täg­li­chen Kul­tur­le­ben wirk­ten sich im „In­stru­men­ta­len Thea­ter“ kon­kret auf sei­ne Stü­cke aus, wo­durch er sich spür­bar von an­de­ren Kom­po­nis­ten, die nach dem Zwei­ten Welt­krieg in Deutsch­land wirk­ten, un­ter­schied.

In die­se Ka­te­go­rie des „In­stru­men­ta­len Thea­ter­s“ ge­hö­ren bei­spiels­wei­se das noch in Ar­gen­ti­ni­en kon­zi­pier­te und in Köln kom­po­nier­te Werk „Ana­gram­ma“ (1955/1956) für vier Ge­sangs­so­lis­ten, Sprech­chor und Kam­mer­en­sem­ble, das sprach­lich vir­tuo­sen Un­sinn er­zeugt, in­dem Spra­che in ih­re ein­zel­nen Buch­sta­ben zer­legt und die­se als Ma­te­ri­al für die Kom­po­si­ti­on ver­wen­det wer­den, aus­ser­dem die Wer­ke „Ca­me­ra ob­scu­ra. Chro­ma­ti­sches Spiel für Licht­quel­len mit Dar­stel­lern“ (1965), „Die Him­mel­me­cha­ni­k“ (1965) und „Pas de cinq. Wan­delsze­ne für fünf Dar­stel­ler“ (1965), bei dem der Rhyth­mus al­lei­ni­ges Ele­ment ist, den die Dar­stel­ler durch ih­re Schrit­te und durch Stö­cke beim Lau­fen über höl­zer­ne Ste­ge er­zeu­gen. Als Haupt­werk die­ser Gat­tung gilt Ka­gels abend­fül­len­de Kom­po­si­ti­on „Staats­thea­ter“, de­ren Ge­gen­stand die Oper mit ih­ren Fi­gu­ren und ih­rer Mu­sik, aber auch mit ih­rem gan­zen or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ap­pa­rat und ih­rer All­tags­ar­beit ist. Die­se par­odis­ti­sche Dar­stel­lung der In­sti­tu­ti­on des heh­ren deut­schen Staats­thea­ters lös­te bei der Ur­auf­füh­rung 1971 an der Ham­bur­ger Staats­oper ei­nen Skan­dal aus; auf­grund von ein­ge­gan­ge­nen Droh­brie­fen muss­te un­ter Po­li­zei­schutz ge­spielt wer­den.

Seit den 1960er Jah­re war Ka­gel in der Köl­ner Sze­ne für Neue Mu­sik als Kom­po­nist, Di­ri­gent und auch als Päd­ago­ge eta­bliert. 1960 wur­de er als Mit­be­grün­der des „Köl­ner En­sem­ble für Neue Mu­si­k“ über die Stadt­gren­ze hin­aus be­kannt. Als Gast­do­zent wirk­te er 1960 bis 1976 mehr­fach bei den in­ter­na­tio­na­len Fe­ri­en­kur­sen in Darm­stadt, 1964 bis 1965 war er „Slee Pro­fes­sor for Com­po­si­ti­on“ an der Sta­te Uni­ver­si­ty of New York in Buf­fa­lo (Slee ist der Na­me des Ehe­paa­res, das die ent­spre­chen­de Gast­pro­fes­sur fi­nan­ziert hat), seit 1967 an der Film- und Fern­seh­aka­de­mie Ber­lin und 1968 als Lei­ter der Skan­di­na­vi­schen Kur­se für Neue Mu­sik in Gö­te­borg. 1969 über­nahm er so­wohl das In­sti­tut für Neue Mu­sik an der Rhei­ni­schen Mu­sik­schu­le in Köln als auch als Nach­fol­ger von Karl­heinz Stock­hau­sen die Lei­tung der Köl­ner Kur­se für Neue Mu­sik. Zu den im Rhein­land an­säs­si­gen En­sem­bles, mit de­nen er eng zu­sam­men­ar­bei­te­te, ge­hört bei­spiels­wei­se die ex­pe­ri­men­tel­le Büh­ne „TAM – Thea­ter am Ma­ri­en­plat­z“ in Kre­feld, die Ka­gel selbst als sei­ne „Pro­bier­büh­ne“ be­zeich­ne­te und mit der er seit den 1970er Jah­ren zahl­rei­che In­sze­nie­run­gen zu­sam­men er­ar­bei­tet hat.

1974 wur­de für Ka­gel an der Mu­sik­hoch­schu­le in Köln ei­ne Pro­fes­sur für Neu­es Mu­sik­thea­ter ein­ge­rich­tet, die er bis 1997 in­ne­hat­te. Zu sei­nen be­kann­tes­ten Schü­lern, die selbst als Kom­po­nis­tin­nen und Kom­po­nis­ten Be­kannt­heit er­lang­ten, ge­hö­ren Ca­ro­la Bauck­holt (ge­bo­ren 1959), Ma­nos Tsan­ga­ris (ge­bo­ren 1956), Ge­rald Bar­ry (ge­bo­ren 1952), Ma­ria de Al­ve­ar (ge­bo­ren 1960) und Juan María So­la­re (ge­bo­ren 1966).

Im­mer wie­der er­hielt Ka­gel im Lau­fe sei­nes Le­bens Kom­po­si­ti­ons­auf­trä­ge, wur­de mit grö­ß­ter An­er­ken­nung be­dacht und mit Prei­sen ge­ehrt, doch zu­gleich po­la­ri­sier­te sein Werk auch und stieß auf Ab­leh­nung. An sei­nem Or­gel-Werk „Im­pro­vi­sa­ti­on ajou­tée“ (1962) für ei­nen Spie­ler, zwei As­sis­ten­ten und drei­stim­mi­ger Chor ad lib., an de­ren Auf­füh­rung ne­ben dem Or­ga­nis­ten auch zwei Re­gis­tran­ten be­tei­ligt sind, die al­le ge­mein­sam durch La­chen, Ru­fen, Hus­ten und Klat­schen den Ge­samt­klang be­rei­chern, wur­de kri­ti­siert, dass das Stück den ma­jes­tä­ti­schen Nim­bus des In­stru­men­tes be­schä­di­ge. Auch sein Ora­to­ri­um „Sankt-Bach-Pas­si­on“ (1985), das an­läss­lich des 300. Ge­burts­tags von Jo­hann Se­bas­ti­an Bach (1685-1750) in Auf­trag ge­ge­ben wor­den war und das mit Text­pas­sa­gen aus des­sen Brie­fen so­wie Zi­ta­ten aus zeit­ge­nös­si­schen Bio­gra­phi­en ar­bei­tet, ent­sprach nicht den Vor­stel­lun­gen al­ler Zu­hö­rer. In dem 1970 zum 200. Ge­burts­ta­g Lud­wig van Beet­ho­vens ur­auf­ge­führ­ten und von vie­len hoch ge­lob­ten Schwarz­weiß-Film „Lud­wig van“ wird der eh­ren­vol­le Um­gang mit der Tra­di­ti­on der deut­schen „Klas­si­ker“ col­la­gen­haft und iro­nisch ver­frem­det an­hand der Kom­po­nis­ten­le­gen­de Beet­ho­ven dar­ge­stellt. Pro­mi­nen­te wie der Künst­ler Jo­seph Beuys und der Jour­na­list Wer­ner Hö­fer mit sei­nem In­ter­na­tio­na­len Früh­schop­pen wirk­ten an ein­zel­nen Pas­sa­gen des Films mit. Das Hör­spiel „Der Tri­bun. Für ei­nen po­li­ti­schen Red­ner, Marsch­klän­ge und Laut­spre­cher“ (1978/1979) darf als Bei­spiel für Ka­gels vir­tuo­sen Um­gang mit Spra­che gel­ten: In die­sem Stück, für das er 1979 mit dem „Hör­spiel­preis der Kriegs­blin­den“ aus­ge­zeich­net wur­de, kom­po­nier­te er aus Sprich­wör­tern, Zi­ta­ten und Wort­hül­sen die gro­tesk-ab­sur­de Pro­pa­gan­da­re­de ei­nes Des­po­ten, die un­ter­bro­chen wird von sei­nen „10 Mär­schen um den Sieg zu ver­feh­len“ für Blä­ser­en­sem­ble, de­ren Dis­so­nan­zen und ver­scho­be­ne Rhyth­mik ein stram­mes Mar­schie­ren un­mög­lich ma­chen. Zu den Aus­zeich­nun­gen, die Ka­gel im Lau­fe sei­nes Le­bens er­hielt, ge­hö­ren der Kusse­witz­ky-Preis (1965), der Ernst von Sie­mens Mu­sik­preis (2000), die Eh­ren­dok­tor­wür­de der Mu­sik­hoch­schu­le Franz Liszt in Wei­mar (2001) und der Rhei­ni­sche Kul­tur­preis (2002).

Am 18.9.2008 starb Mau­ricio Ka­gel in Köln und we­nig spä­ter am 4.12.2008 auch sei­ne Frau Ur­su­la Burg­hardt. Die ge­mein­sa­me Toch­ter Pa­me­la Ka­gel ist Prä­si­den­tin der 2009 ge­grün­de­ten „Stif­tung Ka­gel-Burg­hard­t“ in Ba­sel, wel­che künst­le­ri­sche und wis­sen­schaft­li­che Pro­jek­te auf dem Ge­biet der Mu­sik und der bil­den­den Kunst för­dert. Ka­gels Nach­lass be­fin­det sich bei der Paul Sa­cher Stif­tung in Ba­sel. Ein Teil der Bi­blio­thek Ka­gels und sei­ner Frau wur­de dem Ibe­ro-Ame­ri­ka­ni­schen In­sti­tut Ber­lin ge­stif­tet, der an­de­re Teil liegt in der Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Bonn. Seit 2010 ver­an­stal­tet die Uni­ver­si­tät für Mu­sik und dar­stel­len­de Kunst in Wien al­le drei Jah­re den „Mau­ricio Ka­gel Kom­po­si­ti­ons­wett­be­wer­b“. In Nord­rhein-West­fa­len wird seit 2011 von der Kunst­stif­tung NRW im zwei­jäh­ri­gen Ab­stand der „Mau­ricio Ka­gel Mu­sik­preis“ ver­lie­hen.

Werke (Auswahl)

1957 – Ana­gra­ma für Ge­sang­soli, Sprech­chor und Kam­mer­en­sem­ble
1958 – Tran­si­ción I, für elek­tro­ni­sche Klän­ge / Tran­si­ción II, für Kla­vier, Schlag­zeug und zwei Ton­bän­der
1959 – Sur Sce­ne, Kam­mer­mu­si­ka­li­sches Thea­ter­stück in ei­nem Akt
1960 – Pan­do­ras­box, Ban­do­neon­pie­ce
1960 – Im­pro­vi­sa­ti­on Ajou­tée für Or­gel
1967/1970 − Staats­thea­ter, Sze­ni­sche Kom­po­si­ti­on, Ur­auf­füh­rung 1971 1970 − Lud­wig van. Ein Be­richt, Film
1977 − An­tas­ten, Kla­vie­re­tü­de
1977−1978 – Tan­go Ale­man für Stim­me, Vio­li­ne, Ban­do­ne­on und Kla­vier
1978–1979 – Der Tri­bun für ei­nen po­li­ti­schen Red­ner, Marsch­klän­ge und Laut­spre­cher, Hör­spiel
1980–1982 − Rrrrrrr …, Hör­spiel über ei­ne Ra­dio­phan­ta­sie
1981−1985 – Sankt-Bach-Pas­si­on für So­li, Chö­re und gro­ßes Or­ches­ter
1981–1983 (Kon­zert­fas­sung) − Der münd­li­che Ver­rat (La Tra­hi­son ora­le). Ein Mu­si­ke­pos über den Teu­fel
1987/1988 – Mu­sik für Tas­ten­in­stru­men­te und Or­ches­ter (1987/88)
1988–1991 – ..., den 24.xii.1931, Ver­stüm­mel­te Nach­rich­ten für Ba­ri­ton und In­stru­men­te
1990 – Opus 1991 Kon­zert­stück für Or­ches­ter
1995–1996 – Or­ches­tri­on-Straat für Kam­mer­en­sem­ble
1998 – Schwar­zes Ma­dri­gal für Chor­stim­men und In­stru­men­te
1999–2000 – Bur­les­ke für Ba­ri­ton­s­a­xo­phon und ge­misch­ten Chor
2000 – Bes­tia­ri­um, Film
2007– 2008 – In der Ma­trat­zen­gruft, Ver­such ei­ner Be­schrei­bung nach Wor­ten von Hein­rich Hei­ne, für So­lo­te­nor und In­stru­men­tal­ensem­ble 

Literatur

Klüp­pel­holz, Wer­ner, Mau­ricio Ka­gel 1970–1980, Köln 1981.
Klüp­pel­holz, Wer­ner, Ka­gel. Dia­lo­ge, Mo­no­lo­ge, Köln 2001.
Reb­stock, Mat­thi­as, Kom­po­si­ti­on zwi­schen Mu­sik und Thea­ter. Das in­stru­men­ta­le Thea­ter von Mau­ricio Ka­gel zwi­schen 1959 und 1965, Hof­heim 2007.
Schne­bel, Die­ter, Mau­ricio Ka­gel. Mu­sik, Thea­ter, Film, Köln 1970.
Stei­ger­wald, Pia, „An Tas­ten“. Stu­di­en zur Kla­vier­mu­sik von Mau­ricio Ka­gel, Hof­heim 2011. 

 
Zitationshinweis

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Sträter, Nina, Mauricio Kagel, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/mauricio-kagel/DE-2086/lido/5f43b7886dcc19.01507847 (abgerufen am 08.12.2024)