Thema Der Rhenser Kurverein Der Rhenser Kurverein war ein im Juli 1338 geschlossenes Bündnis der Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches mit dem Ziel, die kurfürstlichen Rechte und Freiheiten, insbesondere ihr Recht zur Wahl des römisch-deutschen Königs, gegen den Approbationsanspruch des Papstes zu verteidigen.
Thema Die Fehdepolitik des Trierer Kurfürsten Balduin von Luxemburg Balduin von Luxemburg war wohl eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Von 1307 bis zu seinem Tod 1354 war er Erzbischof und Kurfürst von Trier, amtierte zeitweise als Verweser des Erzbistums Mainz, der Bistümer Worms und Speyer sowie der Grafschaft Luxemburg und vertrat als Reichsverweser bisweilen den König. Balduin war der jüngere Bruder König beziehungsweise Kaiser Heinrichs VII. (Regierungszeit 1308-1313, ab 1321 als römisch-deutscher Kaiser) und Großonkel Kaiser Karls IV. (Regierungszeit 1349-1378, ab 1355 als römisch-deutscher Kaiser). Er war ein Mann mit vielen Talenten und ebenso vielen Verbindungen. Und er war bereit, zur Verteidigung und Durchsetzung seiner Rechte auch persönlich zum Schwert zu greifen, ja Fehdepolitik zu betreiben.
Thema Stifter und Mäzene im Rheinland im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit Um 980 entstand auf der Reichenau der Egbert-Psalter, eine 24 mal 19 Zentimeter große, auf Pergament geschriebene Handschrift, die aus 233 Blättern besteht. Sie beinhaltet die 150 Psalmen, die in 15 Blöcke gegliedert sind, zwischen denen auf 14 Doppelseiten Trierer Bischöfe und Initialen einander gegenübergestellt sind. Der Codex gelangte an den Trierer Dom, bereits im 11. Jahrhundert dann nach Kiew und über Zwiefalten und Andechs um 1229 nach Cividale, wo er heute im Nationalmuseum aufbewahrt wird.
Thema Der gute Werner von Oberwesel - oder die hohe Kunst, einen Heiligen zu erschaffen Immer wieder fragt man sich, wieso die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179), die jüngst von Papst Benedikt XVI. (Pontifikat 2005-2013) als erst vierte Frau der Geschichte überhaupt zur Kirchenlehrerin erhoben worden ist, nach ihrem Tod über Jahrhunderte hinweg zunächst so weitgehend in Vergessenheit geraten konnte. Aus Sicht des Landeshistorikers indes ist diese „Verspätung“ erklärbar: Es lag sicher nicht (nur) an ihr, sondern vor allen Dingen an Hildegards Um- und Nachwelt, dass der rheinischen Prophetin die höchste Anerkennung aus Rom so lange verwehrt geblieben ist. Denn auch für Heilige gilt, dass sie nur so populär werden können, wie ihr Ruf von den Nachlebenden verbreitet wird. Lebe heiligmäßig, sieh’ aber zu, dass die nächste Generation auch ausreichend darüber redet – so ließe sich etwas überspitzt eine Anleitung zum Heiligwerden formulieren. Hildegard war dieses Glück nicht vergönnt. Zwar hat sie selbst in ihren letzten Lebensjahren äußerst geschickt an ihrem Nachbild gearbeitet. Nach ihrem Tod aber hatte man in Hildegards Umfeld offensichtlich kein gesteigertes Interesse mehr an einem neuen Heiligenkult.
Thema Nikolaus Cusanus - philosophische Grundgedanken Wollte man Person und Denken, die philosophischen, theologischen und politischen Bemühungen des deutschen Kardinals Nikolaus von Kues unter einen Nenner bringen, dann ist es wohl der gelebte und gedachte Versuch von Einheit jenseits aller Gegensätze, diese jedoch nicht negierend, sondern umfassend. An der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit stehend, vermittelte er zwischen dem über weite Strecken aristotelisch dominierten Denken des Spätmittelalters und dem Wiedererstarken der neuplatonischen Tradition in der Renaissance. Damit war er zweifelsohne eine der Schlüsselfiguren, die diejenigen Verschiebungen in der Anthropologie in die Wege leiteten, die schließlich im Humanismus der Renaissance mündeten.
Thema 1338 - Der englische König in Koblenz. Eduard III. und das Reich zu Beginn des Hundertjährigen Krieges Vor mehr als 650 Jahren, vom 30.8. bis zum 7.9.1338, hielt sich der englische Königshof in Koblenz auf. Eduard III., 26 Jahre alt, befand sich seit Juli 1338 auf wichtiger diplomatischer und militärischer Mission auf dem Kontinent. Sein Ziel war die Erlangung der französischen Königskrone, auf die er Anspruch als Enkel des französischen Königs erhob. Das Treffen am Rhein war für ihn äußerst wichtig. Am 19. August war der König von Antwerpen, wo er sich seit gut einem Monat aufgehalten hatte, aufgebrochen. Begleitet von seinem repräsentativen Hofstaat, hatte er den Weg über Jülich, Köln, Bonn, Sinzig und Andernach genommen, um dann auf der rheinabwärts nahe Koblenz gelegenen Insel Niederwerth Quartier zu beziehen. Er war dort zu Gast im Anwesen des Trierer Erzbischofs Balduin.
Thema Die Pilgerfahrt des Ritters Arnold von Harff zu den Pilgerstätten der Christenheit, nach Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela (1496–1498) Der Ritter Arnold Harff machte in den Jahren 1496 bis 1498 eine Pilgerreise zu den damals wichtigsten Stätten der Christenheit. Nach seiner Rückkehr hat er einen umfangreichen, mit farbigen Federzeichnungen geschmückten Bericht über seine Reise verfasst, den er seinem Landesherrn, Herzog Wilhelm III. von Berg beziehungsweise Wilhelm IV. von Jülich (1455–1511) und dessen Gemahlin Sibylla von Brandenburg (1467–1524), Tochter des Kurfürsten Albrecht Achilles (1414–1486), widmete.