Orte und Räume Grafschaft Blankenheim Ein Herr von Blankenheim wird erstmals Anfang des 12. Jahrhunderts in einer Kölner Urkunde erwähnt, eindeutige Nennungen von Burg und Ort datieren ebenfalls aus dieser Zeit. Vermutlich gingen, nach Ausweis des Wappens, die Blankenheimer aus einer Nebenlinie der Grafen von Jülich hervor. Zumindest seit dem 14. Jahrhundert waren die Herren von Blankenheim auch Besitzer von Gerolstein und Kasselburg. 1380 wurden sie zu Grafen erhoben. Im 13. und 14. Jahrhundert werden sie als Kölner, Brabanter, Kurtrierer und Luxemburger Vasallen bezeichnet. Die Lehnshoheit von Jülich wurde bis ins 16. Jahrhundert anerkannt, dann aber bestritten. Schließlich verzichtete 1668 Pfalzgraf Philipp Wilhelm als Herzog von Jülich auf die Lehnsrechte über Blankenheim und Gerolstein.
Biographie Mathilde von Schwaben Mathilde stand der Frauenkommunität Essen von 971/973 bis 1011 vor. Sie war verantwortlich für den Neubau des Westbaus der Essener Stiftskirche, des heutigen Doms, und schenkte bedeutende Kunstwerke wie das sogenannte Otto-Mathilden-Kreuz, die Goldene Madonna und den Siebenarmigen Leuchter, die heute noch im Besitz des Essener Domschatzes sind.
Biographie Theodor Schieffer Theodor Schieffer zählt zu den bedeutendsten Mittelalterhistorikern und Diplomatikern (Urkundenforschern) der Nachkriegszeit.
Thema Burgen am Mittelrhein Die unter dem Sammelbegriff „Mittelrhein“ zusammengefasste Burgenlandschaft umfasst eine Vielzahl von Anlagen unterschiedlichster Provenienz, Eignerschaft und baulicher Ausprägung. Im Sinne der Definition einer „Burg“ als mehrteils (hoch- und spät-) mittelalterlicher Wehr-, aber auch Wohnanlage zeigt das Mittelrheingebiet eine Burgenbautätigkeit vom frühen 11. bis in das 15. Jahrhundert hinein.
Orte und Räume Reichsherrschaft Dyck Ende des 11. Jahrhunderts werden die Herren von Dyck zum ersten Mal genannt. Sie begegnen uns zumeist als Gefolgsleute der Kölner Erzbischöfe, und sind Besitzer der gleichnamigen Burg und Herrschaft, die wohl Bestandteil eines größeren Territoriums gewesen ist, zu dem ursprünglich auch Liedberg (Stadt Korschenbroich) gehört hatte.
Thema Deutsche, Franzosen und der Rhein Mythen helfen, ein kollektives Gedächtnis herzustellen und sind Grundlage der Existenz einer Nation. Der „Mythos Rhein“ kann als solch ein Mythos betrachtet werden. Er vermittelt ein Gefühl des Weiterlebens der Vergangenheit und bewies sich als eine Möglichkeit, die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren und zu reaktivieren. Nach Lucien Febvre habe dieser in seiner Geschichte zwei Gesichter: einerseits der verbindende Rhein als Verkehrsweg zwischen den Regionen Europas, andererseits der trennende Rhein als Grenze und Ort der Konfrontation zwischen lateinisch und germanisch geprägten Kulturen. So wurde er von deutscher Seite als „deutscher Strom“ von französischer Seite jedoch als „natürliche Grenze“ angesehen.
Thema Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug Inschriften verbinden die Eigenschaften archivalischen Schriftgutes und materieller Quellen, denn es handelt sich bei ihnen um „Beschriftungen verschiedener Materialien – in Stein, Holz, Metall, Leder, Stoff, Email, Glas, Mosaik usw. –, die von Kräften und mit Methoden hergestellt sind, die nicht dem Schreibschul- und Kanzleibetrieb angehören“. Inschriften sind in Stein gehauen, in Metall graviert, getrieben oder gegossen, in Email gearbeitet, gestickt oder gewebt, um nur die häufigsten Techniken zu erwähnen, mit denen sie hergestellt sind. Sie befinden sich ebenso auf Grabdenkmälern oder Glocken wie an Bauwerken, auf Glasfenstern, liturgischem Gerät und Textilien oder alltäglichen Gebrauchsgegenständen.
Thema Lepra und Leprosorien in den Rheinlanden Die Lepra lässt sich bereits seit der Antike im östlichen Mittelmeerraum nachweisen; sie gilt als eine der ältesten Seuchen der Menschheitsgeschichte. Zugleich ist sie auch eine Krankheit mit erheblichen rechtlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen. Schon in dem Synonym "Aussatz" zeigt sich dies deutlich; denn die Absonderung der Erkrankten charakterisierte deren Sonderstatus in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lebenswelt. Leprakranke lebten deshalb bis zum Erlöschen der Krankheit in Mitteleuropa zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Leprosorien, die auch Siechenhäuser genannt wurden.
Orte und Räume Reichsabtei Werden an der Ruhr Der friesische Missionar Liudger (um 742-809), der 805 der erste Bischof von Münster wurde, gründete 799 in Werden an der Ruhr ein Kloster. Die als Eigenkloster betrachtete Gründung, seit 855 mit Benediktinern besetzt, blieb bis zur Übernahme durch Abt Hildigrim II. (gestorben 886) in der Familie der Liudgeriden. Mit Privileg König Ludwigs des Jüngeren (gestorben 882) wurde das Kloster 877 Reichsabtei. Diese entwickelte bis Mitte des 12. Jahrhunderts eine bedeutende und weit ausgreifende Grundherrschaft.
Biographie Karl Joseph Simrock Der Bonner Karl Simrock erhielt den ersten germanistischen Lehrstuhl der Universität Bonn. Seine Übersetzungen und Nachdichtungen mittelhochdeutscher sowie anderer mittelalterlicher Texte erfreuten sich großer Beliebtheit. Seiner Vaterstadt und dem Rheinland widmete er zahlreiche populäre Veröffentlichungen.