Thema Parität. Religion und konfessionelle Konflikte an der Universität Bonn im 19. Jahrhundert Am Beispiel der Universität Bonn soll an einigen markanten Ereignissen exemplarisch aufgezeigt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Prinzip der Parität im akademischen Leben der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im 19. Jahrhundert ergaben. Nicht Ökumene war die Folge des Paritätsprinzips, vielmehr bot ihre praktische Ausgestaltung nicht selten Anlass zu Kontroversen innerhalb der Bonner Alma Mater. Wie zu zeigen sein wird, waren Aspekte der Religion und konfessionelle Konflikte ein Stück weit prägend für die Geschichte der Bonner Universität während der ersten Jahrzehnte ihres Bestehens. Im Fokus der Untersuchung stehen allerdings nicht die Geschichte der beiden theologischen Fakultäten oder deren wissenschaftlich-fachliche Entwicklung, sondern die Bedeutung und die Konsequenzen des Prinzips der Parität für die Geschichte der Universität Bonn bis zur Reichsgründung 1871.
Biographie Gottfried Kinkel Der Theologe, Kunsthistoriker und Dichter Johann Gottfried Kinkel zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Revolution 1848/1849 im Rheinland. Obwohl er nach seiner Verhaftung und seiner Flucht aus dem Gefängnis in Spandau zu einer Symbolgestalt der demokratischen Bewegung erhoben wurde, blieb ihm eine Verwirklichung seiner politischen Visionen zeitlebens versagt.
Biographie Bernhard Aloys von Gudden Bernhard von Gudden, der spätere Leibarzt König Ludwigs II. von Bayern (1845-1886), der mit diesem am 13.6.1886 im Starnberger See den Tod fand, zählt zu den herausragenden deutschen Psychiatern des 19. Jahrhunderts. Bernhard von Gudden kam am 7.6.1824 in Kleve als Sohn des Gutsbesitzers und Bierbrauers Johann Gudden und seiner Frau Bernhardine Gudden geborene Fritzen zur Welt. Er entstammte einer gut situierten bürgerlichen Familie aus der preußischen Rheinprovinz und wuchs in Kleve auf, wo er auch zur Schule ging. Nach dem Abitur begann er 1843 das Studium der Humanmedizin in Bonn. Hier gehörte er im Wintersemester 1845/ 1846 zu den Gründungsmitgliedern der Burschenschaft Frankonia.
Biographie Konrad Duden Konrad Duden war ein renommierter Sprachwissenschaftler und Gymnasialdirektor. In den Jahrzehnten nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871 trug er maßgeblich zu einer Vereinheitlichung der Rechtschreibung bei. Durch die Zustimmung Österreich-Ungarns und der Schweiz erlangten seine Regeln für den gesamten deutschen Sprachraum Gültigkeit. Konrad Alexander Friedrich Duden wurde am 3.1.1829 als zweiter Sohn des Unternehmers Johann Konrad Duden (1802-1885) und dessen Frau Juliane Charlotte Monjé (1810-1883) auf Gut Bossigt in Lackhausen am Niederrhein geboren. Trotz finanzieller Schwierigkeiten, in die sein Vater aufgrund geschäftlicher Misserfolge geraten war, konnte Duden ab 1838 das Gymnasium in Wesel besuchen.
Biographie Carl d'Ester Carl d’Ester zählte in den 1840er Jahren zu den bedeutenden Protagonisten der republikanisch-sozialistischen Oppositionsbewegung in der Rheinprovinz. 1848 in die Preußische Nationalversammlung gewählt, sah er sich nach dem Zusammenbruch der Badischen Revolution 1849 zur Flucht in die Schweiz gezwungen, wo er bis zu seinem Tod als Arzt wirkte.
Biographie Robert Blum Der gebürtige Kölner Robert Blum gehört zu den bekanntesten Vertretern der Deutschen Revolution von 1848. Nachdem er zunächst unter anderem in Leipzig kommunalpolitisch aktiv war, wurde er im Revolutionsjahr in die Nationalversammlung gewählt. Nach der Niederschlagung des Wiener Aufstandes wurde er im November 1848 standrechtlich erschossen, wodurch er auch als „Märtyrer der deutschen Demokratie" gilt.
Biographie Ernst Moritz Arndt Ernst Moritz Arndt war ein entschiedener Gegner Napoleon Bonapartes (1769-1821) und stieg als solcher während der Befreiungskriege zu einem der populärsten Verfasser patriotischer Schriften auf. Er gilt neben Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) und Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) als einer der geistigen Väter der burschenschaftlichen Bewegung im frühen 19. Jahrhundert. Im Revolutionsjahr 1848 war er Abgeordneter und Alterspräsident in der deutschen Nationalversammlung.
Biographie Mathilde Franziska Anneke Mathilde Franziska Anneke, geborene Giesler, geschiedene Tabouillot, gilt neben Johanna Kinkel als bedeutendste rheinische Protagonistin der Frauenrechtsbewegung im 19. Jahrhundert. Während der Revolution 1848/1849 engagierte sie sich an der Seite ihres zweiten Ehemannes Fritz Anneke im demokratisch-sozialistischen Lager, nahm am Badischen Aufstand teil und emigrierte nach dessen Niederschlagung in die USA, wo sie sich ebenfalls für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzte.