Abundius Maehler

Oberbürgermeister von Koblenz (1777–1853)

Katharina Thielen (Bonn)

Abundius Maehler, undatiert. (Stadtarchiv Koblenz FA 1-100)

Schlagworte

Jo­hann Abun­di­us An­ton Jo­seph Ma­eh­ler (Mäh­ler) war von 1818 bis 1846 Ober­bür­ger­meis­ter von Ko­blenz. Nach zwei Herr­schafts­wech­seln vom An­ci­en Ré­gime zur fran­zö­si­schen und schlie­ß­lich zur preu­ßi­schen Herr­schaft stell­te sei­ne Amts­zeit ei­nen ho­hen Kon­ti­nui­täts­fak­tor dar. Sein Wir­ken er­leich­ter­te so­wohl die Bei­be­hal­tung von Er­run­gen­schaf­ten aus der fran­zö­si­schen Zeit als auch die Kon­so­li­die­rung der preu­ßi­schen Herr­schaft im Rah­men neu­er Her­aus­for­de­run­gen und so­zia­ler Pro­ble­me. In Ko­blenz ent­stan­den wäh­rend sei­ner Amts­zeit wich­ti­ge Ein­rich­tun­gen der städ­ti­schen In­fra­struk­tur.

Abun­di­us Ma­eh­ler wur­de am 1.6.1777 als Sohn des kur­trie­ri­schen Hof­rats und Ge­heim­se­kre­tärs Franz Jo­sef Mäh­ler (1724–1787) und sei­ner Ehe­frau An­na Jo­han­na, ge­bo­re­ne Va­ca­no (1744-1797), in Eh­ren­breit­stein (heu­te Stadt Ko­blenz) ge­bo­ren. Sein Bru­der war der spä­te­re Ma­ler und Kom­po­nist Wil­li­brord Jo­seph Mäh­ler (1778-1860). Die Fa­mi­lie war ka­tho­lisch. 1786 zog sie nach Ko­blenz.

Nach dem Stu­di­um der Rechts­wis­sen­schaf­ten in Gie­ßen trat Abun­di­us Ma­eh­ler 1798 in fran­zö­si­sche Ver­wal­tungs­diens­te, wur­de Ge­richts­schrei­ber in Vir­ne­burg und Se­kre­tär der Mu­ni­zi­pal­ver­wal­tun­gen von Co­chem und May­en. 1803 über­nahm er die Lei­tung des Kont­ri­bu­ti­ons­bü­ros in Ko­blenz. 1804 ließ er sich als No­tar in May­en nie­der. Das No­ta­ri­at stell­te auf­grund der un­ter Na­po­le­on be­trie­be­nen Ver­äu­ße­rung des ade­li­gen und kirch­li­chen Feu­dal­be­sit­zes, den so­ge­nann­ten Na­tio­nal­gü­ter­ver­stei­ge­run­gen, ei­ne lu­kra­ti­ve Ein­nah­me­mög­lich­keit dar. Ma­eh­ler ging dem No­tars­be­ruf bis zum En­de der fran­zö­si­schen Zeit nach. 

Nach dem Ein­marsch der Al­li­ier­ten zum Jah­res­wech­sel 1813/14 wur­de Ma­eh­ler Se­kre­tär der Prä­fek­tur de­s Rhein-Mo­sel-De­par­te­ments bei der preu­ßi­schen Über­gangs­ver­wal­tung in Ko­blenz. 1816 konn­te er sich als Kreis­po­li­zei­in­spek­tor ei­nen be­gehr­ten Pos­ten als Se­kre­tär bei der neu­en Be­zirks­re­gie­rung si­chern und die für das Bür­ger­meis­ter­amt er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen er­wer­ben. Da die Po­li­zei­ge­walt nach der wei­ter gül­ti­gen fran­zö­si­schen Kom­mu­na­l­ord­nung dem Ge­mein­de­vor­ste­her ob­lag, wur­de der seit 1813 als Mai­re be­zie­hungs­wei­se Bür­ger­meis­ter am­tie­ren­de Jo­hann Jo­seph Maz­za (1752-1828) un­ter An­ga­be die­ser Qua­li­fi­ka­ti­ons­kri­te­ri­en trotz Wie­der­wahl und Pro­tes­ten des Stadt­rats von der preu­ßi­schen Re­gie­rung nicht im Amt be­stä­tigt. Statt­des­sen er­nann­te das In­nen­mi­nis­te­ri­um am 31.3.1818 den mit 15 Stim­men an zwei­ter Stel­le ge­wähl­ten Ma­eh­ler zum Po­li­zei­di­rek­tor und Ober­bür­ger­meis­ter von Ko­blenz. Er er­hielt erst­ma­lig die ver­gleichs­wei­se ho­he jähr­li­che Ent­schä­di­gungs­sum­me von 1.200 Ta­lern und war streng­ge­nom­men bei der Re­gie­rung an­ge­stellt. In sei­ner fast 30-jäh­ri­gen Amts­zeit trat er mehr als Ver­tre­ter der Be­völ­ke­rung denn als Staats­in­stanz vor Ort in Er­schei­nung. Da­bei konn­te er sich auf sei­ne ju­ris­ti­schen Kennt­nis­se und den Rück­halt des 30-köp­fi­gen Stadt­rats stüt­zen.

Den Stadt­rat hat­te er ge­mein­sam mit neun wei­te­ren Kol­le­gen bei der Be­zirks­re­gie­rung, vie­len Ju­ris­ten und hun­der­ten Ein­woh­nern be­reits vor sei­ner Er­nen­nung in ei­ner pro­vinz­über­grei­fen­den Pe­ti­ti­ons­be­we­gung un­ter­stützt, die für die Ein­lö­sung des Ver­fas­sungs­ver­spre­chens nach dem kö­nig­li­chen Be­sitz­er­grei­fungs­pa­tent von 1815 und so­mit für ei­ne grö­ße­re po­li­ti­sche Be­tei­li­gungs­mög­lich­keit ein­trat. 1819 ver­fass­te er in ei­ner Stadt­rats­sit­zung ei­nen scharf for­mu­lier­ten und in der Pres­se ver­öf­fent­lich­ten Pro­test ge­gen die Ein­füh­rung der preu­ßi­schen Steu­er­ge­set­ze und lös­te ei­ne wei­te­re Pe­ti­ti­ons­be­we­gung aus. Gleich­zei­tig kri­ti­sier­te er in der Druck­schrift Er­ör­te­rung und Bit­te be­tref­fend das Ser­vis­we­sen über­haupt und ins­be­son­de­re der Stadt Ko­blenz die Ein­quar­tie­rungs­last der Be­völ­ke­rung und die über­mä­ßi­ge Prä­senz des Mi­li­tärs. Auch mit Blick auf die Han­dels­be­zie­hun­gen und Ge­wer­be­be­trie­be wur­den laut Ma­eh­ler fort­wäh­rend nur Kla­gen über den Ver­fall der­sel­ben vor­ge­bracht[1], die er stets wei­ter­lei­te­te und um Emp­feh­lun­gen er­gänz­te. Sein Ziel war es, als Für­spre­cher des Theils, dem er vor­steht, […] zu spre­chen, da­mit nicht eben sei­ne Un­tä­tig­keit und sein Schwei­gen als Ein­wil­li­gung und Ent­sa­gung gel­ten mö­ge.[2] 

Mit der ver­stärk­ten Pu­bli­ka­ti­ons­tä­tig­keit soll­te die Dis­tanz zwi­schen den Ge­bie­ten­den und den Ge­hor­chen­den ver­rin­gert wer­den. Ma­eh­ler war nach ei­ge­nen Aus­sa­gen be­strebt, mit Be­leh­rung über je­ne Kluft die Brü­cke [zu] bau­en, auf der Ver­wal­ter und Ver­wal­te­te sich freund­lich be­geg­nen und die Hand rei­chen kön­nen. Die­ses Amts­ver­ständ­nis wur­de in ei­nem sei­nen Mit­bür­gern ge­wid­me­ten Hand­buch zum Aus­druck ge­bracht und er­in­ner­te an Ide­en der Auf­klä­rung. Bei nä­he­rer Be­trach­tung stell­te Ma­eh­ler in der 132 Sei­ten star­ken Schrift die Schwer­fäl­lig­keit der preu­ßi­schen Re­gie­rung den in 78 Sit­zun­gen sei­ner Amts­zeit be­wäl­tig­ten 375 Auf­ga­ben des Stadt­rats ge­gen­über. Ver­bun­den mit der Of­fen­le­gung des kom­mu­na­len Rech­nungs­etats war er da­mit sei­ner Zeit um 20 Jah­re vor­aus und ver­folg­te ei­ne öf­fent­li­che In­for­ma­ti­ons­po­li­tik, die der Ver­schwie­gen­heits­pflicht ent­ge­gen­stand und spä­tes­tens seit den Karls­ba­der Be­schlüs­sen 1819 ver­bo­ten war. Dass ihn dar­an nie­mand hin­der­te, hing mit sei­ner Stel­lung als Lo­kal­zen­sor zu­sam­men, die er bis 1834 in­ne­hat­te.

Die Zen­sur stell­te ei­ne Grat­wan­de­rung zwi­schen der am­bi­va­len­ten Funk­ti­on als Aus­füh­rungs­or­gan der Re­gie­rung und Re­prä­sen­tant der Be­völ­ke­rung dar. So be­schlag­nahm­te Ma­eh­ler 1819 die rei­ße­ri­sche Schrift Teutsch­land und die Re­vo­lu­ti­on von Jo­seph Gör­res, trat aber den­noch für den flüch­ti­gen Au­tor und den Ge­schäfts­aus­fall des ver­ant­wort­li­chen Ver­le­gers Ja­kob Höl­scher (1798-1862) ein. Al­le drei ge­hör­ten ei­nem Freun­des­kreis an, der in preu­ßi­schen Re­gie­rungs­krei­sen als „Club der An­dächt­ler und Mys­ti­ker“[3] be­arg­wöhnt wur­de. Der Dich­ter Cle­mens von Bren­ta­no (1778-1842) be­rich­tet, dass sich die ihm gut be­kann­te Grup­pe von an­ge­se­he­nen Män­nern je­den Diens­tag bei Wit­we Typ­pus traf, um in­ner­li­che For­men von Kirch­lich­keit zu prak­ti­zie­ren und theo­lo­gi­sche Schrif­ten zu dis­ku­tie­ren. Ma­eh­ler hielt er in sei­ner al­ten sanf­ten, sinn­vol­len, treu­en, de­mü­t­hi­gen, und ge­dul­di­gen Dis­po­si­ti­on, [für] ei­ne un­ge­mein schö­ne und lie­bens­wür­di­ge Na­tur.[4] In den 1840er Jah­ren soll auch der spä­te­re Zen­trums­po­li­ti­ker Au­gust Rei­chen­sper­ger an die­sen Tref­fen teil­ge­nom­men ha­ben. Sein Va­ter Franz Jo­seph Rei­chen­sper­ger (1768-1813) hat­te am 9.2.1804 Ma­eh­lers Hei­rat mit An­na Ma­ria Stadt­mey­er (*1779 Dres­den) vor dem Ko­blen­zer Stan­des­amt be­zeugt.[5]

Ein wei­te­res be­kann­tes Mit­glied der Typ­pus- oder Diens­tags­ge­sell­schaft war Stadt­rat Her­mann Jo­seph Dietz (1782–1862). Dietz be­saß ei­ne Blech­wa­ren­fa­brik, lei­te­te die städ­ti­sche Ar­men­ver­wal­tung und ver­trat die Stadt im Rhei­ni­schen Pro­vin­zi­al­land­tag. Ge­mein­sam mit Ma­eh­ler und sei­ner Ehe­frau An­to­net­ta, ge­bo­re­ne Maas (*1782), der Vor­ste­he­rin des Ka­tho­li­schen Frau­en­ver­eins, ge­lang es Dietz in den 1820er Jah­ren, das städ­ti­sche Hos­pi­tal zum zen­tra­len Kran­ken­haus aus­zu­bau­en und der stei­gen­den Ar­mut un­ter der Be­völ­ke­rung ent­ge­gen­zu­wir­ken. Au­ßer­dem wur­den ei­ne Ar­men­schu­le, ein Wai­sen­haus, ei­ne Bür­ger­schu­le und die Stadt­bi­blio­thek (1827) mit Hil­fe von Spen­den er­rich­tet.

In den Kri­sen­zei­ten wäh­rend der Teue­rungs­kri­se 1817/18, zu Be­ginn der 1830er Jah­re und 1845/46 wa­ren die­se eh­ren­amt­li­chen Netz­wer­ke be­son­ders wich­tig. Ma­eh­ler ver­trat die An­sicht, daß al­le ex­tra­or­di­n­ai­ren an­fal­len­den Un­ter­stüt­zun­gen der är­me­ren Klas­se, so be­deu­tend sie auch wer­den mö­gen, durch Col­lek­ten und mil­de Bey­trä­ge ge­deckt wer­den soll­ten.[6] Da­hin­ter stand ne­ben der Idee der christ­li­chen Nächs­ten­lie­be und ei­nem bür­ger­li­chen Selbst­ver­ständ­nis vor al­lem die Tat­sa­che, dass sich in­fol­ge der preu­ßi­schen Steu­er­po­li­tik die öf­fent­li­chen Ein­nah­men ver­min­der­ten.[7] 

Die­se Ein­nah­men ver­such­te Ma­eh­ler durch die ve­he­men­te Ver­tei­di­gung der kom­mu­na­len Pa­tri­mo­ni­al- und Ei­gen­tums­rech­te an Ge­bäu­den und Nutz­flä­chen so­wie zahl­rei­che – zu­meist er­folg­lo­se – Steu­er­initia­ti­ven wie die vor­rü­ber­ge­hen­de Ein­füh­rung ei­ner Ein­kom­mens­steu­er zu si­chern. Um den we­ni­ger be­gü­ter­ten Ein­woh­nern die Ge­le­gen­heit zu ge­ben, ei­nen Spar­pfen­nig vor­teil­haft an­zu­le­gen, wur­de die Re­or­ga­ni­sa­ti­on des städ­ti­schen Pfand­hau­ses auf sei­ne In­itia­ti­ve mit der Grün­dung ei­ner Spar­kas­se 1821 (Er­öff­nung 1822) ver­bun­den, was sich an­de­re Städ­te der Pro­vinz, zum Bei­spiel Köln, zum Vor­bild nah­men. Um­ge­kehrt bot die An­pas­sung des fran­zö­si­schen Han­dels­kam­mer­mo­dells in Aa­chenDüs­sel­dorf und Köln den Ko­blen­zer Stadt­rä­ten Mit­te der 1830er Jah­re den will­kom­me­nen An­lass, ei­ge­ne wirt­schafts­po­li­ti­sche An­sprü­che zu stel­len und ei­ne Han­dels­kam­mer für Ko­blenz zu grün­den. Nach Ge­neh­mi­gung durch den preu­ßi­schen Kö­nig vom 14.3.1833 nahm die­se 1834 ih­re Tä­tig­keit auf.

In der Fol­ge­zeit konn­ten so ein Frei­ha­fen (1837) er­rich­tet und der re­gel­mä­ßi­ge Dampf­schiff­fahrts­ver­kehr (ab 1826) – nicht aber der be­gin­nen­de Ei­sen­bahn­be­trieb – ge­währ­leis­tet wer­den. Hin­zu ka­men die Ak­ti­vi­tä­ten ei­nes neu­en Ge­wer­be­ver­eins (1835), die Wei­der­ein­füh­rung zwei­er Mes­sen im Jahr (1836) und die Durch­füh­rung ver­schie­de­ner In­fra­struk­tur­pro­jek­te, bei­spiels­wei­se zur Gas­ver­sor­gung und zur Stra­ßen­be­leuch­tung (ab 1840), so­wie Ar­beits­be­schaf­fungs­maß­nah­men (ab 1845).   Ma­eh­ler zeich­ne­te sich durch ei­nen enor­men Ar­beits­ei­fer aus, der in über 400 ei­gen­hän­dig an­ge­fer­tig­ten Ak­ten­bän­den über­lie­fert ist und im Ver­gleich zu an­de­ren Städ­ten kei­nes­wegs üb­lich war. Ob­wohl ihm ein städ­ti­scher Se­kre­tär zu­stand, brach­te Ma­eh­ler na­he­zu al­le in­ter­nen Be­hör­den­be­rich­te ein­schlie­ß­lich der wö­chent­li­chen Stadt­rats­pro­to­kol­le ei­gen­hän­dig zu Pa­pier. Die­se Pro­to­kol­le zeu­gen von ei­ner pro­duk­ti­ven, ver­trau­ens­vol­len Zu­sam­men­ar­beit, die durch Her­aus­for­de­run­gen wie die Ju­li-Re­vo­lu­ti­on 1830 oder das Köl­ner Er­eig­nis 1837/38 schein­bar nicht be­ein­träch­tigt wur­de. Als Ober­bür­ger­meis­ter nahm Ma­eh­ler zwar am städ­ti­schen Ver­eins­le­ben, nicht aber an li­be­ra­len Pro­test­be­kun­dun­gen teil. Er un­ter­stütz­te die Le­se­ge­sell­schaft, den Ve­te­ra­nen­ver­ein, den Kar­ne­val und ver­kehr­te in der Ca­si­no­ge­sell­schaft. Ab 1818 stand er dem Mu­sik-In­sti­tut und dem Ka­tho­li­schen Frau­en­ver­ein, ab 1845 dem Ka­tho­li­schen Män­ner­ver­ein vor.

Nach der Ein­füh­rung der Rhei­ni­schen Ge­mein­de­ord­nung von 1845 wur­de Ma­eh­ler am 6.3.1847 in den Ru­he­stand ent­las­sen. Zu­vor soll es seit sei­nem sechs­mo­na­ti­gen, krank­heits­be­ding­ten Aus­fall im Herbst 1837 zu Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten in der Ver­wal­tung ge­kom­men sein. Sei­ne letz­te Amts­hand­lung be­stand in der Ein­füh­rung der neu­en Ge­mein­de­ord­nung und der Durch­füh­rung der Wah­len, bei de­nen er sich aber­mals für mehr po­li­ti­sche Par­ti­zi­pa­ti­on und öf­fent­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­setz­te. 

Sei­nem Nach­fol­ger Fried­rich Wil­helm Alex­an­der Ba­chem (1806–1878) hin­ter­ließ er bei sei­nem Aus­schei­den am 6.3.1847 ei­ne Zu­sam­men­fas­sung sei­ner viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben mit nütz­li­chen Hin­wei­sen zu sei­ner per­sön­li­chen, über die Jah­re im­mer kom­pli­zier­ter ge­wor­de­nen Ak­ten­füh­rung. Ba­chem lei­te­te ei­ne neue, gleich­wohl fort­schritt­li­che Pha­se der Kom­mu­nal­ver­wal­tung ein. Über Ma­eh­lers Ver­hal­ten wäh­rend der Re­vo­lu­ti­on ist nichts be­kannt.

 

Abun­di­us Ma­eh­ler starb nach zwei­jäh­ri­ger Krank­heit am 18.2.1853 in Nie­der­heim­bach. An Ma­eh­lers gro­ße Ver­diens­te um das Ko­blen­zer Kom­mu­nal­we­sen und Ge­mein­wohl er­in­nert seit 2004 der Ma­eh­ler­platz im Stadt­teil Eh­ren­breit­stein. 

Quellen

Un­ge­druck­te Quel­len
Lan­des­haupt­ar­chiv Ko­blenz (LHA­Ko) Best. 441, 978 Zei­tungs­be­rich­te (1816); 441, 11779 An­stel­lung der Bür­ger­meis­ter im Krei­se Ko­blenz (1817); 441, 5127 Be­schlag­nah­me der Schrift „Teutsch­land und die Re­vo­lu­ti­on" (J. Gör­res) (1819–1821).

Stadt­ar­chiv Ko­blenz (StAK) 623, 2180 Ac­ta die Er­gän­zung des Stadt-Raths und die Bür­ger­meis­ter Wahl be­tref­fend vom 8.3.1817; 623, 2186 Stadt­rats­pro­to­kol­le 1818–1822; 623, 2188 Stadt­rats­pro­to­kol­le 1831–1838, 623,2 Zi­vil­stands­re­gis­ter für die Hei­ra­ten 1803/1804; KH 71, 2.
 
Ge­druck­te Quel­len
Gör­res, Jo­seph, Teutsch­land und die Re­vo­lu­ti­on, Teutsch­land (Ko­blenz) 1819.

Ko­blen­zer An­zei­ger Nr. 30 (26.7.1822). Ma­eh­ler, Abun­di­us, Er­ör­te­rung und Bit­te be­tref­fend das Ser­vis­we­sen über­haupt und ins­be­son­de­re der Stadt Ko­blenz. Sei­ner Durch­laucht dem Kö­nig­lich-Preu­ßi­schen Staats-Kanz­ler Fürs­ten von Har­den­berg und dem Kö­nig­li­chen ho­hen Staats-Ra­the un­tert­hä­nigst vor­ge­tra­gen von dem Stadt-Ra­the zu Ko­blenz, Ko­blenz 1819. [On­line]

Ma­eh­ler, Abun­di­us, Die Stadt Co­blenz und ih­re Ver­wal­tung in den Jah­ren 1818–1823 sei­nen Mit­bür­gern ge­wid­met und zum Be­ß­ten des Ar­men-Fonds hg. von dem Ober-Bür­ger­meis­ter der Stadt, Ko­blenz 1825. [On­line]

Oeh­ring, Sa­bi­ne (Hg.), Cle­mens Bren­ta­no. Sämt­li­che Wer­ke und Brie­fe, Band 8, Stutt­gart 2015.

Literatur

Bär, Max, Aus der Ge­schich­te der Stadt Ko­blenz 1814–1914, Ko­blenz 1922.

Bá­to­ri, In­grid (Red)., Ge­schich­te der Stadt Ko­blenz, Band 2: Von der fran­zö­si­schen Stadt bis zur Ge­gen­wart, Stutt­gart 1993.

Dotzau­er, Win­fried, Die Trieb­kräf­te ei­ner Spar­kas­sen­grün­dung im ge­sell­schaft­li­chen Um­bruch der Na­po­leo­ni­schen Ära: Die städ­ti­sche Spar­kas­se Ko­blenz, in: Zeit­schrift für baye­ri­sche Spar­kas­sen­ge­schich­te 1 (1987), S. 149–173.

Fa­ber, Karl-Ge­org, Die Rhein­lan­de zwi­schen Re­stau­ra­ti­on und Re­vo­lu­ti­on. Pro­ble­me der rhei­ni­schen Ge­schich­te von 1814 bis 1848 im Spie­gel der zeit­ge­nös­si­schen Pu­bli­zis­tik, Wies­ba­den 1966.

Her­res, Jür­gen, Das preus­si­sche Ko­blenz, in: Bá­to­ri, S. 49-118.

Her­res, Jür­gen, Städ­ti­sche Ge­sell­schaft und ka­tho­li­sche Ver­ei­ne 1840–1870, Es­sen 1996.

Ko­el­ges, Mi­cha­el, Die Re­vo­lu­ti­on von 1848/49 in Ko­blenz, in: Borck, Heinz-Gün­ther (Hg.), ‚…ein frei­es Volk zu sein!‘ Die Re­vo­lu­ti­on von 1848/49, Ko­blenz 1998, S. 147–208.

Leon­hard, Jörn, Po­li­ti­sches Ge­häu­se und ideo­lo­gi­sche Spra­che des Fort­schritts. Ver­fas­sung, Ver­fas­sungs­staat und Li­be­ra­lis­mus im 19. Jahr­hun­dert, in: Asch­mann, Bir­git (Hg.), Durch­bruch der Mo­der­ne? Neue Per­spek­ti­ven auf das 19. Jahr­hun­dert, Frank­furt a.M. 2019, S. 218–251.

Schütz, Wolf­gang, Ko­blen­zer Köp­fe, 2. Aus­ga­be, Mül­heim-Kär­lich 2005, S. 361-362.

Thie­len, Ka­tha­ri­na, No­ta­beln­po­li­tik in Ko­blenz. Par­ti­zi­pa­ti­ons­chan­cen in der re­ak­tio­nä­ren Rhein­pro­vinz 1815–1848, Trier 2020.

Thie­len, Ka­tha­ri­na, Po­li­ti­sche Par­ti­zi­pa­ti­ons­prin­zi­pi­en und ih­re Um­set­zung in der ers­ten preu­ßi­schen Ge­mein­de­rats­wahl 1846/47, in: Un­se­re Ar­chi­ve 66 (2021), S. 20–23. 

We­ber, Chris­toph, Auf­klä­rung und Or­tho­do­xie am Mit­tel­rhein 1820–1850, Mün­chen [u.a.] 1973. 

Wex, Nor­bert, Staats­bür­ger­li­che Gleich­heit und Po­li­ti­sche Mit­wir­kung – As­pek­te der kom­mu­na­len Selbst­ver­wal­tung in der preu­ßi­schen Rhein­pro­vinz in der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts, in: Jahr­buch für west­deut­sche Lan­des­ge­schich­te 25 (1999), S. 363–400.

Totenzettel von Abundius Maehler. Im Gegensatz zu diesem Zettel, den Gewohnheiten seiner Nachfahren und der einschlägigen Literatur schrieb Maehler selbst seinen Nachnamen bis zu seinem Tod stets mit „ae“. (Stadtarchiv Koblenz KH 71 Nr. 2)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Thielen, Katharina, Abundius Maehler, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/abundius-maehler/DE-2086/lido/6479d8cd07f265.73280087 (abgerufen am 27.04.2024)