Biographie William Thomas Mulvany Der Ire William Thomas Mulvany gehört zu den großen Industriepionieren und frühen Gestaltern des Ruhrgebietes. Als er 1855 nach Westdeutschland kam, um die Leitung der neugegründeten Zeche Hibernia in Gelsenkirchen zu übernehmen, hatte er bereits eine 29-jährige Laufbahn als Bau- und Planungsbeamter im britisch-irischen Staatsdienst hinter sich. In kurzer Zeit wurde er zu einem anerkannten Experten im Bergfach. Gelernter Vermessungstechniker und Wasserbauingenieur, hatte Mulvany schon in Irland die Überzeugung gewonnen, dass die wirtschaftliche Entwicklung einer Region oder eines Landes sehr stark von der Gestaltung der Verkehrssysteme, insbesondere der Wasserwege, beeinflusst wurde; das beschäftigte ihn auch im rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Mulvanys Axiom war die Identität der Interessen aller am Wirtschaftsprozess beteiligten Kräfte, der Produzenten wie der Händler und der Transportunternehmen.
Biographie Hugo Stinnes Der Unternehmer Hugo Stinnes war einer der bedeutendsten deutschen Großindustriellen der ausgehenden Kaiserzeit und der ersten Jahre der Weimarer Republik. Er schuf einen der größten Konzerne Deutschlands und Europas, ein Konglomerat, das nicht nur Bergwerke und Unternehmen der Eisen- und Stahlerzeugung und -verarbeitung, sondern auch Schifffahrts- und Handelsunternehmen sowie weitere Aktivitäten des Tertiären Sektors umfasste.
Biographie Friedrich Grillo Friedrich Grillo, ein gelernter Kaufmann, war ein für das Ruhrgebiet sehr bedeutender Industrieller, der vor allem den Steinkohlenbergbau sowie die Eisen- und Stahlindustrie im Raum Gelsenkirchen (besonders in Schalke) gestaltete. Dem begabten Finanzfachmann gelang es immer wieder, Kapital für Gründungen von Zechen sowie Eisen- und Stahl-Unternehmen zusammenzubringen - Unternehmen, auf deren Entwicklung er dann weiter Einfluss hatte. Er verstand es mehrmals, im Abteufen befindliche und wegen technischer Probleme, insbesondere Wassereinbrüchen, stillgelegte Bergwerke durch neue kapitalmäßige Fundierung wieder „flott“ zu machen.
Biographie Franz Lenze Der Ingenieur Franz Lenze, ein Fachmann für Kokereitechnik, den Bau und Betrieb von Leitungssystemen und die industrielle sowie kommunale Gas- und Wasserversorgung, war seit 1906 in Unternehmen des Thyssen-Konzerns am Niederrhein tätig und schuf im Sinne August (1842–1926) und Joseph (1844–1915) Thyssens aus den Gas- und Wasserversorgungsbetrieben des Konzerns das erste und zeitweilig größte deutsche Ferngasversorgungsunternehmen, die Thyssensche Gas- und Wasserwerke GmbH.
Biographie Ernst Waldthausen Ernst Waldthausen gehörte einer alteingesessenen, weit verzweigten Familie des Essener Bürgertums an, die durch Betätigung im Großhandel mit Schurwolle zu Wohlstand gekommen war und zu der Zeit, als im heutigen Ruhrgebiet dank neuer technischer Verfahren eine massive Ausdehnung des Steinkohlenbergbaues durch Tiefbauschächte und ein Boom der Verhüttung und Verarbeitung von Eisen einsetzte, über flüssiges Kapital verfügte, das in den kapitalhungrigen Branchen des Bergbaues und der Eisen- und Stahlindustrie investiert werden konnte.
Biographie Wilhelm Grillo Wilhelm Grillo, der seine berufliche Laufbahn als Kaufmann für Eisenwaren in Mülheim an der Ruhr begann, entschloss sich 1849 zu einer Betätigung in der Industrie und gründete angesichts der wachsenden Nachfrage nach Erzeugnissen aus Zink mit einem Schwager als Partner ein Zinkwalzwerk an der Emscher in Hamborn (heute Stadt Duisburg). Sechs Jahre später entstand ein von ihm allein geführtes, größeres und moderneres Zinkwalzwerk in Oberhausen, dessen Produkte zunächst in Deutschland und seit den 1860er Jahren auch in anderen europäischen Ländern gefragt waren. 1869 stieg er in die lukrative Produktion des Weißpigments Zinkweiß ein. 1881 begann Grillo, das für die Oberhausener Betriebe benötigte Zink in einer eigenen Zinkhütte in Hamborn selbst herzustellen. Das von ihm geschaffene Unternehmen existiert als reines Familienunternehmen unter der Firma Grillowerke AG noch heute mit Sitz in Duisburg-Hamborn.
Biographie Hugo Rosendahl Der Jurist Hugo Rosendahl prägte in schwierigen Zeiten zwischen 1915 und 1950 – mit Unterbrechung während der NS-Zeit 1933-1945 – als kommunaler Spitzenbeamter die Entwicklung zunächst in der Stadt Andernach, danach in Hamborn, Koblenz und Essen entscheidend mit. Besondere Verdienste erwarb er sich 1945-1950 um den Wiederaufbau der stark zerstörten Stadt Essen.
Biographie Friedrich Schrecker Friedrich Schrecker war in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister von Hamborn (heute Stadt Duisburg). Mit seinem Namen ist der rasche Aufstieg Hamborns vom größten „Industriedorf“ Preußens zur Großstadt und der Aufbau einer modernen städtischen Infrastruktur verbunden.
Biographie Daniel Morian Daniel Morian, der einer ländlichen Honoratiorenfamilie in Hamborn angehörte, investierte seit den 1850er Jahren Kapital in Probebohrungen auf Steinkohle in seiner Heimatgemeinde und bereitete so der späteren, umfassenden Industrialisierung Hamborns durch August Thyssen den Weg. Er gehörte auch zu den Gründern der Arenberg’schen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, die den Bergbau in Bottrop entwickelte.
Biographie Paul Mülhens Der gebürtige Kölner Jurist Paul Mülhens erwarb sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts große Verdienste in der Kommunalpolitik Hamborns (heute Stadt Duisburg), wo er zunächst Beigeordneter und ab 1919 kurzzeitig Oberbürgermeister war. Von 1920 bis zu seinem Tod stand er dem neu gegründeten Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) als dessen erster Präsident vor.