Thema Der Kölner Zentral-Dombauverein im 19. Jahrhundert Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein stand der seit etwa 1560 unvollendet gebliebene gotische Dom in Köln außerhalb des allgemeinen Interesses. Grund war die ablehnende Haltung der Aufklärung gegenüber dem vermeintlich „finsteren“ Mittelalter. Das Urteil änderte sich erst mit der wenig später einsetzenden ästhetischen Neubewertung des gotischen Baustils im Sturm und Drang. So gab es seit dem Ende des 18. Jahrhunderts auch erste positive Beiträge über den Kölner Dom. Der Ausgangspunkt für diese Umbewertung ist seit dem 19. Jahrhundert mit dem Namen des Naturforschers, Geographen und Schriftstellers Georg Forster verbunden, der 1790 in Köln Station machte und dabei auch den Dom besuchte. Mit seiner positiven Würdigung des Kölner Doms wurde Forster zu einem frühen und wirkungsmächtigen Repräsentanten der in Deutschland einsetzenden Gotik-Debatte. Das Interesse am Dom war geweckt und mit diesem Interesse, das in den öffentlichen Debatten zum Ausdruck kam, waren von Anfang an Pläne verbunden, die auf eine Fertigstellung des Kirchenbaus zielten.
Thema Der südrheinische Klerus zwischen 1848 und der Beendigung des Kulturkampfes Geschichte, besonders ihre Einteilung in Ären, Epochen und Episoden erscheint häufig als ein heuristisches Konstrukt von Akademikern, das nachträglich zuweilen auf unzulässige Weise Raum und Zeit verdichtet und auf solche Art zusammenbringt, was von den Zeitgenossen selbst nur selten im Zusammenhang gesehen wurde. Wenn wir das 19. Jahrhundert und insbesondere die Geistes- und Religionsgeschichte in Mitteleuropa betrachten, so überkommt einen zuweilen der Gedanke, dass genau dieses geschehen ist, um Phänomene zu erklären, die erst zu Phänomenen werden, wenn sie von der schreibenden Zunft als solches postuliert und tradiert werden. So ist der üblicherweise postulierte konfliktbeladene Gegensatz katholisches Rheinland – protestantisches Preußen ein solches tradiertes Phänomen, ebenso die milieugenährten Erklärungsversuche zu diesem von der Warte des Gelehrtenturms ausgemachten Gegensatz.
Biographie Friedrich Baudri Friedrich Baudri war ein erfolgreicher Glasmaler, die Neugotik bedingungslos verteidigender Schriftsteller und zwischen Revolution und Reichsgründung einer der bekanntesten Politiker Kölns. Geboren am 19.4.1804 in Elberfeld (heute Stadt Wuppertal) als Sohn des aus Tanu in der Normandie eingewanderten tapissier (Dekorateur) Laurent/Lorenz Baudri (1771-1851) und der aus einer weitverzweigten rheinischen Familie stammenden, in Düsseldorf geborenen Gertrud Wiertzfeld (auch Wirtzfeld, 1768-1856).
Biographie Ernst Friedrich Zwirner Ernst Friedrich Zwirner war im 19. Jahrhundert der erste Dombaumeister nach der Unterbrechung der Arbeiten am Kölner Dom im Jahre 1560. Seine als freier Architekt errichteten Bauten zeigen ihn als Vertreter eines neugotischen Historismus.
Epoche 1848 bis 1871 - Zwischen Revolution und Reichsgründung. Durchbruch zur Industrialisierung In den beiden Jahrzehnten zwischen der Revolution von 1848 und der Reichsgründung von 1871 fand im preußischen Rheinland „der entscheidende Durchbruch auf dem Weg zur Industrialisierung“ (Hermann Kellenbenz) statt. Zu Recht stellte das Deutsche Historische Museum in einer Ausstellung im Jahre 2008 diese Epoche als Gründerzeit heraus.
Epoche 1815 bis 1848 - Vom Wiener Kongress zur Revolution Die Ära vom Wiener Kongress 1814/1815 bis zur Revolution von 1848 war eine Zeit des politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umbruchs. Vielfältige Traditionen des Ancien Régime mischten sich mit Ansätzen der nachfeudalen, bürgerlichen Gesellschaft.
Biographie Peter Reichensperger Peter Franz Reichensperger war ein Jurist und katholischer Politiker. Seine politische Karriere begann im Revolutionsjahr 1848. Nach der preußischen Nationalversammlung in Berlin gehörte er 1850 dem Erfurter Unionsparlament an und wurde 1858 in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt. Von 1867 bis zu seinem Tod gehörte er zuerst dem Norddeutschen Reichstag, dann dem Deutschen Reichstag an.
Biographie Johann Anton Ramboux Johann Anton Ramboux ist eine vielseitig begabte Künstlerpersönlichkeit gewesen. Als Maler hat er die fruchtbaren Jahre von Klassizismus und Romantik in seinen Werken künstlerisch umgesetzt. Als reisender Künstler und Sammler hat er sich in den namhaften Zentren der internationalen Kunstszene seiner Zeit, in Paris, München, Florenz und Rom aufgehalten. Als Kopist und Restaurator beschäftigte er sich mit römischen Kunstwerken, gotischen Wandmalereien und mit der italienischen Malerei zwischen Spätmittelalter und Frührenaissance. Als zweiter Konservator der Sammlung Wallraf erlebte er die Neueinrichtung des Museums im von Heinrich Richarz gestifteten Neubau.
Epoche 1871 bis 1918 - Das Rheinland im Kaiserreich Von der nationalen Begeisterung, die viele Deutsche beim Beginn des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 ergriff, blieb auch die Bevölkerung des Rheinlands nicht unberührt. Im Jahr darauf wurden die zurückkehrenden siegreichen Truppen und ihr Monarch in rheinischen Städten mit Pomp und Enthusiasmus empfangen. Aufgrund ihrer exponierten Lage an der Westgrenze des neu geschaffenen Deutschen Reichs konnte die Rheinprovinz sich der besonderen symbolischen Wertschätzung des nationalistischen Empfindens gewiss sein: Als eine inoffizielle Nationalhymne galt in den folgenden Jahrzehnten die von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete „Wacht am Rhein“.
Biographie Clemens August von Droste zu Vischering Clemens August Droste zu Vischering, 1835 zum Kölner Erzbischof gewählt, personifiziert durch seine Auseinandersetzungen mit der preußischen Regierung im so genannten Kölner Kirchenstreit das konfliktträchtige Verhältnis von katholischer Kirche und preußisch-protestantischer Staatsmacht im 19. Jahrhundert in Deutschland. Der sich 1837 an der Mischehenfrage entzündende Streit zwischen dem Erzbischof und Preußen mündete in der Verhaftung Droste zu Vischerings, die ihn zu einer bedeutsamen Symbolgestalt für die Freiheit der Kirche machte und die eine nachhaltige Sensibilisierung und Politisierung des Katholizismus in Deutschland zur Folge hatte.