Biographie Josef Bürckel Josef Bürckel war ein einflussreicher und populärer Politiker im „Dritten Reich", dem zwischen 1925 und 1940 der Aufstieg vom Volksschullehrer zum Reichsstatthalter des Gaus Westmark gelang. Seine von sozialistischen Ideen geprägte Politik brachte ihm den Beinamen „roter Gauleiter" ein.
Orte und Räume Gau Koblenz-Trier, seit 24.1.1941 Gau Moselland Am 1.6.1931 wurde der bisherige Gau Rheinland der NSDAP auf Initiative von Gustav Simon, des Bezirksleiters Koblenz-Trier, in die beiden Gaue Köln-Aachen und Koblenz-Trier geteilt. Simon wurde zum Gauleiter von Koblenz-Trier ernannt. Dessen Territorium umfasste die beiden Regierungsbezirke Trier und Koblenz und war mit dem Reichstagswahlkreis 21 identisch. Der Stimmenanteil der NSDAP bei Reichstagswahlen gestaltete sich wie folgt: Am 14.9.1930 errang sie im Gau Koblenz-Trier 14,9 Prozent der abgegebenen Stimmen (Reich = 18,3 Prozent). Am 31.7.1932 verdoppelte die NSDAP ihren Anteil auf 28,8 Prozent (Reich = 37,3 Prozent), fiel am 6.11.1932 wieder auf 26,1 Prozent (Reich = 33,1 Prozent) zurück und errang am 5.3.1933 immerhin 38,4 Prozent (Reich = 43,9 Prozent) der Stimmen.
Orte und Räume Gau Köln-Aachen Aus gutem Grund betonte „Das Buch der deutschen Gaue“ noch im Jahre 1938, dass „die Verdienste der Gaue weniger aus den Wahlergebnissen zu erlesen [seien], als vielmehr aus der Summe der Widerstände“, die die Nationalsozialisten in der „Kampfzeit“ im „Gau Rheinland“ und mithin im Gebiet der 1931 hieraus hervorgegangenen Gaue Köln-Aachen und Koblenz-Trier hatten überwinden müssen, weil hier die „Wiege des Marxismus“ – mit Trier und Köln als Geburts- und Wirkungsstätten von Karl Marx – und die Hochburg(en) des politischen Katholizismus – in Gestalt des alle Positionen des öffentlichen Lebens prägenden Zentrum – gelegen gewesen war. Hinzu kam, wie der Köln-Aachener Gauleiter Josef Grohé noch Ende 1940 in seinem ebenso betitelten Vortrag an der Universität Bonn über „Den politischen Kampf im Rheinlande nach dem Weltkriege“ hervorhob, die im Versailler Vertrag festgeschriebene und in den 1920er Jahren drastisch durchgeführte alliierte Rheinlandbesetzung, die die nationalsozialistischen Propagandamöglichkeiten aufs äußerste limitiert hatte.
Thema Die Stadtverwaltung Koblenz im Nationalsozialismus Drei Charakteristika prägten Koblenz seit dem frühen 19. Jahrhundert: Es war eine Beamten-, Rentner- und Soldatenstadt. Als Sitz des Oberpräsidenten der preußischen Rheinprovinz, des Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Koblenz sowie zahlreicher weiterer Justiz- und Verwaltungsbehörden war die Stadt an Rhein und Mosel eine ausgesprochene Beamtenstadt. Koblenz war außerdem eine der größten Garnison- und Festungsstädte Preußens, in der das Generalkommando des VIII. Armeekorps sowie viele andere militärische Kommandobehörden ansässig waren.
Biographie Erich Koch Erich (Richard) Koch gehörte als Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar für die Ukraine zu den bedeutendsten Politkern und Funktionären des "Dritten Reiches". In der Weimarer Republik trug er maßgeblich zum Aufbau der NSDAP im Ruhrgebiet und in Ostdeutschland bei. Während der nationalsozialistischen Diktatur war er Gauleiter von Ostpreußen, im Zweiten Weltkrieg war er als Chef der Besatzungsverwaltung in der Ukraine verantwortlich für den Tod Hunderttausender Juden, Polen und Ukrainer. 1945 verschuldete er die verspätete Evakuierung der ostpreussischen Bevölkerung und die ihr daraus entstehenden Leiden.