Gau Koblenz-Trier, seit 24.1.1941 Gau Moselland

Gau Moselland (gelbe Umrandung), Ausschnitt aus der Karte 'Nationalsozialistische Gaue im Rheinland 1944', Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Am 1.6.1931 wur­de der bis­he­ri­ge Gau Rhein­land der NS­DAP auf In­itia­ti­ve von Gus­tav Si­mon, des Be­zirks­lei­ters Ko­blenz-Trier, in die bei­den Gau­e Köln-Aa­chen und Ko­blenz-Trier ge­teilt. Si­mon wur­de zum Gau­lei­ter von Ko­blenz-Trier er­nannt. Des­sen Ter­ri­to­ri­um um­fass­te die bei­den Re­gie­rungs­be­zir­ke Trier und Ko­blenz und war mit dem Reichs­tags­wahl­kreis 21 iden­tisch. Der Stim­men­an­teil der NS­DAP bei Reichs­tags­wah­len ge­stal­te­te sich wie folgt: Am 14.9.1930 er­rang sie im Gau Ko­blenz-Trier 14,9 Pro­zent der ab­ge­ge­be­nen Stim­men (Reich = 18,3 Pro­zent). Am 31.7.1932 ver­dop­pel­te die NS­DAP ih­ren An­teil auf 28,8 Pro­zent (Reich = 37,3 Pro­zent), fiel am 6.11.1932 wie­der auf 26,1 Pro­zent (Reich = 33,1 Pro­zent) zu­rück und er­rang am 5.3.1933 im­mer­hin 38,4 Pro­zent (Reich = 43,9 Pro­zent) der Stim­men. Im Wahl­kreis 21 stell­te das Zen­trum wäh­rend der ge­sam­ten Wei­ma­rer Zeit die stärks­te Frak­ti­on. 

Am 5.3.1933 be­trug die Wohn­be­völ­ke­rung im Gau Ko­blenz-Trier 1.252.632 Per­so­nen. Legt man die Da­ten der Volks­zäh­lung vom 16.6.1933 zu­grun­de, so wa­ren 76 Pro­zent der dor­ti­gen Be­völ­ke­rung ka­tho­lisch (Reich = 32 Pro­zent), 23 Pro­zent evan­ge­lisch (Reich = 63 Pro­zent). 75 Pro­zent der Ge­samt­be­völ­ke­rung des Gau­es Ko­blenz-Trier leb­ten in Städ­ten und Ge­mein­den un­ter 5.000 Ein­woh­nern (Reich = 44 Pro­zent). Nur in Nie­der­bay­ern war der Ur­ba­ni­sie­rungs­grad ge­rin­ger. 50 Pro­zent der Er­werbs­tä­ti­gen in Ko­blenz-Trier wa­ren in der Land­wirt­schaft tä­tig (Reich = 29 Pro­zent), 13 Pro­zent ar­beits­los. Die Quo­te der Ver­schul­dung der land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­be be­trug le­dig­lich neun Pro­zent des Ein­heits­wer­tes; sie war die ge­rings­te im Deut­schen Reich. 

Die Mit­glie­der­zahl der NS­DAP im Gau Ko­blenz-Trier wuchs nach dem 30.1.1933 schnell an (sie­he Ta­bel­le 1 im Bei­trag „Die NS­DAP in der Rhein­pro­vinz nach 1933“). Folgt man der „Par­tei­sta­tis­ti­k“ der NS­DAP, so gab es dort am 1.1.1935 ins­ge­samt 53.210 „Par­tei­ge­nos­sen“ und 14.670 Po­li­ti­sche Lei­ter, wie die Funk­tio­nä­re der NS­DAP hie­ßen. 1.132 Par­tei­mit­glie­der (= 2,1 Pro­zent) wa­ren Frau­en. Dies war die zweit­schlech­tes­te Quo­te al­ler 32 Gaue und lag weit un­ter dem Reichs­durch­schnitt von 5,5 Pro­zent. 

Die An­ga­ben zur So­zi­al­struk­tur, die in der „Par­tei­sta­tis­ti­k“ vom 1.1.1935 zu fin­den sind, müs­sen mit Vor­sicht be­han­delt wer­den. Sie ba­sie­ren näm­lich ein­zig und al­lein auf der Selbst­ein­schät­zung der Par­tei­mit­glie­der. Im Gau Ko­blenz-Trier be­zeich­ne­ten sich im­mer­hin 38,4 Pro­zent der „Par­tei­ge­nos­sen“ als Ar­bei­ter (Reich = 30,3 Pro­zent), 13,2 Pro­zent als An­ge­stell­te (Reich = 19,4 Pro­zent), 16,2 Pro­zent als Selb­stän­di­ge (Reich = 19,1 Pro­zent), 14,9 Pro­zent als Be­am­te (Reich = 12,3 Pro­zent) und 11,7 Pro­zent als Bau­ern (Reich = 10,2 Pro­zent). An­de­re Grup­pen wie Haus­frau­en, Stu­den­ten usw. wer­den hier nicht ei­gens auf­ge­führt. Un­ter den Par­tei­mit­glie­dern im Gau Ko­blenz-Trier wa­ren, nimmt man die Reichs­ebe­ne als Re­fe­renz­wert, Ar­bei­ter, Be­am­te und Bau­ern über­re­prä­sen­tiert, An­ge­stell­te und Selb­stän­di­ge hin­ge­gen un­ter­re­prä­sen­tiert. 

Am 1.1.1935 wa­ren im Gau Ko­blenz-Trier 971 Vor­ste­her von kom­mu­na­len Dienst­stel­len (= 51,1 Pro­zent) und 950 Vor­ste­her von Ge­mein­den (= 51,6 Pro­zent) nicht Mit­glied der Par­tei. Die­se bei­den aus der Sicht der NS­DAP äu­ßerst ne­ga­ti­ven Wer­te mar­kier­ten die Spit­ze al­ler Gaue; der Reichs­durch­schnitt lag bei 39,3 be­zie­hungs­wei­se 40,1 Pro­zent. Of­fen­bar wa­ren die kom­mu­na­len Ver­wal­tun­gen in Ko­blenz-Trier zu die­sem Zeit­punkt noch nicht in dem­sel­ben Aus­maß na­zi­fi­ziert wie in an­de­ren Gau­en. 

Der Or­ga­ni­sa­ti­ons­grad der Glie­de­run­gen und an­ge­schlos­se­nen Ver­bän­de der NS­DAP im Gau Ko­blenz-Trier hat­te sich im Ver­gleich zu der Zeit vor der Macht­über­nah­me zwar deut­lich ver­bes­sert, doch lag Ko­blenz-Trier am 1.1.1935 bei die­sen Or­ga­ni­sa­tio­nen noch im­mer im letz­ten Vier­tel al­ler 32 Gaue, was den An­teil an den Ge­samt­mit­glie­dern im Deut­schen Reich an­ging. Ei­ne Aus­nah­me bil­de­te le­dig­lich die Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Frau­en­schaft (NSF), der 33.285 Frau­en an­ge­hör­ten, wo­mit Ko­blenz-Trier auf dem elf­ten Platz al­ler Gaue lag. Auch beim Reichs­nähr­stand, der for­mal nicht zur NS­DAP ge­hör­te, nahm Ko­blenz-Trier mit 112.456 (= 3,8 Pro­zent) von ins­ge­samt 2.922.410 Mit­glie­dern im Reich ei­nen Platz im vor­de­ren Drit­tel al­ler Gaue ein.

Im Gau Ko­blenz-Trier exis­tier­ten ne­ben der Gau­lei­tung, die in Ko­blenz an­säs­sig war, ins­ge­samt 23 Kreis-, 776 Orts­grup­pen-, 1.314 Zel­len- und 5.334 Block­lei­tun­gen. Die Kreis­lei­tun­gen als mitt­le­re NS­DAP-Ebe­ne wa­ren in Ahr­wei­lerAl­ten­kir­chen, Baum­hol­der, Bern­kas­telBir­ken­feldBit­burgCo­chemDaun, Ko­blenz-Land (heu­te May­en-Ko­blenz), Ko­blenz-Stadt, Kreuz­nach, May­en (heu­te May­en-Ko­blenz), Neu­wied, Prüm, Saar­burgSim­mern, St. Goar, Trier-Land-Ost, Trier-Land-West, Trier-Stadt, Wa­dern, Witt­lich und Zell/Mo­sel an­säs­sig.

Die über­wie­gen­de Mehr­heit der Kreis­lei­ter, die im Gau Ko­blenz-Trier am­tier­ten, wur­de zwi­schen 1896 und 1902 ge­bo­ren, ge­hör­te al­so zur Ge­ne­ra­ti­on der Teil­neh­mer am Ers­ten Welt­krieg. Mehr als die Hälf­te der Kreis­lei­ter wa­ren evan­ge­lisch ge­tauft. Bis auf ei­ne Aus­nah­me tra­ten al­le Kreis­lei­ter vor dem Zwei­ten Welt­krieg aus den bei­den christ­li­chen Kir­chen aus. Vor der Über­nah­me ih­rer Par­tei­äm­ter wa­ren sie über­wie­gend im kauf­män­ni­schen be­zie­hungs­wei­se im land­wirt­schaft­li­chen Be­reich so­wie in der Ver­wal­tung tä­tig ge­we­sen. Die Kreis­lei­ter von Ko­blenz-Trier wa­ren der NS­DAP al­le­samt schon vor dem 30.1.1933 bei­ge­tre­ten, ein Be­fund, der für das ge­sam­te Deut­sche Reich gilt. Die per­so­nel­le Kon­ti­nui­tät im Kreis­lei­ter-Amt scheint in Ko­blenz-Trier zu­dem hö­her als in den üb­ri­gen rhei­ni­schen Gau­en ge­we­sen zu sein. 

Nach­dem die Wehr­macht am 10.5.1940 nach Lu­xem­burg ein­mar­schiert war, be­gann die fak­ti­sche An­ne­xi­on des Gro­ßher­zog­tums, das an den Gau Ko­blenz-Trier grenz­te. Si­mon, der am 2.8.1940 von Adolf Hit­ler (1889-1945) zum Chef der Zi­vil­ver­wal­tung (CdZ) in Lu­xem­burg er­nannt wor­den war, er­wies sich als ent­schei­den­de Fi­gur. Er pass­te Ver­wal­tungs­ap­pa­rat und Rechts­ver­hält­nis­se in dem er­ober­ten Land ans Deut­sche Reich an. So­fort bau­te er ei­ne ei­ge­ne CdZ-Be­hör­de auf, die in Lu­xem­burg an­säs­sig war, und lös­te die ein­hei­mi­sche Ver­wal­tung auf. Nach dem „reichs­deut­schen“ Vor­bild grün­de­te er ei­ne Kom­mu­nal­ver­wal­tung mit Krei­sen, Äm­tern und Ge­mein­den, in die er grö­ß­ten­teils Be­am­te aus dem Gau Ko­blenz-Trier ab­ord­ne­te. In den kom­men­den Jah­ren be­trieb Si­mon dann ei­ne um­fäng­li­che „Gleich­schal­tun­g“ und „Ger­ma­ni­sie­run­g“ der lu­xem­bur­gi­schen Ge­sell­schaft. 

Ei­nen in­te­gra­len Be­stand­teil die­ser Po­li­tik bil­de­te der Ex­port der NS­DAP ins ehe­ma­li­ge Gro­ßher­zog­tum. Am 5.1.1941 ver­kün­de­te Si­mon, so­wohl die Par­tei als auch ih­re Glie­de­run­gen und an­ge­schlos­se­nen Ver­bän­de in Lu­xem­burg auf­stel­len zu wol­len. Mit ei­ner Ver­fü­gung Hit­lers vom 24.1.1941 wur­de der NS­DAP-Gau Ko­blenz-Trier in „Mo­sel­lan­d“ um­be­nannt. We­ni­ge Wo­chen spä­ter über­führ­te Ernst-Wil­helm Boh­le (1903-1960), der Chef der Aus­lands­or­ga­ni­sa­ti­on (AO) der NS­DAP, die bis­he­ri­ge AO-Lan­des­grup­pe Lu­xem­burg in den Par­tei­ap­pa­rat des Gau­es Mo­sel­land. Da­mit war die Gren­ze zwi­schen dem Gau Mo­sel­land und den be­setz­ten lu­xem­bur­gi­schen Ge­bie­ten für den Par­tei­be­reich fak­tisch auf­ge­ho­ben. 

Zwi­schen Ja­nu­ar und Sep­tem­ber 1941 wur­den die Par­tei so­wie al­le ih­re Glie­de­run­gen und an­ge­schlos­se­nen Ver­bän­de in Lu­xem­burg auf­ge­baut. In en­gem Ein­ver­neh­men mit den Mün­che­ner Zen­tral­be­hör­den der NS­DAP steu­er­te die Gau­lei­tung Mo­sel­land die­sen Pro­zess. Dies ge­schah, in­dem die je­wei­li­gen Amts­lei­ter und ih­re Mit­ar­bei­ter den Ap­pa­rat der ih­nen un­ter­stell­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen auf das lu­xem­bur­gi­sche Ge­biet aus­dehn­ten. Als wich­ti­ge Vor­feld­or­ga­ni­sa­ti­on er­wies sich die Volks­deut­sche Be­we­gung (VdB) un­ter dem Gym­na­si­al­pro­fes­sor Da­mi­an Krat­zen­berg (1878-1946). Sie hat­te sich gleich nach dem 10.5.1940 als Kol­la­bo­ra­ti­ons­par­tei für al­le „deutsch­blü­ti­gen Lu­xem­bur­ger“ ge­bil­det. Ih­re Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tur ent­sprach der „reichs­deut­schen“ NS­DAP. Im Früh­jahr 1942 ge­hör­ten der VdB von knapp 300.000 Lu­xem­bur­gern im­mer­hin 32.461 Per­so­nen for­mal an, wei­te­re 50.968 Per­so­nen gal­ten als An­wär­ter. Die­se ex­or­bi­tant ho­hen Zah­len müs­sen aber re­la­ti­viert wer­den: Wer der VdB nicht bei­trat, ver­lor in al­ler Re­gel die Mög­lich­keit, sei­nen Be­ruf wei­ter aus­zu­üben. 

Im Früh­jahr 1941 war die Zu­ge­hö­rig­keit zur VdB für Lu­xem­bur­ger dar­über hin­aus ei­ne not­wen­di­ge Vor­aus­set­zung, um in die NS­DAP auf­ge­nom­men zu wer­den. Of­fi­zi­ell wur­den die Par­tei, ih­re Glie­de­run­gen und an­ge­schlos­se­nen Ver­bän­de im be­setz­ten Lu­xem­burg am 21.9.1941 aus der Tau­fe ge­ho­ben. Ei­ner Re­de Si­mons zu­fol­ge ge­hör­ten jetzt in Lu­xem­burg der Deut­schen Ar­beits­front (DAF) als grö­ß­tem an­ge­schlos­se­nen Ver­band 57.666 und der NSF als grö­ß­ter Glie­de­rung 12.117 Per­so­nen an. Die Hit­ler-Ju­gend (HJ) um­fass­te 9.547 und der Bund Deut­scher Mä­del (BDM) 7.133 Mit­glie­der. Bis Sep­tem­ber 1944 tra­ten au­ßer­dem et­wa 4.000 Lu­xem­bur­ger in die Par­tei ein. 

Durch die An­ne­xi­on Lu­xem­burgs wa­ren zum Gau Mo­sel­land vier neue NS­DAP-Krei­se hin­zu­ge­kom­men: Esch, Die­kirch, Gre­ven­ma­cher und Lu­xem­burg. Am 1.8.1942 zähl­te der Gau Mo­sel­land 741 Orts­grup­pen, die auf­grund fort­ge­setz­ter Ein­zie­hun­gen zur Wehr­macht mit höchs­tens 50-60 Pro­zent des Frie­dens­per­so­nal­be­stands be­setzt wa­ren. Zum 1.5.1943 gab es im Gau Mo­sel­land ins­ge­samt 139.533 „Par­tei­ge­nos­sen“, von de­nen 54.033 im „Wehr­diens­t“ (= 38,7 Pro­zent) und 5.930 im „Kriegs­diens­t“ (= 4,2 Pro­zent) stan­den. Von den dor­ti­gen 28.897 Po­li­ti­schen Lei­tern wa­ren 8.503 im „Wehr­diens­t“ (= 29,7 Pro­zent) und 1.057 im „Kriegs­diens­t“ (= 3,7 Pro­zent). Al­les in al­lem hat­te sich die Zahl der „Par­tei­ge­nos­sen“ und Po­li­ti­schen Lei­ter seit dem 1.1.1935 mehr als ver­dop­pelt.

Im Jah­re 1942 um­fass­te der Gau Mo­sel­land ein Ge­biet von 14.500 Qua­drat­ki­lo­me­tern bei 1,7 Mil­lio­nen Ein­woh­nern. Ver­wal­tungs­tech­nisch war er ein ei­gen­tüm­li­ches Ge­bil­de. Die Re­gie­rungs­prä­si­den­ten Ko­blenz und Trier so­wie die Son­der­be­hör­den in den vier lu­xem­bur­gi­schen Krei­sen un­ter­stan­den den Mit­tel­be­hör­den des Ober­prä­si­di­ums der Rhein­pro­vinz. Zu­gleich wur­de die all­ge­mei­ne in­ne­re Ver­wal­tung in Lu­xem­burg von der CdZ-Be­hör­de ge­führt. In der NS­DAP wa­ren die Ver­wal­tungs­ver­hält­nis­se et­was kla­rer. Hier war die Gau­lei­tung, je­den­falls für die Par­tei und ih­re an­ge­schlos­se­nen Ver­bän­de, die Zen­tral­in­stanz im ge­sam­ten Gau Mo­sel­land. Le­dig­lich für die Glie­de­run­gen, de­ren Ter­ri­to­ri­en sich in der Re­gel nicht mit dem Gau­ge­biet deck­ten, galt dies nicht. 

Ei­ne wei­te­re Ver­kom­pli­zie­rung der Ver­wal­tungs­struk­tu­ren im Gau Ko­blenz-Trier war durch die Kriegs­wirt­schafts­or­ga­ni­sa­ti­on ein­ge­tre­ten, die En­de Au­gust/An­fang Sep­tem­ber 1939 ein­ge­führt wor­den war. Wich­ti­ge Ver­wal­tungs­zwei­ge im Gau Ko­blenz-Trier wur­den der Re­gie­rung Wies­ba­den zu­ge­ord­net, so dass ei­ne In­stanz au­ßer­halb der Rhein­pro­vinz über sie ver­füg­te. Mit der „Ver­ord­nung über die Reichs­ver­tei­di­gungs­kom­mis­sa­re und die Ver­ein­heit­li­chung der Wirt­schafts­ver­wal­tun­g“ vom 16.11.1942 setz­te dann ei­ne Ver­wal­tungs­ver­ein­fa­chung ein. In de­ren Ver­lauf wur­den im ge­sam­ten Deut­schen Reich die Ver­wal­tungs­gren­zen von im­mer mehr Or­ga­ni­sa­tio­nen, Be­hör­den und In­sti­tu­tio­nen an die Gren­zen des Par­tei­gau­es an­ge­passt. Zur Schaf­fung ei­nes „Reichs­gau­es Mo­sel­lan­d“, dem in der Mit­tel­in­stanz al­le Ver­wal­tungs­be­hör­den ex­klu­siv zu­ge­ord­net wa­ren, kam es je­doch nicht mehr. Das Mo­dell des „Reichs­gau­es“, das auch Si­mon für das Mo­sel­land fa­vo­ri­sier­te, blieb auf die sie­ben ös­ter­rei­chi­schen Gaue so­wie auf das Su­de­ten­land, Dan­zig-West­preu­ßen und das Wart­he­land be­schränkt. 

Quellen

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Literatur

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Gauleiter Gustav Simon, Porträtfoto.

 
Zitationshinweis

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Nolzen, Armin, Gau Koblenz-Trier, seit 24.1.1941 Gau Moselland, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/gau-koblenz-trier-seit-24.1.1941-gau-moselland/DE-2086/lido/57d127c3534d62.84954532 (abgerufen am 13.11.2024)

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