Orte und Räume Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis Der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis (im 16. Jahrhundert auch Niederländisch-Westfälischer Reichskreis genannt) zählte zu den zehn im Jahr 1500 beziehungsweise 1512 durch Kaiser Maximilian I. (Regierungszeit 1493-1519) eingerichteten Reichskreisen. Seine Auflösung ging 1806 mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation einher.
Orte und Räume Oberrheinischer Reichskreis Der Oberrheinische Reichskreis gehörte zu den ersten im Jahr 1500 durch Maximilian I. (Regierungszeit 1493-1519) eingerichteten Reichskreisen. Er bestand bis zur militärischen Besetzung und nachfolgenden staatsrechtlichen Angliederung des linksrheinischen Raums durch Frankreich 1794 beziehungsweise 1801.
Orte und Räume Regierungsbezirk Düsseldorf Der im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen gelegene Regierungsbezirk Düsseldorf wird umgrenzt vom Regierungsbezirk Münster im Norden, vom Regierungsbezirk Arnsberg im Osten sowie vom Regierungsbezirk Köln im Süden. Die westliche Bezirksgrenze ist auf 138 Kilometern identisch mit der deutschen Grenze zu den Niederlanden. Sitz der Bezirksregierung ist die Stadt Düsseldorf.
Orte und Räume Reichsherrschaft Wickrath Anfang des 12. Jahrhunderts wird erstmals die Burg Wickrath erwähnt, die aber schon vorher bestand, da 1075 beim Tod des Kölner Erzbischofs Anno II. ein Graf Gerlach, Besitzer der gleichnamigen Burg, anwesend war. Er gehörte wahrscheinlich zur Familie von Are-Hochstaden, die spätestens ab 1118 im Besitz von Wickrath bezeugt ist. Als der Hochstadener Besitzkomplex im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts aufgeteilt wurde, gelangte Wickrath an Otto von Hochstaden-Wickrath, der in Wickrath eine neue Linie begründete. Neben Wickrath gehörten Wickrathberg, Beckrath, Herrath, Wickrathhahn und Teile von Buchholz, Hockstein, Mennrath und Wetschewell (heute Ortsteile von Mönchengladbach) und Schwanenberg als Exklave (heute Stadt Erkelenz) zur Herrschaft. Außerdem hatten die Herren von Wickrath bis zum 13. Jahrhundert die Vogtei über das Prämonstratenserkloster Hamborn (heute Stadt Duisburg) inne.
Orte und Räume Burgundischer Reichskreis Auf den Reichstagen in Trier und Köln von 1512 wurden die seit dem Jahr 1500 bestehenden sechs Reichskreise durch Kaiser Maximilian I. (Regierungszeit 1493-1519) um den österreichischen, obersächsischen, kurrheinischen und burgundischen Reichskreis erweitert. Letzterer umfasste weite Teile der spanischen Niederlande, deren Nordteil („Generalstaaten") sich 1648 abspaltete. Dieser Hauptkomplex, dessen Gebiet größtenteils dem der heutigen Beneluxstaaten entspricht, war räumlich nicht verbunden mit dem Herzogtum Luxemburg und der Grafschaft Burgund.
Orte und Räume Erzbistum Köln Quellen von 313/314 belegen mit der Erwähnung des heiligen Maternus, des ersten bekannten Kölner Bischofs, zugleich auch das Bestehen eines Bistums im Sinne einer organisierten Christengemeinde mit einem Bischof an der Spitze. Damit ist Köln von den Bistümern Deutschlands nach Trier das am frühesten nachweisbare; die Bischofsliste umfasst von Maternus bis Joachim Kardinal Meisner (seit 1989) 94 Namen.
Orte und Räume Bistum Münster Die Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress 1815 machte eine Neugliederung der Bistümer in den neuen preußischen Westprovinzen Rheinland und Westfalen erforderlich. Der Kongress überließ die Dotation der Kirche sowie die Besetzung der Domkapitelstellen und der Bischofsstühle den Nationalstaaten. Seit der Neuumschreibung der preußischen Bistümer durch die Bulle Papst Pius VII. (Pontifikat 1800-1823) „De salute animarum" vom 16.7.1821 wurde das Erzbistum Köln unter großen Gebietsveränderungen wiederhergestellt. In die Zirkumskriptionsbulle war der preußische Vorschlag, den damaligen Regierungsbezirk Kleve dem westfälischen Bistum Münster zuzuordnen, übernommen worden.
Orte und Räume Grafschaft Virneburg Die 1052 erstmals erwähnte Virneburg in der östlichen Eifel war Stammsitz des gleichnamigen Geschlechts, das seit Mitte des 11. Jahrhunderts bezeugt ist. Sein Herrschaftsgebiet beschränkte sich zunächst auf einen eng begrenzten Raum am oberen Nitzbach (Nebenfluss der Nette). Das Geschlecht erweiterte den Besitz durch Lehen. Zu den ältesten Besitzungen gehörten die Vogteien Mertloch und Nachtsheim und die Gerichte in der Pellenz, welche die Grafen von Virneburg von den Pfalzgrafen, diese wiederum von Kurtrier zu Lehen trugen.
Orte und Räume Evangelische Kirche im Rheinland Die zahlreichen lutherischen und reformierten Kirchentümer im Bereich der späteren Rheinprovinz hatten zumeist den Status einer Minderheitenkirche, nur wenige bildeten eigene Landeskirchen aus und wurden obrigkeitlich gefördert. Die Erzstifte Köln und Trier blieben rein katholisch, wobei sich in Köln einige heimliche Gemeinden behaupten konnten. In den Herzogtümern Jülich und Berg, für deren konfessionelle Zustände sich der Terminus von der (evangelischen) „Kirche unter dem Kreuz" etabliert hat, und im Herzogtum Kleve war im Cöllner Religionsvergleich von 1672 ein fragiler Interessenabgleich zwischen dem katholischen Pfalz-Neuburg und dem reformierten Brandenburg gefunden worden. Die französische Besatzung seit 1794 förderte die religiöse Toleranz und brachte die Gleichberechtigung der Konfessionen. Erstmals durften evangelische Gottesdienste auch in ehedem rein katholischen Städten frei ausgeübt werden.
Orte und Räume Reichsabtei Werden an der Ruhr Der friesische Missionar Liudger (um 742-809), der 805 der erste Bischof von Münster wurde, gründete 799 in Werden an der Ruhr ein Kloster. Die als Eigenkloster betrachtete Gründung, seit 855 mit Benediktinern besetzt, blieb bis zur Übernahme durch Abt Hildigrim II. (gestorben 886) in der Familie der Liudgeriden. Mit Privileg König Ludwigs des Jüngeren (gestorben 882) wurde das Kloster 877 Reichsabtei. Diese entwickelte bis Mitte des 12. Jahrhunderts eine bedeutende und weit ausgreifende Grundherrschaft.