Orte und Räume Fürstentum Wied-Neuwied Das Gebiet der späteren Grafschaft Wied gehörte zunächst zur Grafschaft des Engersgaues. Erstmals als „Graf von Wied“ wird Graf Metfried (1084-1145) im Jahr 1129 in einer Urkunde des Klosters St. Thomas in Andernach bezeichnet. Bereits zuvor hatte er die Stammburg des Hauses Wied im heutigen Altwied erbaut. Welche Bedeutung das Haus Wied bereits zu dieser Zeit hatte, zeigt sich daran, dass Graf Metfried seinen Kindern wichtige Kirchenämter sichern konnte. So wurde sein zweitgeborener Sohn als Arnold I. Erzbischof von Köln, seine Tochter Hedwig Äbtissin des Reichsstiftes Essen und zwei weitere Töchter wurden Äbtissinnen rheinischer Klöster. Auch in späteren Jahren findet man Mitglieder des Grafenhauses in wichtigen geistlichen Ämtern, namentlich auf dem Stuhl des Erzbischofs von Trier. Dieses erste wiedische Grafenhaus erlosch jedoch bereits im Jahr 1244 und das Gebiet der späteren Grafschaft gelangte durch Heirat an die Herren von Isenburg. Zahlreiche Erbteilungen folgten.
Thema Die Sozialstruktur Triers in der Spätphase des Alten Reiches Die Stadt Trier befand sich im späten 18. Jahrhundert in einer schwierigen Lage. Zwar firmierte sie nach wie vor stolz als Haupt- und Residentz-Stadt des gleichnamigen Kurfürstentums, doch täuschte diese Titulatur in gewisser Weise über die historischen Realitäten hinweg. Die Moselmetropole nahm in der urbanen Rangfolge innerhalb des Kurstaates in der Spätphase des Ancien Régime hinter Koblenz klar den zweiten Rang ein und hatte den Nimbus als wichtigstes städtisches Zentrum bereits länger eingebüßt.
Thema Die Universität Bonn und der Geist Wilhelm von Humboldts Die Universität Bonn war mit ihrer Gründung am 18. Oktober 1818 die dritte neue Universität Preußens innerhalb von nur acht ereignisreichen Jahren zwischen Sieg und Niederlage, reformerischem Aufbruch und Beharrung. Ihr vorausgegangen waren die Universitäten Berlin und Breslau, mit denen sie lange Zeit zunächst eine Namenslosigkeit und schließlich ihren Namen – Friderico-Guilhelmina, Friedrich-Wilhelms-Universität – teilte.
Thema Parität. Religion und konfessionelle Konflikte an der Universität Bonn im 19. Jahrhundert Am Beispiel der Universität Bonn soll an einigen markanten Ereignissen exemplarisch aufgezeigt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Prinzip der Parität im akademischen Leben der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im 19. Jahrhundert ergaben. Nicht Ökumene war die Folge des Paritätsprinzips, vielmehr bot ihre praktische Ausgestaltung nicht selten Anlass zu Kontroversen innerhalb der Bonner Alma Mater. Wie zu zeigen sein wird, waren Aspekte der Religion und konfessionelle Konflikte ein Stück weit prägend für die Geschichte der Bonner Universität während der ersten Jahrzehnte ihres Bestehens. Im Fokus der Untersuchung stehen allerdings nicht die Geschichte der beiden theologischen Fakultäten oder deren wissenschaftlich-fachliche Entwicklung, sondern die Bedeutung und die Konsequenzen des Prinzips der Parität für die Geschichte der Universität Bonn bis zur Reichsgründung 1871.
Thema Die Bevölkerungsentwicklung Bonns im 18. Jahrhundert Bonns Vergangenheit als Hauptstadt der jungen Bundesrepublik ist noch allenthalben präsent. Die Stadt war aber bereits einmal Hauptstadt: im Kurfürstentum Köln vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zu dessen Auflösung in französischer Zeit. Seit dem Mittelalter, vornehmlich seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, fungierte die Stadt zunehmend als Residenz für die aus ihrer Kathedral- und Hauptstadt Köln verdrängten Erzbischöfe und Kurfürsten. 1597 verlegte Kurfürst Ferdinand von Bayern die kurkölnische Landesregierung von Brühl nach Bonn und nahm selbst ab 1601 Residenz im Bonner Schloss. Seitdem residierten die Kölner Kurfürsten kontinuierlich in ihrer Haupt- und Residenzstadt Bonn. Als der letzte Kurfürst Max Franz vor den französischen Revolutionstruppen am 3.10.1794 floh, endete Bonns erste Zeit als Haupt- und Residenzstadt.
Thema Höfisches Leben am Mittelrhein unter Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739-1812), Kurfürst und Erzbischof von Trier (1768-1803) Mit der Person von Clemens Wenzeslaus sind der letzte Glanz des Absolutismus und barocke Prachtentfaltung, aber auch das Ende des Kurstaates und Erzbistums Trier verbunden, dessen Untergang 1794 durch die Invasion französischer Besatzungstruppen und die Umsetzung der Ziele der französischen Revolution besiegelt werden sollte.
Thema Stifter und Mäzene im Rheinland im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit Um 980 entstand auf der Reichenau der Egbert-Psalter, eine 24 mal 19 Zentimeter große, auf Pergament geschriebene Handschrift, die aus 233 Blättern besteht. Sie beinhaltet die 150 Psalmen, die in 15 Blöcke gegliedert sind, zwischen denen auf 14 Doppelseiten Trierer Bischöfe und Initialen einander gegenübergestellt sind. Der Codex gelangte an den Trierer Dom, bereits im 11. Jahrhundert dann nach Kiew und über Zwiefalten und Andechs um 1229 nach Cividale, wo er heute im Nationalmuseum aufbewahrt wird.
Orte und Räume Stadt Koblenz Die heute kreisfreie Stadt Koblenz blickt auf eine lange Geschichte zurück: Die keltische Handwerker- und Handelssiedlung am Zusammenfluss von Rhein und Mosel wurde zu einem römischen Militärstandort ausgebaut, im Mittelalter entwickelte sich die Ansiedlung zum Hauptort im sogenannten Trierer Niederstift und war ausgangs des Ancien Régime die Residenz des Trierer Kurfürsten. In der Franzosenzeit wurde sie zur Hauptstadt des Rhein-Mosel-Departements, nach dem Übergang der nördlichen Rheinlande an Preußen zum Sitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten der Landtag und die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hier ihren Sitz.
Thema 1338 - Der englische König in Koblenz. Eduard III. und das Reich zu Beginn des Hundertjährigen Krieges Vor mehr als 650 Jahren, vom 30.8. bis zum 7.9.1338, hielt sich der englische Königshof in Koblenz auf. Eduard III., 26 Jahre alt, befand sich seit Juli 1338 auf wichtiger diplomatischer und militärischer Mission auf dem Kontinent. Sein Ziel war die Erlangung der französischen Königskrone, auf die er Anspruch als Enkel des französischen Königs erhob. Das Treffen am Rhein war für ihn äußerst wichtig. Am 19. August war der König von Antwerpen, wo er sich seit gut einem Monat aufgehalten hatte, aufgebrochen. Begleitet von seinem repräsentativen Hofstaat, hatte er den Weg über Jülich, Köln, Bonn, Sinzig und Andernach genommen, um dann auf der rheinabwärts nahe Koblenz gelegenen Insel Niederwerth Quartier zu beziehen. Er war dort zu Gast im Anwesen des Trierer Erzbischofs Balduin.
Orte und Räume Stadt Bonn Die ältesten menschlichen Spuren im heutigen Bonner Stadtgebiet, ein Dutzend Faustkeile, gefunden im Bad Godesberger Ortsteil Muffendorf, werden in die Altsteinzeit datiert (circa 50.000 vor Christus). Auch für die Nachfolgezeit sind Archäologen immer wieder auf Überreste menschlicher Existenz in Bonn gestoßen.