Das Dominikanerinnenkloster Arenberg im Ersten Weltkrieg

Wolfgang Schmid (Winningen)

Genesende Soldaten im Kloster Arenberg, Postkarte, 1914-1918. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

1. Einleitung

Nach der Wall­fahrt zum Hei­li­gen Rock nach Trier im Jah­re 1844, die nicht nur in den süd­li­chen Rhein­lan­den die ka­tho­li­sche Ba­sis mo­bi­li­siert hat­te, be­gann Pfar­rer Jo­hann Bap­tist Kraus (1805-1893) mit dem Bau ei­ner „Land­schafts­bil­der­bi­bel“ in dem auf ei­ner An­hö­he über Ko­blenz ge­le­ge­nen Aren­berg. In mit Halb­edel­stei­nen und Mu­scheln ge­schmück­ten Grot­ten und Ka­pel­len wur­den Sze­nen aus der Bi­bel, dem Lei­den Chris­ti und sei­ner Mut­ter dar­ge­stellt. Bis kurz vor sei­nem Tod 1893 ar­bei­te­te Pfar­rer Kraus an sei­nem Le­bens­werk, das bis in die 1960er Jah­re zahl­rei­che Pro­zes­sio­nen mit bis zu 200.000 Pil­gern im Jahr an­zog.

Der rüh­ri­ge Pfar­rer brauch­te Un­ter­stüt­zung. Un­mit­tel­bar ne­ben den Pfar­rer-Kraus-An­la­gen wur­de ein Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen­klos­ter ge­grün­det. Was 1868 als Kran­ken­pfle­ge­ein­rich­tung für die An­ge­hö­ri­gen der Pfar­rei so­wie als geist­li­che Putz­ko­lon­ne zur Pfle­ge der Wall­fahrts­kir­che und des Bi­bel­gar­tens ge­dacht war, ent­wi­ckel­te sich bald zum Mut­ter­haus der deut­schen Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen und ab 2003 zu ei­nem über­re­gio­nal be­kann­ten „Well­ness­klos­ter“. Die­se Be­zeich­nung trifft aber nicht ganz den Kern, denn es geht den Schwes­tern vor­ran­gig um ein ganz­heit­li­ches Kon­zept der Leib- und Seel­sor­ge, um Me­di­ta­ti­on und in­ne­re Ein­kehr, um Hil­fe­stel­lun­gen in Um­bruch­si­tua­tio­nen oder bei ei­nem Neu­an­fang.

Panoramablick auf die Bauten des Klosters Arenberg. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Aren­berg ist das Werk drei­er au­ßer­ge­wöhn­li­cher Per­sön­lich­kei­ten: Pfar­rer Jo­hann Bap­tist Kraus ge­lang es, zu­nächst sei­ne Pfarr­ge­nos­sen, füh­ren­de Per­sön­lich­kei­ten des Bis­tums Trier und nicht zu­letzt auch die zah­lungs­kräf­ti­gen Kur­gäs­te aus Bad Ems für sei­nen Bi­bel­gar­ten und die Wall­fahrts­kir­che zu mo­bi­li­sie­ren. Die Grün­de­rin des Klos­ters, die be­schei­den auf­tre­ten­de Mut­ter Che­ru­bi­ne Wil­li­mann konn­te, nach­dem ihr Kon­vent die von Pfar­rer Kraus ge­setz­ten Gren­zen über­wun­den und die Wir­ren des Kul­tur­kamp­fes über­stan­den hat­te, über die Schwes­tern, die Schü­le­rin­nen des Haus­hal­tungs­pen­sio­na­tes und der hö­he­ren Töch­ter­schu­le so­wie die im Klos­ter le­ben­den äl­te­ren Da­men ei­nen gro­ßen Un­ter­stüt­zer­kreis auf­bau­en, der die Grün­dung zahl­rei­cher Fi­li­al­klös­ter er­mög­lich­te. Als Drit­tes ist der Beicht­va­ter der Schwes­tern zu nen­nen, Mat­thi­as Kinn (1847-1914), der sich mit dem Bau des Ca­ri­tas­hau­ses, der Aus­bil­dungs­stät­te und der Zen­tra­le der im länd­li­chen Be­reich tä­ti­gen Kran­ken­be­su­che­rin­nen, ei­nen Le­bens­wunsch er­füll­te. Die­se Ein­rich­tung so­wie ih­re gut do­ku­men­tier­te Rol­le im Ers­ten Welt­krieg muss in die­sem Bei­trag je­doch un­be­rück­sich­tigt blei­ben.

Die Ge­schich­te des Klos­ters Aren­berg im Ers­ten Welt­krieg er­mög­licht auf­schluss­rei­che Ein­bli­cke in die Fra­ge, wie sich das Ver­hält­nis von preu­ßi­schem Staat und ka­tho­li­scher Kir­che in den Jahr­zehn­ten zwi­schen dem Kul­tur­kampf und dem Ers­ten Welt­krieg ent­wi­ckelt hat. Ne­ben der kirch­li­chen und der po­li­ti­schen Ebe­ne ist auch die ge­sell­schaft­li­che, die re­li­giö­se und die ka­ri­ta­ti­ve Di­men­si­on des The­mas zu be­rück­sich­ti­gen. Hin­zu kommt die be­son­de­re La­ge von Aren­berg, das nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter von der gro­ßen Gar­ni­sons- und Fes­tungs­stadt Ko­blenz ent­fernt lag, ei­nem zen­tra­len Ver­kehrs­kno­ten­punkt, der durch die „Ka­no­nen­bahn“ mit dem nicht we­ni­ger wich­ti­gen Trier und der West­front ver­bun­den war. Zu­dem war Ko­blenz ei­ne stark ka­tho­lisch ge­präg­te Stadt, und auf die­ses ka­tho­lisch ge­präg­te Mi­lieu in der süd­li­chen Rhein­pro­vinz be­zie­hungs­wei­se im Bis­tum Trier wer­fen die Ein­rich­tun­gen von Aren­berg ein Licht.

Mutter Cherubine Willimann, Porträt. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

2. Das Dominikanerinnenkloster in Arenberg

Zur Rei­ni­gung der Kir­che und zur Pfle­ge der An­la­ge woll­te Pfar­rer Kraus ein Klos­ter er­rich­ten. Bis in die 1890er Jah­re ver­such­te er er­folg­los, ei­nen Män­ner­or­den zur Nie­der­las­sung zu be­we­gen, des­sen An­ge­hö­ri­ge als Mau­rer und Gärt­ner die Aren­ber­ger An­la­ge er­hal­ten so­wie wei­te­re an an­de­ren Or­ten an­le­gen, und die zu­dem als Beicht­vä­ter die Pil­ger be­treu­en soll­ten. 1864 war das Ge­bäu­de fer­tig­ge­stellt, nach lan­gen und schwie­ri­gen Ver­hand­lun­gen ge­lang es 1868, zwei Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen aus dem Klos­ter St. Pe­ter in Schwyz zur Nie­der­las­sung zu be­we­gen. Noch 1868 er­öff­ne­ten die­se ei­ne Mäd­chen- be­zie­hungs­wei­se Hand­ar­beits­schu­le. Zu­dem wa­ren sie in der Ge­mein­de­kran­ken­pfle­ge tä­tig. 1869 wur­de ein Pen­sio­nat ein­ge­rich­tet, das von äl­te­ren und kran­ken Da­men be­wohnt wur­de. Dar­un­ter wa­ren ei­ni­ge recht ver­mö­gen­de, die dem Klos­ter Schen­kun­gen mach­ten. Das Le­ben im Klos­ter war al­so nicht nur für her­an­wach­sen­de Töch­ter, son­dern auch für de­ren Gro­ß­müt­ter at­trak­tiv. Für sie wur­de 1888 ein Da­men­haus er­rich­tet, das 1895 ver­grö­ßert und um ein Her­ren­haus er­wei­tert wur­de; ver­ein­zelt sind auch Män­ner als Be­woh­ner nach­zu­wei­sen. Ab 1881 be­her­berg­ten die Schwes­tern au­ßer­dem Wai­sen­kin­der. 1886 zähl­te man zehn Kin­der und 15 Pen­sio­nis­tin­nen. 1889 wur­de ei­ne sehr er­folg­rei­che Haus­hal­tungs­schu­le mit Pen­sio­nat er­öff­net, ab 1898 be­treu­ten die Non­nen zu­dem die Kur­se der Kran­ken­be­su­che­rin­nen, die spä­ter im Ca­ri­tas­haus un­ter­ge­bracht wur­den. Im Jah­re 1900 er­öff­ne­ten sie ei­ne fünf­klas­si­ge hö­he­re Töch­ter­schu­le, die 1914 aus Platz­grün­den nach Eus­kir­chen ver­legt wur­de. Sie zähl­te 1910 110 Schü­le­rin­nen, die Haus­hal­tungs­schu­le 70.

Der Kul­tur­kampf hat­te die Ent­wick­lung des Klos­ters schwer be­ein­träch­tigt. Ein in den Nie­der­lan­den ge­grün­de­tes No­vi­zi­at ver­selb­stän­dig­te sich, es kam zu ei­ner schmerz­haf­ten Tren­nung der Kon­ven­te. 1885 wur­de Aren­berg zum Mut­ter­haus der Deut­schen Pro­vinz der Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen er­ho­ben. Von hier aus wur­den ab 1887 zahl­rei­che neue Nie­der­las­sun­gen an Rhein und Mo­sel, in Köln so­wie in den evan­ge­lisch ge­präg­ten In­dus­trie­ge­bie­ten an der Ruhr (Düs­sel­dorf, El­ber­feld, Ober­hau­sen, Reck­ling­hau­sen, Rem­scheid) und in Ber­lin ge­grün­det. Hier be­stand ein gro­ßer Be­darf an Ein­rich­tun­gen der Für­sor­ge und Seel­sor­ge für die ka­tho­li­schen Zu­wan­de­rer, an Kran­ken- und Wai­sen­häu­sern so­wie an Klein­kin­der­be­wahr­an­stal­ten und Töch­ter­schu­len. Bis 1916 ent­stan­den 42 klös­ter­li­che Ge­mein­schaf­ten mit 662 Schwes­tern. Nach ei­nem Be­richt der Ge­ne­ral­obe­rin pfleg­ten sie 1913 ins­ge­samt 6.000 Kran­ke, 700 Er­ho­lungs­be­dürf­ti­ge und 1.800 Wai­sen­kin­der. In den „Mäg­de­asy­l­en“ wur­den 1.000 stel­lungs­lo­se Dienst­mäd­chen auf­ge­nom­men und 1.700 Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se ver­mit­telt. 3.000 Kin­der be­such­ten Be­wahr­an­stal­ten, 900 Mäd­chen Hand­ar­beits­schu­len und 150 Haus­hal­tungs­schu­len. Nach der Schu­le gin­gen 600 Kin­der in ei­nen Kin­der­hort, au­ßer­dem wur­den 96.000 Ar­me ge­speist und 20.000 Be­dürf­ti­ge un­ter­stützt. 1913/1914 plan­te das Mut­ter­haus so­gar die Grün­dung ei­nes Wai­sen­hau­ses in der chi­ne­si­schen Pro­vinz Fo­ki­en (Fu­jian), um der schreck­li­chen Un­sit­te der Kin­der­aus­set­zung zu be­geg­nen.

Blick auf Pensionat und Damenhaus des Klosters. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

We­gen der Fül­le der über­lie­fer­ten Quel­len kon­zen­triert sich die­ser Bei­trag auf zwei As­pek­te, auf die Rol­le des Aren­ber­ger Klos­ters in der Kriegs­kran­ken­pfle­ge und auf die Zeit­schrift der Haus­hal­tungs­schu­le, die "Ber­ges­klän­ge", die ein auf­schluss­rei­ches Schlag­licht auf die ideo­lo­gi­sche Auf­rüs­tung an der "Hei­mat­front" wirft. Im Som­mer 1914 plan­te man in Aren­berg ei­gent­lich schon das „Sil­ber­fes­t“, mit dem das 50-jäh­ri­ge Grün­dungs­ju­bi­lä­um ge­fei­ert wer­den soll­te. Klos­ter und Ca­ri­tas­haus hat­ten ei­nen Hö­he­punkt ih­rer Ent­wick­lung er­reicht. Die hö­he­re Töch­ter­schu­le war Os­tern 1914 aus­ge­zo­gen und hat­te Platz für ei­ne lang er­streb­te Ver­grö­ße­rung des Haus­hal­tungs­pen­sio­nats ge­macht, das um ei­ne land­wirt­schaft­li­che Frau­en­schu­le er­wei­tert wer­den soll­te.

Nach dem 1.8.1914 fürch­te­te man in Ko­blenz und in Aren­berg Kriegs­hand­lun­gen. Vie­le Schü­le­rin­nen wur­den von ih­ren El­tern ab­ge­holt, die an­de­ren in Grup­pen zum Bahn­hof ge­bracht. Aus dem Mäd­chen­pen­sio­nat wur­de ein Ge­ne­sungs­heim für ver­wun­de­te Sol­da­ten. 130 Bet­ten stell­te man be­reit, 16 Schwes­tern soll­ten sich um die Ver­wun­de­ten küm­mern. Die Nach­fra­ge blieb je­doch da­hin­ter zu­rück. Nach ein paar Wo­chen konn­ten die Schü­le­rin­nen der Haus­hal­tungs­schu­le zu­rück­keh­ren und in die Räu­me der hö­he­ren Töch­ter­schu­le ein­zie­hen. Der Aus­bil­dungs­be­trieb ging wei­ter, das Wä­sche­wa­schen nahm ei­nen gro­ßen Raum ein, eben­so die Ar­beit in der La­za­rett­kü­che. Die Ver­sor­gungs­si­tua­ti­on war an­ge­spannt, blieb durch die klos­ter­ei­ge­ne Öko­no­mie aber er­träg­lich.

Frontansicht des Damenhauses, Postkarte, um 1900. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Im Ja­nu­ar 1915 füll­te das Mut­ter­haus Aren­berg ei­nen Fra­ge­bo­gen des Ca­ri­tas­ver­ban­des aus. Da­nach hat­te der Or­den 800 Mit­glie­der, da­von 691 Schwes­tern und 109 No­vi­zin­nen. Da­von wa­ren 330 in der Kran­ken­pfle­ge tä­tig, 311 in ei­ge­nen Häu­sern, zwei beim Ro­ten Kreuz, 16 bei den Mal­te­sern und ei­ne in ei­nem Mi­li­tär­la­za­rett. An ins­ge­samt 156.185 Ta­gen wur­den 3.547 Per­so­nen ge­pflegt. Nach ei­ner Sta­tis­tik von 1917 wa­ren in Aren­berg 52 Bet­ten be­legt und sechs Schwes­tern im Ein­satz. Ins­ge­samt un­ter­hielt der Or­den zwölf La­za­ret­te, in de­nen 199 Schwes­tern 1.529 Bet­ten be­treu­ten. Die grö­ß­ten wa­ren in Ber­lin und Düs­sel­dorf.

3. Die Dominikanerinnen im Feldlazarett 51

Am 17.4.1914 schrieb der Ge­schäfts­füh­rer des Ver­eins der Schle­si­schen Mal­te­ser-Rit­ter an die Ge­ne­ral­prio­rin in Aren­berg, sie mö­ge im Kriegs­fal­le ins­ge­samt 20 Schwes­tern am 20. Mo­bil­ma­chungs­ta­ge in das Re­ser­ve­la­za­rett in Frei­burg in Schle­si­en an der rus­sisch-pol­ni­schen Gren­ze ab­kom­man­die­ren. Der Ein­be­ru­fungs­be­fehl war ein Jahr gül­tig. Am 25.8.1914 er­hielt die Ge­ne­ral­obe­rin ein Te­le­gramm, die Schwes­tern soll­ten erst auf ge­son­der­ten Be­fehl hin ein­rü­cken, es wur­den zu­nächst vier und am 19. Ok­to­ber acht wei­te­re an­ge­for­dert; die letz­ten acht soll­te das Re­ser­ve­la­za­rett di­rekt or­dern.

1867 er­hielt der Ver­ein der Schle­si­schen Mal­te­ser-Rit­ter das Kor­po­ra­ti­ons­recht so­wie Sta­tu­ten, die sei­ne Auf­ga­ben im Be­reich der Kran­ken­pfle­ge re­gel­ten. 1882 wur­de die Kriegs­kran­ken­pfle­ge in ei­nem Ab­kom­men des Mal­te­ser­or­dens mit dem Kriegs­mi­nis­te­ri­um und 1899 durch al­ler­höchs­te Son­der­be­stim­mun­gen ge­re­gelt. Auf die­ser Grund­la­ge schloss der Ver­ein Ver­trä­ge mit ins­ge­samt 17 Män­ner- und 30 Frau­en­kon­gre­ga­tio­nen über die Stel­lung von Pfle­ge­kräf­ten im Kriegs­fall ab. Ne­ben dem Ro­ten Kreuz wa­ren dar­an die Rit­ter­or­den (Mal­te­ser, Jo­han­ni­ter), die ka­tho­li­schen Kran­ken­pfle­ge­or­den, die evan­ge­li­schen Dia­ko­nis­sen und die jü­di­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­ei­ne be­tei­ligt. Das Kai­ser­reich glaub­te, sei­nen Sa­ni­täts­dienst ge­ne­ral­stabs­mä­ßig auf den Ers­ten Welt­krieg vor­be­rei­tet zu ha­ben, was sich je­doch auf­grund der neu­en Form des Stel­lungs­krie­ges, der neu­en Waf­fen und der Dau­er der Aus­ein­an­der­set­zung bald als Irr­tum er­wei­sen soll­te. Wie in an­de­ren Be­rei­chen der Ge­sund­heits- und So­zi­al­po­li­tik de­le­gier­te es die­se Auf­ga­be an Ver­ei­ne und kirch­li­che In­sti­tu­tio­nen, die ein Heer von frei­wil­li­gen Hel­fern re­kru­tier­ten und auch für die Fi­nan­zie­rung ver­ant­wort­lich wa­ren.

1914 be­trieb der Mal­te­ser­or­den das Kriegs­la­za­rett des 7. Korps in Müns­ter, des 8. in Ko­blenz, des 16. in Straß­burg so­wie das des 51. Korps im Kriegs­ein­satz; hier stell­te er das ge­sam­te Pfle­ge­per­so­nal mit den Seel­sor­gern. Ei­gens zu die­sem Zwe­cke ge­grün­de­te Hilfs­ver­ei­ne in Aa­chenDüs­sel­dorfEs­sen, Müns­ter und Trier sam­mel­ten 2,5 Mil­lio­nen Mark zu ih­rer Un­ter­stüt­zung. In ins­ge­samt 16 Kriegs­la­za­ret­ten mit 14.000 Bet­ten wa­ren 788 Pfle­ge­kräf­te so­wie 227 Feld- und 241 La­za­rett­geist­li­che im Ein­satz. Hin­zu ka­men die La­za­ret­te in der Hei­mat mit 720 Pfle­ge­kräf­ten und 34 Geist­li­chen. Für Trans­por­te er­warb man für 130.000 Mark den Mal­te­ser-Ver­eins-La­za­rett­zug S 2.

Rückansicht des Damenhauses. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Im Klos­ter­ar­chiv in Aren­berg liegt ein aus­führ­li­cher Be­richt von zehn Kriegs­schwes­tern, die in den Jah­ren 1915 bis 1918 im Kriegs­la­za­rett 51 in Po­len, Un­garn, Ser­bi­en und Frank­reich tä­tig wa­ren. Als Ver­fas­se­rin lässt sich Schwes­ter Leo­pol­di­ne aus dem Klos­ter in Ber­lin-Ste­glitz er­mit­teln. Da­nach wur­den die Schwes­tern am 5.5.1915 te­le­gra­phisch auf­ge­for­dert, ins Mut­ter­haus nach Aren­berg zu kom­men, und da­nach um­ge­hend zur Mus­te­rung nach Ko­blenz ge­schickt, wo sie ih­re Er­ken­nungs­mar­ken und ei­ne Ei­ser­ne Ra­ti­on er­hiel­ten. Der Ober­prä­si­dent der Rhein­pro­vinz, Ge­org von Rhein­ba­ben (1855-1921), und der Prä­si­dent des Mal­te­ser­or­dens, Graf Paul Ka­jus von Ho­ens­bro­ech (1852-1923), ver­ab­schie­de­ten ei­nen bunt zu­sam­men­ge­wür­fel­ten Trupp von 86 Per­so­nen, der un­ter Lei­tung des Mal­te­s­er­füh­rers Ba­ron [Al­fred Ste­fan Fran­tis­zek] von Chlapow­ski (1874-1940) in den Krieg zog: Zehn Je­sui­ten­pa­tres und 63 Schwes­tern, dar­un­ter Fran­zis­ka­ne­rin­nen, Au­gus­ti­ne­rin­nen, Vin­zen­ti­ne­rin­nen, Töch­ter vom Hei­li­gen Kreuz und Cle­mens­schwes­tern. Auch zwei Mal­te­se­rin­nen und ein Seel­sor­ger wa­ren da­bei.

Der Be­richt ent­hält zahl­rei­che Hin­wei­se auf die zum Teil ka­ta­stro­pha­len Zu­stän­de in den La­za­ret­ten, die schwie­ri­gen Le­bens­be­din­gun­gen der Schwes­tern und das Ver­hält­nis zur Zi­vil­be­völ­ke­rung, wo­bei mehr­fach die deutsch­feind­li­che Hal­tung der Or­dens­schwes­tern in den Klös­tern, in de­nen sie un­ter­ge­bracht wa­ren, her­vor­ge­ho­ben wird. Sie kämpf­ten re­gel­mä­ßig und un­ter schwie­ri­gen hy­gie­ni­schen Be­din­gun­gen ge­gen Un­ge­zie­fer und im La­za­rett ge­gen Cho­le­ra, Ty­phus, Ruhr und Ma­la­ria. An­dau­ernd wur­den Koch­salz­in­fu­sio­nen ge­macht, Kamp­fer, Di­ga­len, Cof­fe­in ge­ge­ben, aber es half in den sel­tens­ten Fäl­len. 1916 wur­de das La­za­rett an die West­front ver­legt, in die Nä­he der Schlacht­fel­der von Ver­dun, zu­nächst nach Pi­en­nes, wo es viel schmut­zi­ger war wie im Os­ten. … Pi­en­nes war das schwers­te Kriegs­ge­biet, was wir er­leb­ten. Dann wur­de das La­za­rett nach Re­thel in den Ar­den­nen ver­legt, wo es die Rot­kreuz­schwes­tern als un­er­wünsch­te Kon­kur­renz an­sa­hen. Die zahl­rei­chen To­ten und Ver­wun­de­ten nah­men die Schwes­tern sehr mit. Das Gift (Gelb­kreuz) rich­te­te ent­setz­lich vie­le Men­schen zu­grun­de. Vie­le er­blin­de­ten, wa­ren geis­tig ge­stört, ver­stüm­melt. Lang­sam er­fass­ten wir es, was aus uns Deut­schen wur­de. Wir hör­ten von der gro­ßen Not zu Haus. Das tat uns weh.

Maltesertrupp unter Führung des Freiherrn von Chlapowski. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

An die­ser Stel­le sei­en die Aus­füh­run­gen zu dem Be­richt un­ter­bro­chen. In der Zeit­schrift „Der Ma­ri­en­ps­al­ter. Mo­nats­schrift für die Ver­eh­rer des hei­li­gen Ro­sen­kran­zes“, die vom Düs­sel­dor­fer Do­mi­ni­ka­ner­klos­ter her­aus­ge­ge­ben wur­de, er­schien 1915 ein Ar­ti­kel Schwes­tern im Krie­ge. Er be­rich­tet ein­lei­tend von dem von Frei­herr von Chlapow­ski ge­führ­ten La­za­rett­zug des Mal­te­ser­trupps, der [am 7.5.1915] nach Os­ten ging. Da sich die Le­ser ins­be­son­de­re für die Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen in­ter­es­sier­ten, wer­den die­se na­ment­lich ge­nannt und ih­re Klös­ter (zu­meist in Ber­lin) an­ge­ge­ben. Ei­ne von die­sen, Schwes­ter Leo­pol­di­ne, die un­sern Le­sern durch ih­re Ver­diens­te um die Ost­preu­ßen­hil­fe schon be­kannt ist, schrieb am 6. Ok­to­ber [1915] an die Re­dak­ti­on. Da­nach folgt ein Be­richt von der Ab­rei­se in Ko­blenz und den ver­schie­de­nen Sta­tio­nen an der rus­si­schen Gren­ze, von wo aus auch ein Fo­to des Mal­te­ser­trupps ein­ge­sandt wur­de. Be­rich­tet wird von der Ge­fahr durch Flie­ger und vom Kampf ge­gen Cho­le­ra, Ty­phus, Ruhr und Schar­lach, und das bei man­gel­haf­ten Des­in­fek­ti­ons­mög­lich­kei­ten. … aber der lie­be Gott hat sei­ne Kin­der be­schützt und ist uns Deut­schen im­mer gut ge­we­sen. Was die viel­ge­ha­ß­ten Je­sui­ten, teils so schwäch­li­che Her­ren, hier ge­leis­tet ha­ben, ist groß, wenn es auch die Welt­ge­schich­te nicht an­er­ken­nen will. Kein Op­fer ist ih­nen zu groß, kei­ne An­ste­ckung fürch­ten sie, und vie­le wur­den ja nur durch Ue­ber­an­stren­gung krank. Das Ver­bot des Je­sui­ten­or­dens war 1904 ge­mil­dert und 1917 ganz auf­ge­ho­ben wor­den. Vie­le von ih­nen ha­ben sich, um ih­re pa­trio­ti­sche Ge­sin­nung zu be­wei­sen, frei­wil­lig zum Sa­ni­täts­dienst ge­mel­det.

Am 14.1.1916 mel­det sich Schwes­ter Leo­pol­di­ne aus dem ser­bi­schen Se­men­dria (Sme­dere­vo), wo die Schwes­tern in Ei­sen­bahn­wag­gons leb­ten. Sie bat dar­um, täg­lich für die gu­ten Je­sui­ten zu be­ten, da­mit sie recht bald Deutsch­lands Bo­den frei be­tre­ten dür­fen und auch da ih­ren Wir­kungs­kreis aus­deh­nen zum Woh­le der Ka­tho­li­ken.

Be­reits am 21.1.1916 ist aus dem Ta­ge­buch ei­ner auf dem öst­li­chen Kriegs­schau­plat­ze pfle­gen­den ka­tho­li­schen Or­dens­schwes­ter Neu­es zu er­fah­ren. Sie be­rich­tet: Wo­chen har­ter an­ge­streng­ter Ar­beit lie­gen hin­ter uns. Wie man­chen ar­men, ver­stüm­mel­ten Krie­ger ha­ben wir pfle­gen und auf sein letz­tes Stünd­lein vor­be­rei­ten dür­fen. … O, es ist schwer, in jun­gen Jah­ren all das zu ver­las­sen, was ei­nem teu­er und lieb auf Er­den ist, aber ‚glüh‘, hei­li­ge Flam­me, glüh‘, glüh‘ und er­lö­sche nie fürs Va­ter­land‘ [drit­te Stro­phe von „Heil Dir im Sie­ger­kran­z“], und so sa­hen wir denn Jüng­lin­ge, fast noch im Kna­ben­al­ter, und Män­ner in der Voll­kraft ih­rer Jah­re, die in Be­geis­te­rung fürs teu­re Va­ter­land den hei­mat­li­chen Herd ver­las­sen und zum Kamp­fe her­bei­ge­eilt wa­ren … Be­seelt von dem Ge­füh­le, mit­ge­wirkt zu ha­ben bei der hei­li­gen Sa­che ih­res Va­ter­lan­des, ver­lie­ßen sie voll Zu­ver­sicht den Kampf­platz die­ses Le­bens, um sich den ih­nen schon ins Jen­seits vor­an­ge­eil­ten Hel­den an­zu­rei­hen. Wahr­lich, wenn der gro­ße Herr­gott, der Feld­herr al­ler Feld­her­ren, die end­lo­se Schar der im Kamp­fe Ge­fal­le­nen der­einst Re­vue pas­sie­ren lä­ßt, wer­den sie nicht schlecht ab­schnei­den.

Doch nicht nur die Ge­fal­le­nen, de­ren freu­di­ges Op­fer ih­nen ewi­ges Heil und das eh­ren­vol­le Ge­dächt­nis des Va­ter­lan­des in Aus­sicht stellt, wer­den be­dacht, son­dern auch die In­va­li­den: Und kannst du auch nicht mehr teil­neh­men an dem hei­li­gen Kamp­fe für dein Va­ter­land, so kannst du ihm doch hel­fen, du kannst dich ... auf man­cher­lei Wei­se für Dein Va­ter­land be­tä­ti­gen. Er soll Gott für sei­nen Schutz dan­ken und für sei­ne Ka­me­ra­den im Fel­de be­ten. Aber glück­li­cher­wei­se gibt es die er­folg­rei­che Ar­beit in den La­za­ret­ten: Und ihr, die ihr nach kur­zer Rast und Pfle­ge in un­serm La­za­ret­te wie­der in die Rei­he der Kämp­fen­den zu­rück­tre­ten durf­tet, euch mö­ge der Herr­gott schüt­zen, er seg­ne eu­re Waf­fen.

Die Sät­ze aus der Fe­der ei­ner Or­dens­schwes­ter, die für ein brei­tes, dem Do­mi­ni­ka­ner­or­den na­he­ste­hen­des Pu­bli­kum ge­dacht wa­ren, liest man 100 Jah­re spä­ter mit ei­ni­gem Be­frem­den: Der Krieg ist ei­ne ge­rech­te, ja so­gar ei­ne hei­li­ge Sa­che, Gott ist auf ih­rer Sei­te, den to­ten Hel­den wird ir­di­scher Nach­ruhm und himm­li­sche Freu­de ver­spro­chen. Sol­che Tö­ne fin­den sich, wie noch zu zei­gen sein wird, auch in den „Ber­ges­klän­gen.“ Auf­ga­be der La­za­rett­schwes­tern war es, die Ver­wun­de­ten seel­sor­ge­risch zu be­treu­en und so schnell wie mög­lich für das Kampf­ge­sche­hen wie­der­her­zu­stel­len. Frei­lich kann man auch ei­nen Wan­del fest­stel­len: Den in der Etap­pe ge­schrie­be­nen Be­richt über die himm­li­sche Sie­ges­pa­ra­de der to­ten Hel­den von 1915 tren­nen Wel­ten von der Er­fah­rung des Mas­sen­ster­bens in ei­nem Front­la­za­rett 1916.

Doch zu­rück zu dem Be­richt aus dem Klos­ter­ar­chiv. Das schmach­vol­le En­de des Krie­ges er­leb­ten die Schwes­tern in Bel­gi­en. In den Wir­ren der Re­vo­lu­ti­on ging es in ei­nem Gü­ter­wa­gen nach Köln und dann nach Aren­berg, wo sie am 16.11.1918 ein­tra­fen. Es war ein un­ver­gess­lich trau­ri­ges En­de, viel ver­hee­ren­der wie wir es uns vor­stell­ten. … Am meis­ten tat es uns leid, dass al­le Op­fer um den hei­mat­li­chen Herd zu schüt­zen … um­sonst wa­ren. … Je­den­falls wird die Zeit von 1914 – 1918 ei­nen gro­ßen Platz in der Welt­ge­schich­te ein­neh­men ... Ein aus­ge­präg­ter Wunsch geht täg­lich von uns Kriegs­schwes­tern zu Gott: Be­wah­re un­ser Va­ter­land vor ei­nem neu­en Krieg! – wir wis­sen, was er be­deu­tet. Lei­der wer­den die Op­fer bald ver­ges­sen sein.

Die Be­rich­te der zu­rück­ge­kehr­ten Schwes­tern über die re­vo­lu­tio­nä­ren Un­ru­hen wa­ren der An­lass für ein Rund­schrei­ben der Ge­ne­ral­obe­rin vom 20.11.1918 an al­le Häu­ser. Nach Rück­spra­che mit dem Bi­schof von Trier, Mi­cha­el Fe­lix Ko­rum (Epis­ko­pat 1881-1921), glaub­te sie, es sei noch ru­hig und nicht er­for­der­lich, das Or­dens­kleid aus­zu­zie­hen. Für den Fall, dass sich dies durch die neue Re­gie­rung oder die re­vo­lu­tio­nä­re Par­tei än­dern wür­de, soll­ten die Schwes­tern gros­se Kit­tel­schür­zen aus dun­kel­blau­em, ge­streif­tem oder ka­rier­tem Stoff nä­hen, die am Hal­se dicht ge­schlos­sen sind mit ei­nem 3 cm ho­hen Steh­bord und un­ter de­nen sie das Or­dens­kleid un­ge­se­hen tra­gen konn­ten. Wenn schon die Klei­dung un­ter­schied­lich sei, soll­ten die Schwes­tern die glei­che Kopf­be­de­ckung tra­gen. Wei­ter soll­ten die Schwes­tern für den Not­fall ein Päck­chen mit vier Hem­den, drei Bein­klei­dern, zwei Nacht­klei­dern und zwölf Ta­schen­tü­chern an ei­nem si­che­ren Ort ver­wah­ren und von der Obe­rin 300 Mark an Bar­geld aus­ge­hän­digt be­kom­men. Die rhei­ni­schen Häu­ser hielt sie für be­son­ders ge­fähr­det, die Schwes­tern soll­ten sich im Fal­le ei­nes of­fe­nen Auf­ruhrs in die Häu­ser im Os­ten, im Um­land von Ber­lin ab­set­zen. Auch über die Fi­nan­zen mach­te man sich Sor­gen, Geld soll­te man an ei­ne si­che­re Bank in Ber­lin, Bie­le­feld, Müns­ter oder Pa­der­born über­wei­sen. Die Kriegs­an­lei­he soll auch wei­ter­hin gil­tig sein. Das Schrei­ben war nur an die Obe­r­innen der ein­zel­nen Häu­ser ge­rich­tet, die Schwes­tern soll­ten nicht be­un­ru­higt wer­den. Au­ßer­dem wird mit­ge­teilt, dass die Feld­schwes­tern zu­rück­ge­kehrt sei­en. Die drei Va­ter Un­ser, die täg­lich für sie ge­be­tet wur­den, kön­nen künf­tig ent­fal­len.

Glück­li­cher­wei­se wa­ren die Sor­gen der Ge­ne­ral­prio­rin un­be­grün­det, sie zei­gen aber deut­lich, wie sehr die kirch­li­chen und auch welt­li­chen Eli­ten nach dem Zu­sam­men­bruch von 1918 des­ori­en­tiert wa­ren und ei­ne noch grö­ße­re Ka­ta­stro­phe fürch­te­ten. Aber in ei­nem an­de­ren Punkt war die Ge­ne­ral­obe­rin all­zu leicht­gläu­big: Ihr Satz Die Kriegs­an­lei­he soll auch wei­ter­hin gil­tig sein führt zu ei­nem zen­tra­len As­pekt des The­mas Klös­ter und Welt­krieg: Das Klos­ter Aren­berg hat­te für ge­wal­ti­ge Sum­men Kriegs­an­lei­hen ge­zeich­net. Nach ei­ner für das Trie­rer Ge­ne­ral­vi­ka­ri­at be­stimm­ten Zu­sam­men­stel­lung der Ge­ne­ral­prio­rin vom 6.6.1917 hat­te man bei der drit­ten Kriegs­an­lei­he (Sep­tem­ber 1915) 18.000 Mark, bei der vier­ten (März 1916) 24.000 Mark, bei der fünf­ten (Sep­tem­ber 1916) 15.000 Mark und bei der sechs­ten (März 1917) 40.000 Mark ge­zeich­net, ins­ge­samt 97.000 Mark. Ob sich das Klos­ter an der sieb­ten, ach­ten und neun­ten Kriegs­an­lei­he be­tei­ligt hat, ist nicht be­kannt. Ins­ge­samt wur­den im Ers­ten Welt­krieg Kriegs­an­lei­hen in Hö­he von 97 Mil­lar­den Mark ge­zeich­net, cir­ca 60 Pro­zent der Kriegs­kos­ten von 160 Mil­lar­den Mark. Das Kai­ser­reich hat al­so nicht nur die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Be­zah­lung der Kriegs­kran­ken­pfle­ge auf kirch­li­che In­sti­tu­tio­nen und Ver­ei­ne und so­mit auf die Zi­vil­be­völ­ke­rung ab­ge­wälzt, son­dern zum Teil auch die Fi­nan­zie­rung des Krie­ges. Auch hier woll­ten sich Or­den und kirch­li­che Schu­len als gu­te Pa­trio­ten er­wei­sen und in­ves­tier­ten ein Ver­mö­gen.

Der Maltesertrupp an der russischen Grenze. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Die von Aren­ber­ger Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen be­trie­be­ne hö­he­re Töch­ter­schu­le in Eus­kir­chen zeich­ne­te eben­falls Kriegs­an­lei­hen: Im Früh­jahr 1918 be­rich­ten die "Ber­ges­klän­ge", das Ly­ze­um ha­be bei der letz­ten – sieb­ten oder ach­ten – Kriegs­an­lei­he – Sep­tem­ber 1917 oder März 1918 – durch Schul­zeich­nung 41.060 Mark und durch Wer­bung 227.400 Mark für die Kriegs­an­lei­he auf­brin­gen kön­nen. Be­reits bei der drit­ten bis sechs­ten Kriegs­an­lei­he hat­te man von 1915 bis 1917 für 72.480 Mark An­lei­hen ge­zeich­net, mit den ein­ge­wor­be­nen Be­trä­gen kommt man auf 877.900 Mark. Auch wenn die Be­rech­nun­gen ei­ne Rei­he von Un­wäg­bar­kei­ten auf­wei­sen und die Zah­len wohl nicht voll­stän­dig sind, kann man für das Mut­ter­haus von ei­nem Be­trag von min­des­tens 97.000 und für das Ly­ze­um vom 113.540 Mark aus­ge­hen.

Blick auf Noviziat und Kapelle, Postkarte, um 1900. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

4. Krieg an der Heimatfront: Die Haushaltungsschule und die „Bergesklänge“

Die Aren­ber­ger Haus­hal­tungs­schu­le war als ein-, dann auch als zwei­jäh­ri­ge wis­sen­schaft­li­che und prak­ti­sche Aus­bil­dung für jun­ge Da­men in al­len Be­rei­chen der Haus­wirt­schaft an­ge­legt: Ko­chen, Ser­vie­ren, Hand­ar­beit, Wä­sche, Buch­füh­rung und Gar­ten­ar­beit, hin­zu ka­men Ge­sund­heits­leh­re, Kunst und Li­te­ra­tur, Staats­bür­ger­kun­de und Volks­wirt­schafts­leh­re, und zwar al­les nach den Grund­sät­zen der hei­li­gen Re­li­gi­on. Lei­der sind kei­ne Ak­ten, No­ten­ver­zeich­nis­se oder Klas­sen­lis­ten über­lie­fert, aber ei­ne Viel­zahl von Al­ben mit Fo­tos der ein­zel­nen Jahr­gän­ge so­wie vie­le Bil­der, die die ehe­ma­li­gen Schü­le­rin­nen von ih­rer Hoch­zeit oder ih­ren Kin­dern ins Klos­ter schick­ten. Auch von den Klas­sen­tref­fen, den „Zir­kel­ta­gen“, gibt es vie­le Fo­tos. All dies wur­de in Aren­berg sorg­fäl­tig ge­sam­melt, be­schrif­tet und ar­chi­viert.

Ei­ni­ge Ein­bli­cke in das Le­ben im Haus­hal­tungs­pen­sio­nat er­mög­licht ein acht hand­schrift­li­che Sei­ten um­fas­sen­der Be­richt aus der Fe­der von An­na Stro­ebelt, ge­bo­re­ne Son­nen, die 1890/1891 mit 40 „Pen­sio­nä­rin­nen“ die Schu­le be­such­te, und von Min­chen Kranz, ge­bo­re­ne Frie­hoff, die die Jah­re 1890/1892 hier ver­brach­te. Der Be­richt wur­de wohl von Min­chen Kranz mit er­heb­li­chem zeit­li­chem Ab­stand um 1930 ver­fasst und an das Klos­ter ge­schickt. Es war für sie die schöns­te Zeit un­se­res Le­bens, schrieb sie. Die Ta­ge ver­lie­fen nach ei­nem ge­nau­en Plan: Auf­ste­hen um 5.00 Uhr, Hei­li­ge Mes­se um 6.00 Uhr, Kaf­fee um 7.00 Uhr, von 8.00 bis 9.00 Uhr Un­ter­richt: Deutsch, Rech­nen, Auf­satz, Ge­sund­heits­leh­re, An­stands­leh­re, Re­li­gi­on, Ka­te­chis­mus, Hand­ar­beit, je ei­ne Stun­de vor­mit­tags und nach­mit­tags. Da­zwi­schen ging es zur Ar­beit in Kü­che, Bü­gel­zim­mer, Wasch­kü­che, Eta­gen­ar­beit, Pen­si­ons­ar­beit. Al­le zwei Wo­chen war Wech­sel. Je nach Be­lie­ben gin­gen wir Frei­tags in den schö­nen An­la­gen den Kreuz­weg, der oft vom sel. Pfar­rer Kraus vor­ge­be­tet wur­de. Sonn­tags be­such­ten sie das Hoch­amt, wo die­ser sehr er­bau­lich pre­dig­te. Pfar­rer Kraus hat­ten sie sehr ins Herz ge­schlos­sen, sie er­in­ner­ten sich sei­nes dia­man­te­nen Pries­ter­ju­bi­lä­ums, als die Haus­hal­tungs­schü­le­rin­nen beim Fest­mahl im Pen­sio­nat 90 Her­ren das Es­sen ser­vier­ten.

Blick auf Damenhaus mit Kapelle, Postkarte. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

De­tail­liert wer­den die Fes­te im Jah­res­lauf be­schrie­ben: Das Mar­tins­fest, die Weih­nachts­ta­ge, an de­nen die meis­ten Schü­le­rin­nen in Aren­berg blie­ben, das Fest der Un­schul­di­gen Kin­der (28. De­zem­ber), der Kar­ne­val, an dem man sich mas­kier­te und an dem An­na Son­nens Va­ter, ein Braue­rei­be­sit­zer, ein Fass Düs­sel­dor­fer Bier spen­dier­te, und dann die Fas­ten­zeit mit den Ex­er­zi­ti­en. Die­se hielt Rek­tor Kinn, der bes­te edels­te Mensch, den ich je ken­nen lern­te. Sei­ner Für­sor­ge ver­dan­ken die Schü­le­rin­nen ih­re blü­hen­de Ge­sund­heit: Ein­fa­che ge­sun­de Kost in der rei­nen köst­li­chen Luft … Die Kneipp­sche Kur, de­ren be­son­de­rer Pro­tek­tor Rek­tor Kinn, ein per­sön­li­cher Freund Pfar­rer Kneipps (1821-1897), war, wur­de oft bei uns an­ge­wandt mit ste­tem Er­folg. Ne­ben der Stadt Ko­blenz war Klos­ter Aren­berg ein wich­ti­ges Zen­trum der Kneipp-Be­we­gung. An Os­tern 1892 war ih­re Schul­zeit um. War der An­fang von Heim­weh ge­prägt, so gab es zum Ab­schied ein Jam­mern und Wei­nen. … Wie lieb war uns das klös­ter­li­che Heim ge­wor­den. … Wir wä­ren am liebs­ten im­mer da ge­blie­ben. Es blie­ben nur die Zir­kel­ta­ge und die Lek­tü­re der ab 1916 er­schei­nen­den "Ber­ges­klän­ge".

Nicht min­der auf­schluss­reich ist ein Be­richt, den die spä­ter im Saar­land le­ben­de Schrift­stel­le­rin Na­ta­lie Zim­mer­mann (1903-1978) 1927 un­ter dem Ti­tel „Im Berg­heim. Ta­ge­buch­blät­ter aus mei­ner Pen­sio­nats­zeit in Aren­ber­g“ ver­öf­fent­lich­te. Ne­ben den Fes­ten im Jah­res­lauf wer­den die re­gel­mä­ßi­gen Aus­flü­ge in die nä­he­re Um­ge­bung be­schrie­ben. Ei­ne Schiff­fahrt nach Rü­des­heim, ei­ne Rei­se ins Thea­ter nach Bad Go­des­berg (heu­te Stadt Bonn) so­wie Wall­fahr­ten nach Kamp-Born­ho­fen und Ma­ri­en­statt. Be­sucht wur­den die ke­ra­mi­schen Werk­stät­ten in Höhr-Grenz­hau­sen, das Gas- und das Elek­tri­zi­täts­werk in Ko­blenz so­wie die 1899 er­öff­ne­te Pro­vin­zi­al­b­lin­den­an­stalt in Neu­wied und das 1925 ge­grün­de­te Krüp­pel­heim Haus Em­ma­us in Pfaf­fen­dorf. Auch die Fo­tos und Pro­spek­te aus den 1920er Jah­ren be­le­gen die Mo­der­ni­tät der Haus­hal­tungs­schu­le. Sie zei­gen aber auch, dass die Bil­dungs­ein­rich­tung über­wie­gend von „hö­he­ren Töch­tern“ be­sucht wur­de, de­ren Fa­mi­li­en we­ni­ger an ei­ner haus­wirt­schaft­li­chen Be­rufs­aus­bil­dung in­ter­es­siert wa­ren als an ei­ner stan­des­ge­mä­ßen und vor al­lem ka­tho­lisch ge­präg­ten Vor­be­rei­tung dar­auf, als Ehe­frau und Mut­ter ei­nen groß­bür­ger­li­chen Haus­halt zu füh­ren. Auch die er­hal­te­nen Fo­tos ma­chen das deut­lich.

Klassenzimmer in der Haushaltungsschule, Postkarte, um 1910. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Was aber die Haus­hal­tungs­schu­le, de­ren ge­sell­schaft­li­ches und kul­tu­rel­les Mi­lieu ge­ra­de vor­ge­stellt wor­den ist, so in­ter­es­sant macht, ist die Tat­sa­che, dass sie ab Ok­to­ber 1916 ei­ne ei­ge­ne Zeit­schrift her­aus­gab: „Ber­ges­klän­ge. Vier­tel­jah­res­schrift für un­se­re lie­ben ehe­ma­li­gen Zög­lin­ge“. Lei­der ist nicht be­kannt, wer hin­ter der Schrift­lei­tung steck­te und als „al­ter Wäch­ter“ Mit­tei­lun­gen ver­öf­fent­lich­te. Ge­druckt wur­den Auf­sät­ze, oft von ehe­ma­li­gen Zög­lin­gen ver­fasst, und Buch­an­zei­gen. Re­zen­siert wur­den im ers­ten Band „Frau­en­glück und Mut­ter­pflich­t“, „Va­ter­län­di­sche Er­zie­hung in der Fa­mi­lie als Auf­ga­be der Mut­ter“, „Cha­rak­ter­bil­der der kath. Frau­en­welt“ und „Cha­ri­tas. Ein so­zia­les Kriegs­stück in 3 Ak­ten.“ Es fol­gen Lis­te der Ehe­ma­li­gen, die Non­nen ge­wor­den sind oder ge­hei­ra­tet ha­ben, To­des­fäl­le, Ver­lo­bun­gen, Ver­mäh­lun­gen und Ge­bur­ten.

Karneval in der Haushaltungsschule, 1899. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Der Jahr­gang 1917 be­ginnt mit ei­nem Ge­dicht Un­serm ge­lieb­ten Kai­ser zur Ge­burts­tags­fei­er – das Fest wur­de jähr­lich in Schu­le und Pen­sio­nat mit gro­ßem Auf­wand ge­fei­ert – und ei­nem Ar­ti­kel, der ihn als Ver­tei­di­ger des Frie­dens ge­gen rus­si­sche Un­er­sätt­lich­keit, eng­li­schen Neid und fran­zö­si­sche Rach­sucht fei­ert, bis dann Wil­helm der Un­ge­beug­te über sei­ne Fein­de tri­um­phiert. Ei­ne ehe­ma­li­ge Schü­le­rin, die Rot­kreuz­schwes­ter Ti­ne Schul­te-Lip­pern, gab ei­nen ein­drucks­vol­len Be­richt von ih­rer Tä­tig­keit in La­za­ret­ten in Vou­ziers, Re­thel und Se­dan. Mit gro­ßem Pa­thos wird das Schlach­ten­ge­tö­se ge­schil­dert, in un­mit­tel­ba­rer Nä­he und oft auch durch Gra­na­ten ge­fähr­det, be­fand sich der Ver­bands­platz, an dem sie ih­re Pflicht er­füll­te. Mit scho­nungs­lo­ser Här­te wer­den der Zu­stand der Ver­wun­de­ten und die schwie­ri­gen Be­din­gun­gen auf dem Ver­bands­platz be­schrie­ben. Manch­mal er­in­nern die­se und ähn­li­che Schil­de­run­gen an das Lei­den der Hei­li­gen oder an die Pas­si­on Chris­ti, der Hel­den­tod ent­spricht dem Mar­ty­ri­um der Glau­bens­zeu­gen, und da­nach fin­den sich Hel­den im Him­mel wie­der. Er blickt hin­auf in Him­mel­sau’n / Wo Hel­den­vä­ter nie­der­schau’n hei­ßt es in der „Wacht am Rhein“.

Malunterricht in der Haushaltungsschule, Postkarte, um 1910. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

1917 fin­det sich aus der Fe­der von Ober­leh­re­rin Schw. M. Chrys­ost­o­ma ein Be­richt über die Kriegs­tä­tig­keit der Schü­le­rin­nen am Ly­ze­um zu Eus­kir­chen. Er lie­fert ei­nen in­ter­es­san­ten Ein­blick in den All­tag in der von Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen ge­lei­te­ten hö­he­ren Töch­ter­schu­le und sei­ner zu­neh­men­den Mi­li­ta­ri­sie­rung. Die Sie­ger­lauf­bahn un­se­rer Hel­den in Ost und West zu ver­fol­gen, zählt zu den an­zie­hends­ten Auf­ga­ben der Kämp­fen­den [!] hin­ter der Front. Es ge­hört zu den wich­tigs­ten Pflich­ten un­se­rer Ju­gend in die­sem Völ­ker­rin­gen, die kämp­fen­den Trup­pen durch klei­ne Diens­te zu un­ter­stüt­zen. Im Ein­zel­nen er­wähnt sie, dass un­mit­tel­bar nach der Mo­bil­ma­chung, als Zü­ge mit tau­sen­den von kriegs­lus­ti­gen Strei­tern den Bahn­hof in Eus­kir­chen pas­sier­ten, die äl­te­ren Schü­le­rin­nen die Rot­kreuz­schwes­tern bei der Ver­pfle­gung un­ter­stütz­ten. Bald da­nach ka­men Zü­ge zu­rück mit ver­wun­de­ten Hel­den, für die im Ly­ze­um ein La­za­rett ein­ge­rich­tet wur­de. Die Schü­le­rin­nen be­sorg­ten Bet­ten und Kis­sen so­wie Le­bens­mit­tel und un­ter­stütz­ten die Kü­chen­schwes­ter. Sie wa­ren stolz dar­auf, Welt­ge­schich­te ein­mal „li­ve“ mit­zu­be­kom­men: sie er­leb­ten täg­lich Ge­schich­te, und es gab da­her für sie nichts In­ter­es­san­te­res, als auf der Kar­te dem Zu­ge der kämp­fen­den Brü­der zu fol­gen. Die Schul­fei­ern er­hiel­ten ein zeit­ge­mä­ßes Ge­prän­ge, ne­ben den Kai­ser­ge­burts­ta­gen wer­den die El­tern­aben­de her­vor­ge­ho­ben, die mit Kriegs­ge­sän­gen und De­kla­ma­tio­nen die Fär­bung der ei­ser­nen Zeit wi­der­spie­geln. In Köln und Brühl konn­te man (nach­ge­bau­te) Schüt­zen­grä­ben und Draht­ver­haue be­sich­ti­gen, Luft­schif­fe und die viel­far­bi­ge Klei­dung frem­der Na­tio­nen in der Nä­he be­trach­ten. Be­son­de­re Er­leb­nis­se wa­ren ein Weih­nachts­abend im La­za­rett, ein Sil­ves­ter­abend bei Ver­wun­de­ten, ver­schönt durch rei­che Spen­den und Dar­bie­tun­gen un­schul­di­ger Klei­nen [!].

In­ten­siv wirk­ten die Schü­le­rin­nen des Eus­kir­che­ner Ly­ze­ums bei den Kriegs­samm­lun­gen mit. Wol­le, Gum­mi und Me­tall wur­den zu­sam­men­ge­tra­gen, so­gar Obst­ker­ne (180 kg) ge­sam­melt. Ei­ne gro­ße Men­ge an Bü­chern und Zeit­schrif­ten ha­ben sie ins Feld ge­schickt, an Weih­nach­ten 200 kg Stär­kungs­mit­tel, Zi­ga­ret­ten usw. Die Ge­gen­ga­ben wa­ren herz­li­che Dan­kes­wor­te, die ih­nen aus dem Fel­de zu­ge­sandt wur­den von je­nen, die dort auf ein­sa­mer Wacht fern von ih­ren Lie­ben Heim und Hof der Kin­der schüt­zen.

Kriegsjahrgang 1915-1916 der Haushaltungsschule. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Ei­ne be­son­de­re Rol­le spiel­ten die Kriegs­an­lei­hen. Die Schü­le­rin­nen zo­gen von Haus zu Haus, von Dorf zu Dorf und konn­ten ei­nen statt­li­chen Be­trag zu­sam­men­bet­teln (877.900 Mark). Für das Ge­mein­le­ben, den Staats­ge­dan­ken, für so­zia­les Wir­ken ha­ben un­se­re ‚hö­he­ren Töch­ter‘ durch den Krieg weit mehr Ver­ständ­nis er­hal­ten, als dies in Frie­dens­zei­ten mög­lich war. Hof­fen wir, dass auf die­ser Grund­la­ge ge­gen­sei­ti­gen Ver­ste­hens und hilfs­be­rei­ten Op­fer­wil­lens die herr­li­che deut­sche Ei­nig­keit, die an den Fron­ten Wun­der der Tap­fer­keit schafft, auch im In­nern die Ba­sis ei­ner bes­se­ren Zu­kunft be­deu­te!

Der Jahr­gang 1918 be­ginnt wie­der mit ei­ner Ode zum Kai­ser­ge­burts­tag. Es meh­ren sich die Zei­chen des Frie­dens. Man hal­te dem Kai­ser die Treue, bis der mit un­end­li­chen Op­fern er­kauf­te Sieg sich auf un­se­re Sei­te neigt und wir den deut­schen Frie­den er­rei­chen, der uns grö­ßer und stär­ker macht als zu­vor. Im Früh­jahr 1918 schrieb Lil­ly Schul­te, frü­her Zög­ling in Aren­berg, jetzt tech­ni­sche Leh­re­rin in Wat­ten­scheid, für ih­re eins­ti­gen Mit­schü­le­rin­nen ei­nen Be­richt über das The­ma „Was un­se­re klei­nen Mäd­chen jetzt al­les ler­nen.“ Be­son­ders lobt sie das kürz­lich ein­ge­führ­te Mäd­chen­tur­nen, be­ein­dru­ckend sei, wie stramm und schnei­dig un­se­re Tur­ne­rin­nen mar­schie­ren kön­nen in Grup­pen und Schwen­kun­gen. Im­mer­hin hat­ten die Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen in Eus­kir­chen das Tur­nen in Turn­an­zü­gen statt in Klei­dern ein­ge­führt. Brei­ter Raum wird dem Haus­wirt­schafts­un­ter­richt ein­ge­räumt, vor al­lem der Hand­ar­beit: Konn­ten die Schü­le­rin­nen der Ober­stu­fe frü­her Klei­der zu­schnei­den und nä­hen, so steht heu­te vor ih­nen ein gan­zer Wasch­korb mit Strümp­fen wa­cke­rer Va­ter­lands­ver­tei­di­ger aus den hie­si­gen La­za­ret­ten, die arg zer­ris­sen sind und ge­stopft wer­den müs­sen. Oft kann man die Lö­cher nur noch mit Leis­ten und Fli­cken schlie­ßen. Die Strümp­fe se­hen oft gar put­zig aus mit ih­ren vie­len Fens­tern, doch sind sie wie­der ganz und er­fül­len ih­ren Zweck. Ob die Sol­da­ten an der Front die mehr­fach ge­flick­ten So­cken auch als put­zig an­ge­se­hen ha­ben?

Kriegsjahrgang 1917-1918 der Haushaltungsschule. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Da­nach schrieb Pau­la Scherz, stud. phil. (frü­her Aren­berg) ei­nen Ar­ti­kel über „Die Frau in der Mu­ni­ti­ons­fa­bri­k“, wo­hin sie im Rah­men des Stu­den­tin­nen­hilfs­diens­tes ge­langt war. De­tail­liert und scho­nungs­los wird die Här­te der Frau­en­ar­beit be­schrie­ben. Die­se müss­ten zehn bis zwölf Stun­den ar­bei­ten, da die Ar­bei­ter­schutz­ge­set­ze durch har­te Kriegs­not­wen­dig­keit auf­ge­ho­ben wur­den und wirt­schaft­li­che Not vie­le Frau­en zu ei­ner so aus­ge­dehn­ten Ar­beits­zeit zwingt. Zum Be­ginn der Ar­beit um 6.00 Uhr ei­len zahl­lo­se Ar­bei­te­rin­nen in die Fa­brik, wäh­rend ih­nen die Spät­schicht ent­ge­gen­strömt. Nach ei­ner 15-mi­nü­ti­gen Pau­se (am Ar­beits­platz) geht es wei­ter bis zum Schich­ten­de. In der Frei­zeit muss­ten die Fa­brik­ar­bei­te­rin­nen dann un­ter er­schwer­ten Be­din­gun­gen Haus­halt und Kin­der ver­sor­gen, wäh­rend die Vä­ter an der Front stan­den. Ein­drucks­voll schil­dert Pau­la Scherz auch die psy­chi­schen Ver­än­de­run­gen durch die schwe­re und mo­no­to­ne Ar­beit. Man freu­te sich nicht auf die frei­en Ta­ge über Weih­nach­ten, son­dern be­klag­te den Lohn­aus­fall. An den frei­en Sonn­ta­gen ging es zu Ki­no­vor­füh­run­gen und ins Va­rie­té­thea­ter. Groß sei das Le­se­be­dürf­nis, lei­der wer­den in der Re­gel nur die bun­ten Zehn­pfen­nigs­heft­chen ge­kauft. Ve­he­ment wehrt sie sich ge­gen den Vor­wurf der ein­ge­ris­se­nen Ver­gnü­gungs­sucht der Fa­brik­ar­bei­te­rin und ge­gen die Mi­ßach­tung und un­wür­di­ge Be­hand­lung die­ser Frau­en, kri­ti­siert aber auch ih­ren gänz­li­chen Man­gel an Stan­des­be­wu­ßt­sein, der sie da­zu bringt, ih­ren Be­ruf Au­ßen­ste­hen­den zu ver­schwei­gen.

Wei­ter gibt Gustl Spitz­ner-Ben­der (1887-1982) aus Frank­furt, ei­ne spä­te­re Zen­trums- und CDU-Po­li­ti­ke­rin, ei­nen aus­führ­li­chen Über­blick über „Ca­ri­ta­ti­ves Wir­ken un­se­rer Frau­en­welt im Krie­ge“. Er er­mög­licht ei­nen in­ter­es­san­ten Ein­blick nicht mehr in den Kriegs­all­tag der wohl­be­hü­te­ten Schü­le­rin­nen der hö­he­ren Töch­ter­schu­le oder ei­ner Werk­stu­den­tin in ei­ner Mu­ni­ti­ons­fa­brik, son­dern in den ei­ner nicht auf ei­ne Be­rufs­tä­tig­keit an­ge­wie­se­nen Frau der Mit­tel- oder Ober­schicht. Jetzt, wo un­se­re Män­ner in Scha­ren hin­aus­ström­ten, um das fre­veln­de Be­gin­nen un­se­rer Fein­de mit ih­rem Blu­te ab­zu­weh­ren, konn­te auch die deut­sche Frau nicht mehr im Hau­se blei­ben. Aber wo ist mein Platz, frag­te sie sich? Die­se Fra­ge stell­te sich auch der Schar un­se­rer jun­gen Mäd­chen, der jun­gen, kin­der­lo­sen Frau­en, de­ren Gat­ten im Fel­de ste­hen, der Frau­en in rei­fe­ren Jah­ren, die Zeit ha­ben. Nach ei­nem Auf­ruf der ver­ehr­ten und ge­lieb­ten Kai­se­rin schlos­sen sich vie­le Frau­en dem Ro­ten Kreuz und dem Na­tio­na­len Frau­en­dienst an, um in der Kran­ken­pfle­ge tä­tig zu wer­den. Frei­lich stell­te die Ar­beit in den Feld­la­za­ret­ten und La­za­rett­zü­gen er­heb­li­che An­for­de­run­gen, die vor­bild­lich von den Or­dens­schwes­tern und den Be­rufs­pfle­ge­rin­nen er­füllt wur­den. … zu die­sem Zweck [!] wur­den schon jah­re­lang [!] Hel­fe­rin­nen und Hilfs­schwes­tern aus­ge­bil­det. Die Hel­fe­rin­nen er­hiel­ten theo­re­ti­schen Un­ter­richt und ei­ne prak­ti­sche Aus­bil­dung von vier bis sechs Wo­chen, die Hilfs­schwes­tern muss­ten sechs Mo­na­te ler­nen. Die Schwes­tern woll­ten na­tür­lich di­rekt hin­aus an die Front, doch wur­den dann an­schau­lich die Schwie­rig­kei­ten ge­schil­dert, in ei­nem halb­zer­stör­ten Haus voll Schmutz und Un­ge­zie­fer ein La­za­rett ein­zu­rich­ten. Sie muss­ten so­gar Brenn­holz ha­cken und Kar­tof­feln schä­len, bis un­ter den ein­ge­bo­re­nen Fran­zö­sin­nen oder Po­lin­nen ge­eig­ne­te Kräf­te zur Hil­fe ge­fun­den wa­ren.

Kriegsjahrgang 1918 der Haushaltungsschule. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Aber auch in der Hei­mat gab es La­za­ret­te und zu­dem Sol­da­ten­hei­me für Ge­ne­sen­de, in de­nen Frau­en und Mäd­chen ein rei­ches Be­tä­ti­gungs­feld fan­den: Dort wur­den Zei­tun­gen aus­ge­legt, die Ju­gend­grup­pe des Va­ter­län­di­schen Frau­en-Ver­eins reich­te Ge­trän­ke, es gab mu­si­ka­li­sche Un­ter­hal­tun­gen und hu­mo­ris­ti­sche Vor­trä­ge. Koch­kur­se für Sol­da­ten wur­den an­ge­bo­ten, da­mit die­se nach ih­rer Rück­kehr an die Front auch im Schüt­zen­gra­ben ihr Es­sen zu­be­rei­ten kön­nen. Ei­ne wich­ti­ge Rol­le spiel­te die Be­treu­ung der Trup­pen­trans­por­te an den Bahn­hö­fen, die of­fen­sicht­lich Auf­ga­be des Ro­ten Kreu­zes war. Bei der Durch­rei­se ka­men die Frau­en mit Kaf­fee­ei­mer und Schöpf­löf­fel, sie ver­teil­ten Zi­gar­ren und Feld­post­kar­ten. Bei län­ge­ren Auf­ent­hal­ten wur­de Sup­pe aus­ge­schenkt, Wurst und Ta­bak ver­kauft. Be­son­ders schwer war der Dienst der Hel­fe­rin­nen an den klei­nen Land­bahn­hö­fen, die nicht ein­mal ei­ne Über­da­chung der Bahn­stei­ge be­sa­ßen.

Ein wei­te­rer Tä­tig­keits­be­reich war der Kriegs­lie­bes­dienst, das Sam­meln, Ver­fer­ti­gen und Kau­fen von Lie­bes­ga­ben. Da­bei spiel­ten die Schü­le­rin­nen ei­ne wich­ti­ge Rol­le, wenn es Woll­ta­ge, Ei­er­ta­ge, Wurst- und Fleisch­ta­ge gab. Die Wä­sche­samm­lung für Ost­preu­ßen-Flücht­lin­ge wird aus­führ­lich ge­schil­dert, eben­so die Für­sor­ge für die Fa­mi­li­en der Kriegs­teil­neh­mer. In die­sen Kon­text ge­hö­ren auch Kriegs­pa­ten­schaf­ten, mit dem Ziel, ei­nem Säug­ling die Exis­tenz zu si­chern, oder die An­fer­ti­gung ei­nes Kom­mu­ni­ons­klei­des aus ei­nem Wä­sche­stück der Stif­te­rin.

Geburtstagsfeier zu Ehren des Kaisers im Damenpensionat, 1906. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 

Es ist hier nicht der rech­te Ort, die Mit­wir­kung der in Aren­berg aus­ge­bil­de­ten und spä­ter zu den hö­he­ren Stän­den der Ge­sell­schaft zäh­len­den Ab­sol­ven­tin­nen zu wür­di­gen, aber es ist zu­nächst fest­zu­hal­ten, dass trotz des en­gen Net­zes an Maß­nah­men der so­zia­len Für­sor­ge, wel­ches der Staat, die Ca­ri­tas und die Ver­ei­ne knüpf­ten, ein er­heb­li­cher Be­darf und so­mit ein brei­tes Be­tä­ti­gungs­feld für eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment be­stand. Zum Zwei­ten soll­ten die so­zia­len Un­ter­schie­de be­rück­sich­tigt wer­den: Zwi­schen der Frau, die in der Mu­ni­ti­ons­fa­brik ar­bei­te­te, wäh­rend der Mann an der Front stand, und ei­ner Be­am­ten­gat­tin im Va­ter­län­di­schen Frau­en­ver­ein, die 6 Mark im Mo­nat für ei­ne Kriegs­pa­ten­schaft zur Ver­fü­gung stel­len konn­te, lie­gen Wel­ten. So­wohl die Werk­stu­den­tin, die ih­re Mo­ti­ve nicht mit­teilt, als auch die Be­am­ten­gat­tin ver­lie­ßen ih­re all­täg­li­che Le­bens­welt, um an der „Hei­mat­fron­t“ zu kämp­fen. Bei­de Tex­te sind nicht sehr po­li­tisch, aber aus an­de­ren wird deut­lich, wie sehr Ideo­lo­gie und Pro­pa­gan­da die Ge­sell­schaft im Welt­krieg ge­prägt hat­ten. Schlie­ß­lich er­scheint be­mer­kens­wert, dass sich trotz der nicht eben güns­ti­gen Quel­len­la­ge für meh­re­re Aren­ber­ger Ab­sol­ven­tin­nen ei­ne schrift­stel­le­ri­sche Tä­tig­keit nach­wei­sen lässt. Das letz­te Heft der „Ber­ges­klän­ge“ von 1918 be­rich­tet vom Tod des Rek­tors Kinn. Im Früh­jahr 1919 kann mit­ge­teilt wer­den, dass Pau­la Scherz aus We­sel, die ihr aka­de­mi­sches Stu­di­um un­ter­bro­chen hat­te, um län­ge­re Zeit als ein­fa­che Ar­bei­te­rin in ei­ner Mu­ni­ti­ons­fa­brik zu ar­bei­ten, mit dem Ver­dienst­kreuz für Kriegs­hil­fe aus­ge­zeich­net wor­den war.

5. Fazit

Die an­ge­führ­ten Quel­len zum Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen­klos­ter im Ers­ten Welt­krieg hin­ter­las­sen ei­nen zwie­späl­ti­gen Ein­druck: Zu­nächst ma­chen sie sei­ne Mul­ti­funk­tio­na­li­tät deut­lich: Mut­ter­haus, Gärt­ne­rei, Kin­der­be­wahr­an­stalt, Wai­sen­haus, Ge­mein­de­kran­ken­sta­ti­on, Aus­rich­tung von Kur­sen für Kran­ken­be­su­che­rin­nen, Pen­sio­nat für äl­te­re Da­men, Haus­hal­tungs­schu­le und hö­he­re Töch­ter­schu­le. Noch vor Kriegs­be­ginn war das ver­kehrs­güns­tig in der Nä­he der Gar­ni­sons­stadt Ko­blenz ge­le­ge­ne Klos­ter als Ge­ne­sungs­heim vor­ge­se­hen, be­reits 1914 wur­den 20 in der Kran­ken­pfle­ge aus­ge­bil­de­te Schwes­tern in das Re­ser­ve-La­za­rett in Frei­burg ab­kom­man­diert, ab 1915 wa­ren zehn wei­te­re in ei­nem mo­bi­len Kriegs­la­za­rett hin­ter der Front im Ein­satz. Nüch­tern und weit­ge­hend emo­ti­ons­los wer­den die Ge­schäf­te ab­ge­wi­ckelt und do­ku­men­tiert.

Ein et­was an­de­res Bild zeich­nen die Quel­len vom Pen­sio­nat der Haus­hal­tungs­schü­le­rin­nen. Fo­tos und Tex­te las­sen ei­ne weit­ge­hen­de Ver­klä­rung ih­rer Schul­zeit er­ken­nen, die aus der Per­spek­ti­ve der schwie­ri­gen Nach­kriegs­zeit um­so leuch­ten­der er­schien. Die „Ber­ges­klän­ge“ wa­ren mit­ten im Krieg ins Le­ben ge­ru­fen wor­den, um den Zu­sam­men­halt der Ehe­ma­li­gen zu stär­ken. Dar­über hin­aus wur­den die­se über das Schul­le­ben in­for­miert und mit Li­te­ra­tur­hin­wei­sen ver­sorgt, die die re­li­giö­se Aus­rich­tung der Haus­hal­tungs­schu­le un­ter­strei­chen. Ei­nen be­trächt­li­chen Stel­len­wert be­sa­ßen Ge­dich­te und Auf­sät­ze mit ideo­lo­gi­scher Ziel­set­zung. Auch die Ver­an­stal­tun­gen des Schul­jah­res in Aren­berg und in Eus­kir­chen stan­den im Dienst der Kriegs­pro­pa­gan­da, der Ver­herr­li­chung des Kai­sers und der Ver­brei­tung der Le­gen­de vom ge­rech­ten Ver­tei­di­gungs­krieg. Die­se Mi­li­ta­ri­sie­rung, Po­li­ti­sie­rung und Ideo­lo­gi­sie­rung des täg­li­chen Le­bens in Haus­hal­tungs­schu­le und Ly­ze­um war ei­ne Fol­ge der in­ten­si­ven Ein­bin­dung des Klos­ters in die wil­hel­mi­ni­sche Ge­sell­schaft. Die Schü­le­rin­nen und die Pen­sio­nä­rin­nen, wahr­schein­lich auch ein Teil der Schwes­tern, stamm­ten aus dem vor­wie­gend groß­städ­ti­schen hö­he­ren Bür­ger­tum der Rhein­pro­vinz. Am Vor­abend des Ers­ten Welt­krie­ges und we­ni­ge Jahr­zehn­te nach dem Kul­tur­kampf war die ka­tho­li­sche Ober­schicht auf die Li­nie des Staa­tes, des Kai­sers und der Mi­li­tärs ein­ge­schwenkt. Sei­nen gro­ßar­ti­gen Auf­stieg ver­dan­ken das Mut­ter­haus und sei­ne 42 Toch­ter­grün­dun­gen nicht zu­letzt der Tat­sa­che, dass sie in der wil­hel­mi­ni­schen Ge­sell­schaft viel­fäl­ti­ge so­zi­al­po­li­ti­sche, ka­ri­ta­ti­ve und auch mi­li­tä­ri­sche Funk­tio­nen er­füll­ten. Die Aren­ber­ger Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen woll­ten als Kran­ken­schwes­tern und Leh­re­rin­nen vor­ran­gig in der Leib- und Seel­sor­ge ka­tho­li­scher Kran­ker, Wai­sen­kin­der und Schü­le­rin­nen tä­tig sein, wur­den aber zu ei­nem gut funk­tio­nie­ren­den Räd­chen im Ap­pa­rat des Staa­tes und dann der Kriegs­ma­schi­ne­rie.

Quellen

Der Ar­ti­kel be­ruht auf Quel­len im Ar­chiv des Mut­ter­hau­ses der Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen und des Ca­ri­tas­hau­ses in Aren­berg. Dort wer­den auch die Zeit­schrif­ten „Ber­ges­klän­ge“, „Ma­ri­en­ps­al­ter“ und „Ca­ri­tas­stim­men“ auf­be­wahrt.

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Online

Wei­ter­ge­hen­de In­for­ma­tio­nen zum Klos­ter Aren­berg. [On­line]

Küche der Haushaltungsschule, um 1920. (Klosterarchiv Arenberger Dominikanerinnen)

 
Zitationshinweis

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Schmid, Wolfgang, Das Dominikanerinnenkloster Arenberg im Ersten Weltkrieg, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/das-dominikanerinnenkloster-arenberg-im-ersten-weltkrieg/DE-2086/lido/5f6079ad5965a6.35577544 (abgerufen am 07.12.2024)