Biographie Johann Viktor Bredt Johann Victor Bredt war Professor für Staats-, Verwaltungs-, Kirchen- und Völkerrecht in Marburg. 1911 wurde er in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt, und als intellektueller Kopf der Wirtschaftspartei wirkte er nach dem Ersten Weltkrieg als Abgeordneter im preußischen Landtag und seit 1924 im Reichstag. 1930 bekleidete er für acht Monate das Amt des Reichsjustizministers im Kabinett von Heinrich Brüning.
Biographie Otto Bleibtreu Der Jurist Bleibtreu wurde 1933 nach Hitlers Machtübernahme als Richter entlassen. Als Rechtsanwalt verteidigte der engagierte Protestant den Theologieprofessor Karl Barth (1886-1968) , dem die Vertreibung von seinem Bonner Lehrstuhl drohte. Nach Kriegsende war Bleibtreu als Richter in Bonn und danach in der Justizverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen tätig. 1948 wurde er Ministerialdirektor, danach Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Justizministerium. 1956-1958 war er Chef der Staatskanzlei in Düsseldorf, zugleich Mitglied der rheinischen Landessynode und stellvertretendes Mitglied der Kirchenleitung. Danach holte der Regierende Bürgermeister Willy Brandt (1913-1992) den unbestechlichen Juristen als Chef der Senatskanzlei nach Berlin.
Biographie August Bach August Bach war von 1958 bis 1966 Vorsitzender der Christ-Demokratischen Union Deutschlands, der CDU der DDR. August Bach wurde am 30.8.1897 in Rheydt (heute Stadt Mönchengladbach) als Sohn eines Provinzialbaurates geboren. „Evangelisch, Arier“ vermerkte er in seinem Lebenslauf im Januar 1939.
Biographie Otto Ohl Otto Ohl kann man ohne Übertreibung als eine der prägenden Persönlichkeiten des rheinischen Protestantismus im 20. Jahrhundert bezeichnen. Dabei machte dieser kleingewachsene Mann keine Karriere in der Kirche. Ohl war über 50 Jahre lang Geschäftsführer des rheinischen „Provinzial-Ausschusses für Innere Mission“, dem Dachverband aller evangelischen diakonischen Anstalten, Vereine und Initiativen in der preußischen Rheinprovinz, deren Teile nach 1945 Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen zugeschlagen wurden.
Biographie Rudolf Carnap Rudolf Carnap war analytischer Philosoph und gilt als einer der wichtigsten Vertreter des logischen Empirismus und einflussreicher Vordenker des Wiener Kreises.
Biographie Paul Kahle Paul Kahle war ein hoch angesehener Orientalistikprofessor an der Bonner Universität, als im November 1938 die spontane Hilfe seiner Frau Marie Kahle und der ältesten ihrer fünf Söhne für verfolgte jüdische Mitbürger zu seiner Entlassung und der Flucht der ganzen Familie nach England führten.
Biographie Karl Klingemann Karl Viktor Klingemann war von 1913 bis 1928 Generalsuperintendent der rheinischen Provinzialkirche. Der glänzende Redner und begabte Organisator engagierte sich politisch im Alldeutschen Verband und zählte zu den aggressivsten Exponenten in der nationalistisch-monarchistischen Hauptrichtung der evangelischen Pfarrerschaft vor 1933.
Thema Die Rheinische Frauenhilfe Thomas Nipperdey hat das 19. Jahrhundert als das Jahrhundert der Vereinsgründungen bezeichnet. Insbesondere das aufstrebende Bürgertum pflegte diese neue Geselligkeitsform, die "zu einer die sozialen Beziehungen der Menschen organisierenden und prägenden Macht wurde." Es handelte sich hierbei um einen "freien organisatorischen Zusammenschluß von Personen", der spezifische, selbst gesetzte Ziele verfolgte.
Biographie Familie Carstanjen Mitglieder der zunächst in der Tabakverarbeitung, später auch in der Zuckerherstellung tätigen protestantischen Familie waren durch Heirat mit herausragenden Vertretern des rheinischen Wirtschaftsbürgertums verbunden. Der 1881 geadelte Adolf von Carstanjen baute eine bedeutende Gemäldesammlung (heute im Kölner Wallraf-Richartz-Museum) auf. Sein umfangreicher Landbesitz in Plittersdorf (heute Stadt Bonn) wurde nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland als Standort von Ministerien und zum Bau der Amerikanischen Siedlung genutzt.
Thema Kaiserswerth als Lazarettstandort Als der Kaiserswerther Pfarrer Theodor Fliedner im Jahr 1836 das weltweit erste Diakonissenmutterhaus gründete, sah er sich trotz des unbestrittenen Bedürfnisses nach sozialen Angeboten von Seiten der evangelischen Kirchen auch aus den eigenen Reihen vielfacher Anwürfe ausgesetzt, war doch eine klosterähnliche Schwesterngemeinschaft in dieser Konfession bisher ohne Vorbild. Der hohe äußere Druck, der auf der neu gegründeten Anstalt lag, machte, verbunden mit einer knappen finanziellen Ausstattung, eine enge Verbindung zur bürgerlichen und adligen Oberschicht überlebensnotwendig. Insbesondere die über den Tod Fliedners hinaus anhaltende Fühlungnahme mit dem Hause Hohenzollern diente der Diakonissenanstalt als Mittel zur gesellschaftlichen Akzeptanz ihres karitativen Unternehmens in protestantischen Kreisen. Der im Rheinland nicht unumstrittene preußische Staat wiederum betrachtete Initiativen wie diese als nützliche Faktoren, den eigenen Einfluss auszudehnen und den sozialen Frieden zu erhalten.