Thema Die Bergverwaltung in der Rheinprovinz Die staatliche Verwaltung des Berg-, Hütten- und Salinenwesens bildete in Preußen seit jeher einen eigenständigen Geschäftsbereich jenseits der allgemeinen und inneren Verwaltung, die bei den Regierungen gebündelt war. Die Rheinprovinz war angesichts ihrer bedeutenden Vorkommen an Bodenschätzen und deren Erschließung, namentlich im westlichen Ruhrgebiet, im Aachener Revier und im Saarrevier, einer der Schwerpunkte der preußischen Bergverwaltung. Das Berg-, Hütten- und Salinenwesens galt als Regal der Landeshoheit, also Eigentum- und Abbaurechte standen dem Staat als Regalinhaber zu; die Nutzung selbst konnte in der Regel gegen jährliche Konzessionsgelder an Private überlassen werden.
Biographie Heinrich Kost Heinrich Kost hat als Generaldirektor der Gewerkschaft Rheinpreußen, als führendes Mitglied der bergbaulichen Verbände und als Generaldirektor der Deutschen Kohlenbergbau-Leitung (DKBL) die Entwicklung des westdeutschen Bergbaus vor allem in der Nachkriegszeit maßgeblich geprägt.
Biographie Heinrich Böcking Heinrich Böcking lebte nach der Heirat mit einer Tochter aus der Unternehmerfamilie Stumm (1809) einige Jahrzehnte in Saarbrücken. Während der Befreiungskriege exponierte er sich als glühender deutscher Patriot. Im saarländischen Staatsbergbau war er für die Kassenführung zuständig. 1814 und 1832 bis 1838 war er Saarbrücker Bürgermeister. Gegen Ende seiner Dienstzeit und als Pensionär engagierte er sich auf nationaler Ebene als Interessenvertreter der aufstrebenden saarländischen Eisenindustrie.
Biographie Hermann Friedrich Wilhelm Brassert Aus einer alten Beamtenfamilie stammend schuf Hermann Brassert das moderne preußische Bergrecht. In seine Zeit an der Spitze des Oberbergamts Bonn fällt die praktische Umsetzung des Regelwerks und die Ausweitung des Bezirks durch Einbeziehung nichtpreußischer Gebiete.
Epoche 1848 bis 1871 - Zwischen Revolution und Reichsgründung. Durchbruch zur Industrialisierung In den beiden Jahrzehnten zwischen der Revolution von 1848 und der Reichsgründung von 1871 fand im preußischen Rheinland „der entscheidende Durchbruch auf dem Weg zur Industrialisierung“ (Hermann Kellenbenz) statt. Zu Recht stellte das Deutsche Historische Museum in einer Ausstellung im Jahre 2008 diese Epoche als Gründerzeit heraus.
Epoche 1815 bis 1848 - Vom Wiener Kongress zur Revolution Die Ära vom Wiener Kongress 1814/1815 bis zur Revolution von 1848 war eine Zeit des politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umbruchs. Vielfältige Traditionen des Ancien Régime mischten sich mit Ansätzen der nachfeudalen, bürgerlichen Gesellschaft.
Biographie Heinrich von Achenbach Heinrich von Achenbach entstammte der Siegener Bildungsbürgerschicht. Die Anfänge seiner Berufskarriere lagen im rheinisch-westfälischen Raum. Acht Jahre lang war er Justitiar im Rheinischen Oberbergamt in Bonn, bevor er zu höheren Ämtern nach Berlin berufen wurde.
Epoche 1871 bis 1918 - Das Rheinland im Kaiserreich Von der nationalen Begeisterung, die viele Deutsche beim Beginn des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 ergriff, blieb auch die Bevölkerung des Rheinlands nicht unberührt. Im Jahr darauf wurden die zurückkehrenden siegreichen Truppen und ihr Monarch in rheinischen Städten mit Pomp und Enthusiasmus empfangen. Aufgrund ihrer exponierten Lage an der Westgrenze des neu geschaffenen Deutschen Reichs konnte die Rheinprovinz sich der besonderen symbolischen Wertschätzung des nationalistischen Empfindens gewiss sein: Als eine inoffizielle Nationalhymne galt in den folgenden Jahrzehnten die von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete „Wacht am Rhein“.
Orte und Räume Stadt Saarbrücken Im Jahre 1909 schlossen die ehemalige nassauische Residenzstadt Saarbrücken, die Schwesterstadt St. Johann und die junge Industriestadt Malstatt-Burbach einen Vereinigungsvertrag, der zur Bildung der fünftgrößten linksrheinischen Großstadt mit 105.000 Einwohnern führte. Die neue Kommune wurde aus dem Landkreis Saarbrücken, der zum Regierungsbezirk Trier der preußischen Rheinprovinz gehörte, ausgegliedert. Den Status einer kreisfreien Stadt behielt sie bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974.
Thema Industrialisierung und Städtebildung an der Saar Als im Saarland 1973 die kommunale Gebiets- und Verwaltungsreform durchgeführt wurde, gab es 16 Städte. Auf den ersten Blick scheint, wenn man die Namensliste durchgeht, das Stadtrecht in keinem einzigen Fall in der Hochphase der Industrialisierung verliehen worden zu sein. Die Hälfte erhielt die Verleihung erst nach dem Ersten Weltkrieg, allein sechs von ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei der anderen Hälfte ist nach den geschichtlichen Bestandteilen des Saarlandes zwischen drei bayerischen und fünf preußischen Städten zu unterscheiden, bis auf historisch begründete Ausnahmen handelte es sich beim Stande von 1914 um Kreisstädte.