Biographie Engelbert Faber Engelbert Faber gehört zu den frühen Reformatoren, die am Niederrhein tätig waren. Aus seinem Leben ist zwar wenig bekannt, dennoch gilt er als einer der einflussreichen Hintermänner bei der Verbreitung des Heidelberger Katechismus, dem reformierten Glaubensbekenntnis, und somit als Schlüsselperson bei der Etablierung eines „reformierten Konfessionsbewusstseins am Niederrhein“.
Biographie Gerhard Westerburg Der Jurist Gerhard Westerburg, der aus einer reichen Kölner Kaufmannsfamilie stammte, wandte sich 1521 der Lehre Martin Luthers zu und versuchte ab 1524 der Reformation in seiner Heimatstadt den Boden zu bereiten. Die Beteiligung am Aufstand der Zünfte 1525 in Frankfurt am Main büßte er nach dessen Niederschlagung mit der Ausweisung aus der Stadt. Er wandte sich dem Täufertum zu und wurde 1534 der Gründer einer Täufergemeinde in Köln.
Biographie Johannes Campanus Johannes Campanus war ein Theologe, der vornehmlich im Herzogtum Jülich gewirkt hat. Als reformatorisches Gedankengut im Rheinland aufkam, nahm Campanus vor allem lutherische Ideen auf und verbreitete sie. Nach dem Bruch mit Martin Luther (1483–1546) und den Wittenberger Reformatoren predigte er im Jülicher Raum seine eigenen Lehransichten. Mit seiner meist als radikal und häretisch empfundenen Lehre eckte er sowohl auf katholischer als auch protestantischer Seite an. Wegen seiner antitrinitarischen Ansichten wurde Campanus verhaftet und verbrachte das letzte Drittel seines Lebens im Gefängnis, wo er auch starb.
Biographie Louise Henriette von Oranien-Nassau Louise Henriette von Oranien-Nassau war die erste Frau des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688, Regierungszeit 1640-1688). Sie zeichnete sich durch Frömmigkeit und Wohltätigkeit aus. Auch wirkte sie als Kulturmittlerin zwischen den Niederlanden und Brandenburg-Preußen. In ihrem von Reisen geprägten Leben machte sie auch für einige Jahre im Herzogtum Kleve Station, das zu Brandenburg-Preußen gehörte.
Biographie Arnold von Siegen Der Kölner Historiker Hermann Keussen bezeichnete in der Allgemeinen Deutschen Biographie 1892 Arnold von Siegen als „den angesehensten und einflußreichsten Bürger Kölns im 16. Jahrhundert“. Tatsächlich bestimmte Siegen nicht nur die stadtkölnische Politik für beinahe vier Jahrzehnte in verschiedenen Spitzenpositionen, sondern diente auch den Kaisern Karl V. (Regierungszeit 1519-1556) und Ferdinand I. (1503-1564, römisch-deutscher Kaiser ab 1558), mit denen er in seinem Kölner Haus auch privat verkehrte. Hermann Weinsberg lobte die „feine Beredsamkeit“ Siegens, der trotz seiner großen Erfolge recht plötzlich der Politik den Rücken kehrte und sich im Bewusstsein der Bevölkerung vor allem durch seine Großzügigkeit und wohltätigen Stiftungen in guter Erinnerung hielt, die ihm auch einen Platz unter den Turmfiguren des Kölner Rathauses einbrachte.
Orte und Räume Fürstentum Wied-Neuwied Das Gebiet der späteren Grafschaft Wied gehörte zunächst zur Grafschaft des Engersgaues. Erstmals als „Graf von Wied“ wird Graf Metfried (1084-1145) im Jahr 1129 in einer Urkunde des Klosters St. Thomas in Andernach bezeichnet. Bereits zuvor hatte er die Stammburg des Hauses Wied im heutigen Altwied erbaut. Welche Bedeutung das Haus Wied bereits zu dieser Zeit hatte, zeigt sich daran, dass Graf Metfried seinen Kindern wichtige Kirchenämter sichern konnte. So wurde sein zweitgeborener Sohn als Arnold I. Erzbischof von Köln, seine Tochter Hedwig Äbtissin des Reichsstiftes Essen und zwei weitere Töchter wurden Äbtissinnen rheinischer Klöster. Auch in späteren Jahren findet man Mitglieder des Grafenhauses in wichtigen geistlichen Ämtern, namentlich auf dem Stuhl des Erzbischofs von Trier. Dieses erste wiedische Grafenhaus erlosch jedoch bereits im Jahr 1244 und das Gebiet der späteren Grafschaft gelangte durch Heirat an die Herren von Isenburg. Zahlreiche Erbteilungen folgten.
Biographie Georg von Braunschweig Während infolge der Reformation vor allem Geistliche und Gelehrte um die theologische und juristische Wahrheit kämpften und aus dem Versuch der Erneuerung der einen Kirche allmählich verschiedene Konfessionen wurden, interessierte sich der Adel kaum für die inhaltlichen Fragen des Glaubens, sofern man sein Handeln als Ermessensgrundlage für diese Einschätzung heranziehen darf. Vielfach ist der persönliche Glaube nur schwer oder gar nicht aus den Quellen einzuschätzen; deutlich erkennbar jedoch ist, dass sich die adligen Familien durchweg ganz überwiegend von dynastischen Interessen leiten ließen. Katholische Geistliche, die eine Lebenspartnerin und anerkannte Nachkommen hatten, die sich mal für den Erhalt des alten Glaubens einsetzten und mal die Einführung einer protestantischen Ordnung beförderten – es sind nur scheinbare Widersprüche, wie Lebensläufe wie der Georgs von Braunschweig-Wolfenbüttel zeigt.
Biographie Martin Bucer Martin Bucer war der „große Theologe des Dialogs" (Martin Greschat). Prägend war für ihn unter anderem 1518 die Heidelberger Disputation Lateinisch, gelehrtes Streitgespräch. Martin Luthers (1483-1546). In den Jahren 1542/1543 beteiligte er sich auf Geheiß des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied mit Predigten und Vorlesungen in Bonn an dem Versuch, die Reformation in Kurköln einzuführen. Zusammen mit Philipp Melanchthon (1497-1560) entwarf er in Bonn zu diesem Zweck eine Reformationsordnung.
Epoche 1288 bis 1521 - Die Rheinlande im Spätmittelalter Den Beginn der spätmittelalterlichen rheinischen Geschichte markiert eine der größten und blutigsten Schlachten des Mittelalters: das Treffen bei Worringen am 5.6.1288. Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg und seine Verbündeten, die Grafen von Geldern und Luxemburg, unterlagen dem jungen Herzog Johann I. von Brabant (1252/1253-1294) und dessen Alliierten, den Grafen von Berg, Jülich und Mark sowie der Stadt Köln.
Biographie Johannes Gropper Der katholische Theologe Johannes Gropper war maßgeblich in die Auseinandersetzungen um den evangelisch gewordenen Kölner Erzbischof Hermann von Wied verwickelt. Als theologischer, publizistischer und kirchenpolitischer Vorreiter der katholischen Gegenseite trug er maßgeblich zur Beibehaltung des katholischen Glaubens im Erzstift Köln bei.