Biographie Max Zienow Der Kölner Bauingenieur Max Zienow gehört zu den „stillen Helden“, der seine christliche Überzeugung in der Zeit des Nationalsozialismus mit dem Tod bezahlt hat.
Biographie Bernhard Letterhaus Der christliche Gewerkschaftsführer Bernhard Letterhaus war eine der führenden Persönlichkeiten der Katholischen Arbeiterbewegung und ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Als einer der herausragenden Köpfe des „Kölner Kreises“ war er an Planungen für ein auf christlicher und sozialer Grundlage erneuertes Deutschland nach Hitler beteiligt und unterhielt Kontakt zu den Verschwörern des 20. Juli 1944. Nach dem Scheitern des von ihm unterstützten Umsturzversuchs verhaftet und vor dem Volksgerichtshof angeklagt, wurde Letterhaus zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Biographie Josef Brisch Josef Brisch war der letzte sozialdemokratische Bürgermeister Solingens vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die ihn im März 1933 absetzten. Während des Zweiten Weltkriegs unterhielt er Kontakte zum Kölner Kreis. Nach 1945 war er maßgeblich am Aufbau der Gewerkschaften beteiligt.
Biographie Josef Grohé Es entbehrte nicht einer an Zynismus grenzenden Ironie, dass der im „Dritten Reich“ durch seinen besonders ausgeprägten Antisemitismus aufgefallene und nicht zuletzt auch dadurch zum Köln-Aachener Gauleiter aufgestiegene Josef Grohé nach kaum vierjährigen Internierung ab 1950 als kaufmännischer Angestellter und Vertreter in der Spielwarenbranche (!) sein langes, bis zum Ende des Jahres 1987 dauerndes Leben mit finanzieren konnte. „Immer dabei, immer vorneweg“ wenn es darum ging, Nichtnationalsozialisten und ganz besonders Juden und Kommunisten verbal oder auch handgreiflich zu attackieren, schlug er noch als arrivierter Gauleiter im Jahre 1934 einem Saalwächter, der ihm ohne Eintrittskarte den Zutritt zum Rosenmontagsball der traditionsreichen „Roten Funken“ verweigert hatte, eher unkarnevalistisch und entschieden humorlos mehrere Zähne aus, und als es Mitte September 1944 darum ging, die damals etwa 50.000 Einwohner zählende Mittelstadt Düren zu evakuieren, „überzeugte“ Grohé den dortigen NSDAP-Kreisleiter Franz Binz durch Androhung seiner sofortigen Erschießung vom Sinn und Zweck des nationalsozialistischen „Endkampfes“, was am 16.11.1944 für etliche Tausend Menschen den Tod im Bombenhagel der alliierten „Operation Queen“ bedeuten sollte.
Biographie Nikolaus Groß Der christliche Gewerkschafter und Widerstandskämpfer Nikolaus Franz Groß war eine führende Persönlichkeit der Katholischen Arbeiterbewegung und betätigte sich unter anderem im Kölner Kreis gegen den Nationalsozialismus. Seine Kontakte zu den Widerstandskreisen um Carl Friedrich Goerdeler (1884-1945) und Jakob Kaiser (1888-1961) führten zur Anklage und Verurteilung durch den Volksgerichtshof. Groß wurde am 23.1.1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Biographie Johannes Albers Johannes Albers war einer der führenden Köpfe der christlich-katholischen Arbeiterbewegung, die er in die 1945 entstandene CDU integrierte. Mit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) 1945, einer Einheitsgewerkschaft aller politischen Richtungen, führten christliche Gewerkschaften nur noch eine Randexistenz, so dass Albers die Verwirklichung ihrer spezifischen, religiös begründeten sozialpolitischen Ziele nur noch in der CDU für möglich hielt. Albers war zusammen mit Jakob Kaiser in der Gründungs-und Stabilisierungsphase der Bundesrepublik der wichtigste Vertreter des linken Flügels der CDU und saß dem wichtigen Kölner Kreisverband der CDU bis kurz vor seinem Tode vor.
Biographie Karl Joseph Schulte Karl Joseph Kardinal Schulte durchlief in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine beispielhafte kirchenhierarchische Karriere – mit 38 Jahren wurde er 1910 Bischof von Paderborn, 1920 Erzbischof von Köln und ein Jahr später noch nicht einmal 50-jährig Kardinal – dennoch blieb der zurückhaltend-nüchterne Sauerländer in dem exponierten Hirtenamt in der rheinischen Metropole weitaus weniger im Gedächtnis haften als etwa sein Nachfolger Joseph Kardinal Frings.
Biographie Philippus Krementz Der gebürtige Koblenzer war als dortiger caritativ profilierter Stadtpfarrer 1868 zum Bischof von Ermland gewählt geworden und wurde nach der Beilegung des Kulturkampfes 1885 zum Erzbischof von Köln berufen, als welcher er sich um die Erneuerung des kirchlichen Lebens nach dem Kulturkampf bemühte.
Biographie Konrad Adenauer Konrad Adenauer war von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister von Köln und von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Als Bundeskanzler setzte er die Westbindung der Bundesrepublik durch, mit seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard die Soziale Marktwirtschaft und war mit Giuseppe di Gasperi und Robert Schuman Wegbereiter der europäischen Integration. Als Präsident des Parlamentarischen Rates war er maßgeblich an der Erarbeitung des Grundgesetzes beteiligt. Zudem war er einer der Gründungsväter der CDU und ihr langjähriger Bundesvorsitzender.
Biographie Felix Kardinal von Hartmann Felix von Hartmann stand dem Erzbistum Köln während des Ersten Weltkrieges vor und setzte sich unter anderem für die Seelsorge der Soldaten ein. Der promovierte Jurist war von 1911 bis 1912 bereits Bischof von Münster gewesen und galt über den Zusammenbruch der Monarchie hinaus als treuer Anhänger des wilhelminischen Kaiserhauses. Konservativ und demokratische Bestrebungen innerhalb der katholischen Kirche ablehnend, sah sich Hartmann in seiner Funktion als Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz wegen seiner Führungsschwächen auch entschiedener Kritik seiner Kollegen ausgesetzt.