Thema Die Kreuzzugsbewegung am Niederrhein 1096 - um 1230 Die Verbindungen zwischen der historischen Landschaft des Niederrheins und dem Heiligen Land werden in ihrer heutigen Wahrnehmung vornehmlich durch Gestalten des Spätmittelalters geprägt. So war Johann I., Herzog von Kleve und Graf von der Mark, zur Mitte des 15. Jahrhunderts öffentlichkeitswirksam nach dem Heiligen Land gepilgert. Er tat dies für sein Seelenheil, aber auch, um sich dort prestigeträchtig zum Ritter des Heiligen Grabes schlagen zu lassen. Ein halbes Jahrhundert später tat es ihm der Ritter Arnold von Harff gleich und verfasste darüber einen ausführlichen Reisebericht, der wegen seiner Komposition aus tatsächlich Erlebtem und fiktiven Erfahrungen auch heute noch äußerst lesenswert ist. Während diese spätmittelalterlichen zivilen Pilgerreisen nach dem Heiligen Land im kulturellen Gedächtnis der Niederrheinregion recht präsent sind, verhält es sich mit dem Bewusstsein der Kreuzzugsgeschichte jenes Raumes anders.
Thema Die Ministerialen des Kölner Erzstifts im Hochmittelalter Die Ministerialen des Hochmittelalters waren eine rechtlich und sozial definierte Personengruppe, die den gesellschaftlichen Wandel des 11. und 12. Jahrhunderts zum einen maßgeblich prägten, zum anderen aber auch Ergebnis dieser Veränderungen waren. Die ersten Ministerialen lassen sich um die Mitte des 11. Jahrhunderts in verschiedenen Reichskirchen nachweisen, um sich danach über den Königs- beziehungsweise Kaiserhof an fast allen geistlichen und fürstlichen Höfen des Hochmittelalters zu etablieren.
Thema Die Siegel der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Siegel weisen als Quelle in mehrfacher Hinsicht Besonderheiten auf und sind deshalb – insbesondere für die mittelalterliche Geschichte – wichtige und interessante Quellen. Auf ihnen ist der Siegelführer bildlich dargestellt und wird in der Umschrift namentlich genannt. Im Bild sind dabei keine porträthaften Eigenheiten dargestellt, die Rückschlüsse auf das Aussehen der jeweiligen Person erlauben würden. Es wurde vielmehr, zum Beispiel durch bestimmte Attribute, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe verdeutlicht. In dem hier vorgestellten Fall werden die Dargestellten eindeutig als Erzbischöfe identifiziert.
Thema Reichspolitik der Kölner Erzbischöfe im Mittelalter Kaum ein Thema eignet sich besser für eine Darlegung der Zusammenhänge zwischen Reichsgeschichte und Landesgeschichte als eine Betrachtung der Wechselwirkung im Falle des Kölner Erzstuhls. Hier ergibt sich eine ganz eigene Dynamik, die sich aus den Erwartungshaltungen an einen Bischof, der Schwerpunktsetzung der einzelnen Bischöfe und der Abhängigkeit der Bischöfe von weltlicher Förderung, wie sie sich am deutlichsten in der Erhebung des Bischofs manifestiert, sowie der Verbundenheit mit dem jeweiligen König oder auch der Verantwortung für das Reich, wie sie sich in der Königswahl ausdrückt, speist.
Biographie Bruno III. von Berg Bruno III. von Berg war ein ranghoher Kleriker der Kölner Kirche, der der mächtigen Adelsfamilie der Grafen von Berg entstammte, für die er erfolgreich politisch Einfluss nahm. Gegen Ende seines Lebens erreichte er die Erzbischofswürde, musste sie aber nach nur wenigen Monaten gesundheitsbedingt wieder niederlegen.
Biographie Otto von Linn Die durch Otto als Herrn von Linn begonnene, durch sechs Flankentürme geschützte Ringmauer überdauerte die Zeit seit ihrer Entstehung Ende des 12. Jahrhunderts und zeugt noch heute von Ottos Einfluss auf die bauliche Gestaltung der Burg Linn.
Epoche 785 bis 1288 - Die Rheinlande im Hochmittelalter Im ostfränkisch-deutschen Reich gehörten die Rheinlande links des Stroms zu dem 925 neu erworbenen Raum Lothringen, der auch die heutigen Benelux-Staaten und Teile Frankreichs umfasste. Die Integration Lothringens in das Reich der Ottonen ging nur langsam voran. Die Bewohner des Raums waren noch stark in gesamtfränkisch-karolingischen Traditionen verwurzelt. Beziehungen in das noch von karolingischen Königen beherrschte westfränkisch-französische Reich schwächten sich nur zögerlich ab.
Orte und Räume Vest Recklinghausen Im Mittelniederdeutschen taucht der vornehmlich für Westfalen überlieferte Terminus „vest(e)“ im juristisch-administrativen Sprachgebrauch auf. Der Begriff Vest, der auch für Lüdenscheid, Gummersbach, Hagen und Schwelm sporadische Belege aufweist, spricht dabei auf einen Gerichtsbezirk, einen Jurisdiktionssprengel an, der später auch im allgemeinen Sinne eines Verwaltungsdistriktes verstanden wurde. Urkunden des 13. und frühen 14. Jahrhunderts bezeichnen das Vest Recklinghausen zunächst als iudicium; 1336 taucht in einer gegen Grenzverletzungen im Raum Dinslaken gerichteten klevischen Klageschrift erstmalig die Formulierung veste van Rekelychusen auf.
Thema Kölner Inschriften des Mittelalters – ein epigraphischer Streifzug Inschriften verbinden die Eigenschaften archivalischen Schriftgutes und materieller Quellen, denn es handelt sich bei ihnen um „Beschriftungen verschiedener Materialien – in Stein, Holz, Metall, Leder, Stoff, Email, Glas, Mosaik usw. –, die von Kräften und mit Methoden hergestellt sind, die nicht dem Schreibschul- und Kanzleibetrieb angehören“. Inschriften sind in Stein gehauen, in Metall graviert, getrieben oder gegossen, in Email gearbeitet, gestickt oder gewebt, um nur die häufigsten Techniken zu erwähnen, mit denen sie hergestellt sind. Sie befinden sich ebenso auf Grabdenkmälern oder Glocken wie an Bauwerken, auf Glasfenstern, liturgischem Gerät und Textilien oder alltäglichen Gebrauchsgegenständen.