Biographie Floris von Palant Die rheinisch-niederländische Adelsfamilie von Palant gehörte zu den weitverbreiteten und alteingesessenen Dynastien im Rheinland und stand über einen langen Zeitraum hinweg im Besitz zahlreicher Herrschaftsgebiete in den Herzogtümern Jülich und Kleve sowie in Kurköln. Neben dem Stammsitz bei Weisweiler gehörten dazu beispielsweise die Herrschaften Laurenzberg und Kinzweiler bei Aachen, von wo die Familie in der Nachfolge des dort im frühen 14. Jahrhundert als Vogt amtierenden Arnoldus Parvus (gestorben 1343) sich ableitete.
Biographie Nikolaus Gülich Rebellen und Revolutionäre regen die Phantasie der Menschen seit jeher an und erfahren nicht selten eine beinahe romantische Verklärung. So gilt Nikolaus Gülich bis heute als ein Vorkämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit, der ihn immerhin in der Gegenwart sowohl zum Namensgeber eines von der Partei Bündnis 90/Die Grünen gestifteten Fonds, der soziale und bürgerschaftliche Projekte fördert, wie auch zum Protagonisten eines von Herbert Sinz (1913-1989) verfassten Historienromans mit dem Titel „Der kölnische Rebell“ macht. Ein differenzierteres Bild, das neben der Binnendimension auch die Bedeutung des von Gülich angeführten Aufstandes im Hinblick auf die reichsgeschichtliche Situation aufzeigt, gelingt der historischen Forschung erst in den letzten Jahren.
Biographie Gisbert Longolius Das Streben nach Toleranz und Gewissensfreiheit und die Suche nach einem verbesserten Dasein des Menschen kennzeichnen den Humanismus als an antiken Vorbildern orientierte Weltanschauung im 15. und 16. Jahrhundert. Dabei geriert er zunehmend zwischen die Fronten des Glaubenskampfes und häufig auch in Opposition zu der in mittelalterlich-scholastischer Starre verharrenden altgläubig-katholischen Partei.
Biographie Philipp II. von Daun Philipp II. von Daun war der letzte mittelalterliche Erzbischof Kölns und zugleich der erste aus einer Reihe kleinerer Grafen- und Herrengeschlechter, die während fast des gesamten 16. Jahrhunderts die Kurwürde für sich erringen konnten. Über sein Episkopat, das nur knapp sieben Jahre währte, und über seine Persönlichkeit ist nur wenig bekannt.
Biographie Jakob Omphal Jakob Omphal war während des Reformationsversuchs des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Hermann von Wied als Kanzler des Erzstiftes dessen wichtigster politischer Berater. Seine Aufgabe lag dabei vor allem in der Vermittlung, während die theologischen Gelehrten den inhaltlichen Diskurs führten. Obwohl Omphal sich durchaus auch auf der Seite der Reformatoren positionierte, erlaubte ihm sein diplomatisches Geschick, seine Karriere nach dem Scheitern Hermanns von Wieds fortzusetzen, wenngleich dann in herzoglich-jülischen Diensten.
Biographie Ferdinand Adolf von Plettenberg Graf Ferdinand Adolf von Plettenberg ebnete als ehrgeiziger, aufgrund seines diplomatischen Geschicks jedoch auch überaus erfolgreicher Berater der bayrischen Wittelsbacher deren letzten Vertreter, Clemens August, den Weg auf den Kölner Bischofsstuhl.
Biographie Salentin von Isenburg Salentin von Isenburg war sicherlich der weltlichste unter den Kölner Erzbischöfen des 16. Jahrhunderts. Schon vor seiner Wahl stand fest, dass er die Kurwürde nur solange übernehmen würde, bis er aus dynastischen Gründen als Landesherr in seine kleine Grafschaft Isenburg-Grenzau zurückkehren müsste. Dennoch ging er die während und durch die Regierungen seiner Vorgänger angehäuften Probleme des Erzstifts tatkräftig an und schaffte eine zumindest vorübergehende Stabilisierung.
Biographie Johann und Aegidius Gelenius Die Gebrüder Johann und Aegidius Gelenius gehören zu den wichtigsten deutschsprachigen Historiographen der Frühen Neuzeit und haben mit ihren „Farragines“ ein umfangreiches Kompendium der Kölnischen Geschichte und ihrer überregionalen Vernetzung hinterlassen. Zwar handelt es sich dabei ganz überwiegend um bunt gemischte (lateinisch farrago = Mischfutter) Kopien und Abschriften, die vor allem Aegidius Gelenius mit den jeweiligen Originalen verglich; da diese jedoch vielfach nicht mehr erhalten sind, ist das dreißigbändige Gesamtwerk noch heute eine historische Quelle erster Güte, ohne die kaum eine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Geschichte Kölns auskommt.
Biographie Maximilian Heinrich von Bayern Als Maximilian Heinrich von Bayern im Herbst 1650 zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln gewählt wurde, regierten die Wittelsbacher bereits sieben Jahrzehnte lang am Rhein. Sein Vorgänger und Onkel Ferdinand von Bayern hatte das Land stabilisiert und das Tauziehen der Konfessionen zugunsten der katholischen Seite beendet. Diese ererbte Standfestigkeit im Inneren versuchte Maximilian Heinrich in außenpolitischen Gewinn umzumünzen, indem er sich eng an Frankreich anlehnte – eine für das Land folgenschwere Politik, die seine Nachfolger zwischen alle Stühle geraten ließ. Denn am Ende erwies er sich, kränklich, mitunter sonderbar und wenig an der Staatspolitik interessiert, als zu schwach, um Kurköln zu größerem Gewicht im sich herausbildenden mitteleuropäischen Mächtesystem zu verhelfen.
Biographie Maximilian Friedrich von Königsegg Zum Zeitpunkt des Todes von Erzbischof Clemens August stand die bayrische Linie der Wittelsbacher vor dem Aussterben, sein Neffe Kurfürst Maximilian III. Joseph (1727-1777) war der letzte männliche Vertreter. Nach fast zwei Jahrhunderten musste also im Jahr 1761 erstmals ein Kölner Erzbischof gewählt werden, der nicht aus dem Umfeld des Münchener Hofes stammte. Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels war dabei ein Kompromisskandidat, der allen unterschiedlichen Interessen gerecht wurde, schon allein dadurch, dass er selbst keine Ambitionen für eine persönliche Regentschaft zeigte. Diese überließ er gänzlich seinem Kanzler Caspar Anton von Belderbusch.